Unsere Reiseroute für diesen Abschnitt
Und hier haben wir übernachtet oder für Besichtigungen geparkt
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die Beschreibung der von uns besuchten Plätze, die Preise und alle anderen Beschreibungen nur für die Jahreszeit und Zeitspanne gelten, in der wir uns an den jeweiligen Orten aufgehalten haben. Bitte Tippfehler bei den GPS-Daten, falls sie vorkommen, zu entschuldigen. Für eine Mitteilung darüber danke ich schon im Voraus.
Pkt = Punkt-Nummer auf der Karte, Ü = Übernachtung und Besichtigung, B = Besichtigung
Ch = Chemietoiletten-Entsorgung, Gw = Grauwasser-Entsorgung, W = Trinkwasser, St = Strom, EUR = Preis/24Std ohne Strom
Platz :
CP = Campingplatz, SP = Stellplatz, PP = Parkplatz, Str = am Strassenrand, PG = Parkgarage, frei = irgendwo in freier Natur
Pkt | Ü | B | Datum | Platz |
Name | Nord | + = East - = West | Ch | Gw |
W | St | EUR |
| | | | | | | | | | | | |
225 | --- | -- | 28.01.2015 | - | Marbella, Campingplatz La Buganvilla | --- | --- | - | - | - | - | - |
226 | - | B | 28.01.2015 | PP | | 36.012262 | -005.604955 | n | n | n | n | 2 |
228 | 136 | - | 28.01.2015 | CP | Campingplatz Playa Las Dunas de San Anton in El Puerto de Santa Maria, incl. Strom, ACSI 30 min zu Fuß zur Fähre nach Cadiz | 36.5875 | -006.2408 | j | j | j | j | 16 |
228 | 137 | - | 29.01.2015 | CP | Campingplatz Playa Las Dunas de San Anton | 36.5875 | -006.2408 | j | j | j | j | 16 |
228 | 138 | - | 30.01.2015 | CP | Campingplatz Playa Las Dunas de San Anton | 36.5875 | -006.2408 | j | j | j | j | 16 |
234 | 139 | - | 31.01.2015 | SP | Area de Autocaravanes Sevilla Centro, incl. Strom, 15 min zu Fuß zum Bus 41 in die Stadt (Haltestelle GARCIA MORATO-AEROSPACE schwer zu finden, etwa vor dem AERO SPACE - Portier) bis Haltestelle PUERTA JEREZ, 1,40 EUR/Pers.+Fahrt, www.tussam.es | 37.36239 | -005.994520 | j | j | j | j | 15 |
234 | 140 | - | 01.02.2015 | SP | Area de Autocaravanes Sevilla Centro, incl. Strom | 37.36239 | -005.994520 | j | j | j | j | 15 |
234 | 141 | - | 02.02.2015 | SP | Area de Autocaravanes Sevilla Centro, incl. Strom | 37.36239 | -005.994520 | j | j | j | j | 15 |
235 | - | B | 03.02.2015 | PP | | 37.131295 | -006.486586 | n | n | n | n | 1 |
237 | 142 | - | 03.02.2015 | PP | Puerto Deportivo Mazagon, am westlichen Rand des Hafenbeckens 50 m zu einer sehr stilvollen Hafenkneipe | 37.36239 | -005.994520 | n | n | n | n | 0 |
238 | - | B | 04.02.2015 | PP | Palos de la Frontera, La Rabida Schiffe des Kolumbus | 37.209960 | -006.926533 | n | n | n | n | 0 |
239 | - | B | 04.02.2015 | PP | Statue des Christoph Kolumbus, Huelva | 37.213258 | -006.940709 | n | n | n | n | 0 |
240 | - | B | 04.02.2015 | PP | Parador de Mazagon, Küste und Dünen | 37.113422 | -006.768534 | n | n | n | n | 0 |
241 | 143 | - | 04.02.2015 | PP | | 37.36239 | -005.994520 | n | n | n | n | 0 |
242 | - | B | 05.02.2015 | Str | | 37.36018 | -006.6833 | n | n | n | n | 0 |
243 | 144 | - | 05.02.2015 | SP | | 37.581111 | -006.751667 | j | j | j | n | 0 |
244 | - | B | 06.02.2015 | PP | Minas de Riotinto, Museo Minero und Reception Anmeldung für den Tourismus-Zug | 37.69375 | -006.596544 | n | n | n | n | 0 |
244 | - | B | 06.02.2015 | PP | Minas de Riotinto Aussichtspunkt "Cerro Colorado" | 37.70806 | -006.59337 | n | n | n | n | 0 |
244 | 145 | - | 06.02.2015 | PP | Minas de Riotinto, Bahnhof Tourismuszug | 37.68917 | -006.56102 | n | n | n | n | 0 |
245 | 146 | - | 07.02.2015 | SP | | 37.581111 | -006.751667 | j | j | j | n | 0 |
246 | 147 | - | 08.02.2015 | PP | El Rompido, PP bei der Marina | 37.21735 | -007.12641 | n | n | n | n | 0 |
247 | - | B | 09.02.2015 | PP | Villablanca, PP am Hauptplatz | 37.303768 | -007.340803 | n | n | n | n | 0 |
248 | 148 | - | 09.02.2015 | CP | Isla Cristina, ACSI-Camping Giralda | 37.2004 | -007.300383 | j | j | j | j | 16 |
248 | 148 | - | 10.02.2015 | CP | Isla Cristina, ACSI-Camping Giralda | 37.2004 | -007.300383 | j | j | j | j | 16 |
Wir sind am 28.01.2015 bei wolkenlosem Himmel in Marbella gestartet. Der Atlas in Afrika, der normalerweise zu sehen ist, ist heute wegen diesigem Wetter über dem Meer nicht zu sehen. Schon von Weitem sehen wir die Wolken, die westlich von Algeciras über der Sierra de la Luz und der Sierra de Ojén ziehen. Zwischen Algeciras und Tarifa fahren wir durch die mit hoher Geschwindigkeit über die Berge kommenden Wolken. Auch in Tarifa ist es windig und dunstig, aber schön. Wir befinden uns am südlichten Punkt des europäischen Festlandes. Normalerweise sieht man von hier aus Afrika zum Greifen nahe, aber Afrika ist trotz der Nähe - es sind nur 14 km nach Marokko - heute nicht zu sehen. Hier verlassen wir das Mittelmeer und befinden uns ab jetzt am Atlantik. Hier beginnt die Costa de la Luz. Wir machen einen kurzen Spaziergang durch die Stadt, bevor wir weiter nach NNW nach El Puerto Santa Maria im Norden der Bucht von Cadiz aufbrechen. Kurz nordwestlich von Tarifa zieht ein kilometerlanger und teilweise 200 m breiter Strand mit feinstem weißen Sand und mit vielen Kite-Surfern an der Playa Los Lances unsere Aufmerksamkeit auf sich. Heute ist Tarifa neben Städten auf Hawaii und Fuerteventura auf den Kanarische Inseln eine der „Welthauptstädte“ für Wind- und Kite-Surfer. Ungefähr hier hat auch Lord Nelson in der Schlacht von Trafalgar 1805 sein Leben gelassen, obwohl die Briten in dieser Schlacht die französisch-spanische Armada, die aus dem von den Briten belagerten Cadiz auszubrechen versuchte, vernichtend geschlagen haben. Ansonsten geht es durch eine hügelige Landschaft, ähnlich unseren Almen mit vorwiegend Viehzucht, einigen Olivenbäumen und hunderten von stromerzeugenden Windgeneratoren immer weiter abwärts in eine riesige Ebene, nur knapp meterhoch über dem Meeresspiegel. Bei Chiclana de la Fronter beginnt ein riesiges Sumpfgebiet, das zur Salzgewinnung genutzt wird. In El Puerto de Santa Maria fahren wir zum ACSI-Campingplatz Playa Las Dunas de San Anton. Von hier sind es nur etwa 30 Minuten zu Fuß zur Anlegestelle der Fähre, die wir morgen benützen werden, um nach Cadiz zu kommen (2,85 EUR/Person u. Fahrt, Dauer 25 min, Abfahrt ca. jede Stunde). Man könnte hier auch frei stehen (36.58578 /-006.23552), allerdings würde ich das nur machen, wenn ich die ganze Zeit beim Wohnmobil wäre - zum Übernachten gut, für einen Besuch von Cadiz würde ich das Womo hier nicht alleine lassen, schon gar nicht in der Tourismus-Zeit.
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Das Wetter ist heute nicht so besonders, besonders nicht für Fotografen. Es regnet zwar nicht, aber es ist alles dabei von ein bischen blau bis dunkelgrau. Die Fähre bringt uns von El Puerto de Santa Maria zur Anlegestelle in Cadiz, am Rande der Altstadt von Cadiz. Man befindet sich bereits nach 300 m im Zentrum der Altstadt. Im Tourismusbüro sagt man uns, was sehenswert ist und was wir wo anschauen sollen. Der Dom ist von Außen beeindruckend, innen aber nichts besonderes und schon sehr baufällig. Um Besucher zu schützen, ist der ganze untere Dom-Bereich, wo Bänke stehen und Besucher herumgehen mit riesigen Netzen abgedeckt, die den herunterfallenden Verputz auffangen. Das einzig Sehenswerte, das wir ausgelassen haben war der Torre Tarifa. Er liegt an der höchsten Stelle von Cadiz und man hat einen schönen Blick über Cadiz - das wissen wir von Postkarten. Aber der steile Treppenaufstieg in den 6. Stock bei diesem grauen Foto-Wetter erscheint es uns nicht wert zu sein. So werden wir uns das für unseren nächsten Besuch in Cadiz aufheben, zumal es ein Projekt gibt, einen Lift einzubauen, da offensichtlich zu viele Leute den Aufstieg meiden und daher natürlich weniger Eintrittsgelder eingenommen werden. Man hat hier überall den Eindruck, daß die sehr feuchte Atlantikluft große Schäden am Verputz der Gebäude anrichtet. Alles sieht sehr schön aus, aber nur von Weitem. Je näher man kommt, umso deutlicher werden die Schäden. Die Gassen sind schmal, wie in jeder spanischen Altstadt eben und sehen sich alle sehr ähnlich. Wenn man eine gesehen hat, hat man eigentlich alle gesehen. Ohne Stadtplan wäre man in dem Häuser- und Strassengewirr wahrscheinlich verloren. Zum Abschluß unseres Besuches wollten wir noch auf ein Glas Wein in eines der Highlights von Cadiz gehen, das "Restaurante Cafe Royalty", ein wirkliches "MUSS" in Cadiz, aber leider ist es wegen Urlaubs bis 30.01. geschlossen. Daher müssen wir Euch auf die Homepage des "Restaurante Cafe Royalty" verweisen, damit Ihr seht, was wir versäumt haben.
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Nach einem Tag, der dem Säubern des Inneren des Wohnmobils gewidmet war, fahren wir heute Samstag trotz Sturmwarnung und stark bewölktem Wetter, das sich aber im Lauf des Tages zu bewölktem blauen Himmel mit teils stürmischem Wind ändert, weiter nach Jerez de la Frontera, dem Zentrum der Sherry-Produktion, wo wir uns 3 Flaschen Sherry zulegen, und weiter über Arcos de la Frontera, dem weißen Dorf mit Burgruine und Kirche am steilen Berghang, nach Sevilla. In Jerez sind wir auch zur Formel 1 - Rennstrecke gefahren, wo ab heute Sebastian Vettel den neuen Ferrari testen wird - Zugang natürlich leider für alle gesperrt - aber ehrlich, wir haben's gar nicht erst versucht. Aber einen Stellplatz, allerdings ohne jede Infrastruktur und weitab von jeder Einaufsmöglichkeit, haben wir dort entdeckt (N 36.70823 / W 006.04233), der taugt wirklich nur zu einer Übernachtung, wenn man sonst nichts braucht. In Arcos de la Frontera ist der publizierte Stellplatz derzeit eine Baustelle. Dafür gibt es am örtlichen Platz für den Wochenmarkt riesig Platz (N 36.75006 / W 005.81473). An welchem Tag der Wochenmarkt stattfindet und der Platz daher gesperrt ist, haben wir leider nicht in Erfahrung bringen können. Den steilen Aufstieg in die mit engen, steilen Gässchen beschriebene Altstadt haben wir nicht angetreten. Man muß beim ersten Spanien-Besuch nicht wirklich alles haben und wir haben uns daher am Anblick dieser "weißen" Stadt von unten erfreut. Auf dem Weg nach Sevilla sehen wir noch per Zufall das Castillo de las Aguzaderas nur 300 m neben der Hauptstrasse, eine ehemalige maurische Burg im damaligen Grenzgebiet gegen das Königreich von Granada, von der heute aber nur mehr die Außenmauern mit ihren Ecktürmen und der Haupt-Turm stehen - aber ein Foto war sie uns wert. Auch blühende Mandelbäume säumten zeitweise wieder unseren Weg. In Sevilla fahren wir auf das "Area de Autocaravanes Sevilla Centro", einen Stellplatz, von dem es sowohl mit Bus 41, als auch zu Fuß nicht allzu weit ins Zentrum von Sevilla ist.
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Am ersten Tag unseres Besuches in Sevilla hatten wir wieder blauen Himmel und 21°, am zweiten Tag war alles wolkenverhangen und eher trüb und kalt. Nur manchmal zeigten sich blaue Flecken am Himmel, aber ohne Regen. Insgesamt also ganz gut für eine Besichtigung von Sevilla, der drittgrößten Stadt Spaniens und der Hauptstadt Andalusiens. Zwei Tage sind zwar viel zu wenig aber doch gerade genug, um sich einen ganz guten Eindruck von ihr zu verschaffen. Es gäbe unendlich viel zu sehen hier. Am besten, man bummelt einfach durch die Straßen, aber unbedingt mit einem guten Stadtplan aus der Touristen-Information. Am ersten Tag verzichten wir auf den Autobus und gehen etwa 1/2 Stunde vom Stellplatz über eine der Brücken über den Guadalquivir durch Parkanlagen zur berühmten, riesigen "Plaza de Espagna" und im Laufe des Tages zu noch vielen anderen Plätzen, deren Größe und Großzügigkeit der Anlagen uns immer wieder begeisterte. Riesige Gebäudekomplexe, wie etwa die Universität und der Palacio de San Telmo mitten in der Stadt zeugen in ihrer Ausdehnung von einem Zeitgeist wie etwa beim Bau der Hofburg in Wien - groß, die Macht zeigend und schön mußte alles sein. Natürlich haben wir auch die Plaza de Toros - die Stierkampfarena - besucht. Sie ist die größte Spaniens. Die Altstadt rund um diese beiden zentralen Gebäude, die wir am zweiten Tag besuchten, vermittelt abseits der Touristenströme (übrigens vorwiegend Spanier), mit ihren gepflegten Gässchen, klainen Bodegas, weißen Häusern, bei vielen sind Fenster und Türen mit Ockerfarbe umrandet, den Balkonen aus Holz oder schmiedeeisernen Gittern, den immer noch Orangen tragenden kleinen Bäumchen genau das Flair, das man sich von einer andalusischen Stadt erwartet. Man hat hier nicht das Gefühl im Winter in einer Großstadt zu sein. Alles wirkt, als wäre es schön später Frühling, insbesondere durch die vielen immergrünen Pflanzen in den Straßen und auf den Plätzen. Die Stadt wirkt durch die vielen maurischen Einflüsse orientalischer und zierlicher als Barcelona und Valencia mit ihren Pracht-, Prunk- und Protzbauten und genau das macht ihren Reiz aus. Auch die Kathedrale ist ein Bauwerk der Superlative : Sie ist die größte gotische Kirche der Welt und überhaupt eine der größten Kirchen der Welt. Sie wurde 1401–1519 erbaut, steht seit 1928 unter Denkmalschutz und gehört seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der unmittelbar neben der Kathedrale liegende Königliche Alcázar (die Burg) ist der mittelalterliche Königspalast von Sevilla. Die Anlage hat eine lange, bis in maurische Zeit zurückreichende Baugeschichte und wird bis heute von der spanischen Königsfamilie, wenn diese sich in Sevilla aufhält, als offizielle Residenz genutzt. Der ganze Bau vermittelt im Parterre einen fantastischen maurischen Eindruck und im ersten Geschoß, das eben fallweise von der Königsfamilie bewohnt wird, einen eben königlichen, schlösslichen. Als eines der letzten Bauwerke, das wir noch sehen wollen, ist der moderne "Metropol Parasol", eine riesige Holzkonstruktion in der Altstadt. Sie wurde am „Plaza de la Encarnación“ errichtet, an der Stelle einer früheren Markthalle aus dem Jahr 1842 und ist auch heute noch Markthalle. Das neue Wahrzeichen von Sevilla hat eine Länge von 150 Metern, eine Breite von 70 Metern und eine Höhe von 26 Metern und gilt als größte Holzkonstruktion der Welt. Damit haben wir unseren Besuch Sevillas beendet und sind von maurischen, gotischen und spanisch-barocken Zeiten wieder in die Moderne zurückgekehrt.
Drei berühmte und bekannte Opern spielen in Sevilla, was uns als Opernfans natürlich auch veranlaßte, Hinweise darauf zu finden : Den "Barbier von Sevilla" haben wir nicht gefunden, den hat Gioachino Rossini wahrscheinlich schon nach Italien entführt, nur den Balkon von Rosina, unter dem Graf Almaviva, der sie verehrt, sein bekanntes Gitarren-Ständchen singt. Das Denkmal von "Carmen" aus der gleichnamigen Oper von George Bizet steht, wie es sich gehört, vis-à-vis vom Eingang zur Stierkampfarena, wo sie in der Oper ihren Tod findet. Und auch die Statue von "Don Giovanni" von Wolfgang Amadeus Mozart haben wir gefunden. Sie steht ein bischen abseits in einem kleinen Park, offensichtlich will man ihn nicht allzu sehr ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Er war laut Oper ja nicht gerade ein moralisches Vorbild.
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Die Fahrt von Sevilla nach El Rocìo bei wolkenverhangenem Himmel geht durch eine Ebene mit leichten Hügeln, begleitet von den immer vorhandenen Olivenbäumen (Wer verbraucht eigentlich das ganze in Spanien produzierte Olivenöl ?), Getreide- und Gemüsefeldern, manchmal einen Großstall für Kühe oder Pferde. Je weiter wir nach Süden kommen, umso öfter sehen wir niedere Plastik-Häuser für Beeren-Sträucher und Erdbeeren , die teilweise noch blühen, wo aber schon reife Erdbeeren rot hervor blinken. In den Kaufhäusern sind sie schon um 1,59 EUR pro halbem Kilo zu kaufen.El Rocìo, der Marien-Wallfahrtsort, wirkt wie überall beschrieben : schöne Häuser der Bruderschaften, Holz- oder Stahlpfosten zur Befestigung von Pferden - alles wie in einer Westernstadt und alles bereit für die Feierlichkeiten zu Pfingsten. Keine Straße mit Asphalt, alle Straßen bestehen ausschließlich aus Sand. Normalerweise hat El Rocìo 800 Einwohner, zu Pfingsten sind weit über eine Million Besucher hier, die alle an der dann stattfindenden Prozession teilnehmen, bei der die Marienstatue herumgetragen wird. Viele Gläubige versuchen dabei, die Jungfrau oder zumindest ihr Gewand oder das Podest zu berühren, insbesondere Kranke und Alte aber auch Kinder sollen so einen besonderen Segen erhalten. Die Träger der Marienstatue, die aus Almonte kommen, machen es jedoch Umstehenden sehr schwer, sich der Statue zu nähern - manches Mal sieht man auch, dass Kinder über die Köpfe der Umstehenden weitergereicht werden oder auch geworfen, um die segenspendende Berührung ausführen zu können. Die berühmte Kirche hat ihren Ruf wirklich verdient - sie ist einfach gestaltet und alles konzentriert sich auf den überaus prächtigen Altar. Die "Hermanos" - die "Bruderschaften", die aus ganz Spanien kommen und alle hier in El Rocìo Häuser besitzen, die aber nur um Pfingsten bewohnt werden und sonst das ganze Jahr unbewohnt sind, unterscheiden sich in 3 Gruppen : die "Nazarenos": die bekannten Büßer mit der typischen Spitzhaube. Die "Penitentes": Büßer, die ein Holzkreuz auf der Schulter tragen, und die "Costaleros": die Träger der Pasos, der schweren Tische, auf denen die heiligen Insignien oder Figuren getragen werden. Für morgen haben wir Besichtigungen in Palos de Frontiera vor und so haben wir uns ein paar Kilometer vorher in der Marina "Puerto Deportivo" von Mazagon auf dem dortigen Parkplatz zur Übernachtung eingerichtet.
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Wieder ein schöner Tag, aber ein eiskalter Wind macht das Ganze ungemütlich. Wir besichtigen trotzdem die Nachbauten der Schiffe, mit denen Christof Kolumbus am 03.08.1492 mit den Holz-Schiffen "Santa Maria", "Pinta" und "Nina" unter seinem Kommando aus dem Hafen von Palos de la Frontera in Spanien ausgelaufen ist, um Indien zu entdecken. Man bewundert heute den Mut und das Selbstvertrauen, das diese Leute beflügelt haben muß. Mit diesen Schiffen wäre ich nicht einmal in der Adria 100 sm gesegelt, geschweige denn im Atlantik. Am Nachmittag fuhren wir noch einmal zurück nach Osten bis Matalascanas, um uns die Dünen, die hier eine Höhe bis über 120 m erreichen, anzusehen - eine beeindruckende Kulisse. Heute haben wir die ersten 10.000 km unserer Reise erreicht. Am Abend kehren wir wieder zu unserem Stellplatz von gestern zurück, die Hafenkneipe war so gemütlich und der Stellplatz so ruhig und sicher.
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Wir haben uns spontan entschlossen, die Quelle des "Rio Tinto", des "Roten Flusses" zu erkunden und sind rund 90 km mit Zwischenstation in Valverde de Camino nach Norden ins Land gefahren. In dieser Gegend blühen zwar schon einige Mandelbäume, Raps und andere Blumen, aber in der Nacht hatten wir nur 1° und tagsüber blieb das Thermometer bei 8° stehen, dazu kam dann noch teilweise eisiger Wind.In Minas de Riotinto, einem ehemaligen Bergbaudorf, hatten wir dann zuerst eine persönliche Führung, vorbei an der Quelle des "Rio Tinto" in englischer Sprache zur "Pena del Hierro", eines Teiles des stillgelegten Bergbaugebietes. Hier wurden früher, auch schon in der Römerzeit, vor allem Eisenerz, Gold, Silber, Kupfer, und anderes abgebaut. Der junge Mann wußte viel über den Bergbau in diesem Gebiet, die Engländer, vor allem die Brüder Rothschild, die die vorher staatliche Mine ab 1873 ausgebeutet haben, die damaligen Arbeitsbedingungen und die Hoffnung, daß eine austrlische Gruppe, die den Bergbau wieder aufnehmen will, Arbeitsplätze für die Region schafft. In der Blüte des Bergbaues waren hier 20.000 Arbeiter beschäftigt, allerdings zu fürchterlichen Bedingungen. Durch den Einsatz von Produktionsmethoden, welche in England verboten waren, wurden viele Menschen vergiftet. Bei einer Protestkundgebung gegen diese Missstände 1888 ließen die Eigentümer über 100 Menschen erschießen. Wir lernten, daß es hier 3 verschiedene Pinienarten gibt, daß es zwei verschiedene Eichenarten gibt, eine deren Früchte ausschließlich zur Fütterung von Schweinen, die dann zum berühmten Schinken verarbeitet werden, und die andere, die Korkeiche, aus deren Rinde noch heute Flaschenstoppel gemacht werden. Spanien ist nach Portugal der zweitgrößte Korkstoppel-Produzent der Welt. Auch gibt es hier drei verschiedene Arten von Erikas, die sich ihrer Höhe nach unterscheiden und abwechselnd das ganze Jahr über blühen. Alle drei stehen auch hier unter strengem Naturschutz, besonders aber die "erica valenciensis". Ein Abreißen und dabei erwischt werden wird sogar mit Gefängnis bestraft. Viele Eukalyptus-Bäume mischen sich unter die Eichen und Pinien. Nach der Führung besuchten wir noch das Bergbaumuseum mit der Dokumentation über die unmenschlichen Arbeits- und Sozialumstände der damaligen Zeit. Kurz vor Sonnenuntergang fuhren wir dann noch zum Aussichtspunkt "Cerro Colorado", von dem man eine besonders gute Sicht auf eine der Minen hat. Übernachtet haben wir mit Bewilligung der Minengesellschaft beim Bahnhof des Touristenzuges. Mit diesm Touristenzug, der in seiner gesamten Länge früher die Produkte der Mine bis Huelva am Meer und innerhalb der Mine die Arbeiter transportierte, ging es am nächsten Tag etwa 60 Minuten dem "Rio Tinto" entlang durch die Mine und wieder zurück. Der Fluß hat seinen Namen von der roten Farbe, die durch die vielen Mineralien, vorwiegend aber von der Verwitterung und der Oxydation des Eisens und die im Fluß lebenden Mikroorganismen entsteht. Der Fluß hat einen niedrigen ph-Wert, sodaß außer Mikroorganismen keine anderen Lebewesen überleben könnten. Dies macht sich auch die NASA zu Nutze, die hier Untersuchungen und Versuche durchführt, da sie hoffen, am Mars, auf dem es auch Wasser mit niedrigem ph-Wert gibt, auf die gleichen Lebewesen, die Mikroben, zu treffen. Es ist eine faszinierende Fahrt durch ein Gebiet, das streckenweise wie eine Mondlandschaft wirkt. Der Ausflug hierher hat sich gelohnt, es ist ein faszinierendes Gebiet hier. Auch bei der Rückfahrt haben wir wieder in Valverde del Camino auf dem Stellplatz eine Nacht verbracht, bevor wir in die Marina nach El Rompido, südwestlich von Huelva, gefahren sind, um dort zu übernachten.
Hier empfingen uns 21° im Schatten (7° in der Nacht), blühende Mandelbäume, hunderte, die Sonne genießende Spanier in Cafés und ein spektakulärer Sonnenuntergang, wärend wir von unserem Freund in der Steiermark von -5°, Schnee und eisigem Wind mit 70 kmh erfuhren. Darauf haben wir beschlossen, auch kommenden Winter wieder in Spanien zu verbringen.
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