Wir sind wieder unterwegs

Unsere Reise
2014 - 2015
Italien-Frankreich-Spanien-Portugal-Frankreich

Teil 3
Südfrankreich 2 in der Zeit vom 15.10.2014 - 24.10.2014

Cap Couronne_Les Baux de Provence_Tarascon_Avignon_Orange_
Pont-du-Gard_Remoulin_Uzès_Remoulins_Nimes_Arles_Saintes-Maries-de-la-Mer_Aigues-Mortes_Le Grau-du-Roi_
Port Camarque_La Grande Motte


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Eine Auswahl aus allen Fotos wird nach unserer Heimkehr als DIA-Shows verfügbar sein.

Unsere Reiseroute für Südfrankreich 2

Und hier haben wir übernachtet oder für Besichtigungen geparkt

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die Beschreibung der von uns besuchten Plätze, die Preise und alle anderen Beschreibungen nur für die Jahreszeit und Zeitspanne gelten, in der wir uns an den jeweiligen Orten aufgehalten haben.
Bitte Tippfehler bei den GPS-Daten, falls sie vorkommen, zu entschuldigen.
Für eine Mitteilung darüber danke ich schon im Voraus.

Pkt = Punkt-Nummer auf der Karte, Ü = Übernachtung und Besichtigung, B = Besichtigung
Ch = Chemietoiletten-Entsorgung, Gw = Grauwasser-Entsorgung, W = Trinkwasser, St = Strom, EUR = Preis/24Std ohne Strom

Platz : CP = Campingplatz, SP = Stellplatz, PP = Parkplatz, Str = am Strassenrand, PG = Parkgarage,
frei = irgendwo in freier Natur

Pkt
Ü
B
Datum
Platz
Name
Nord
+ = East
- = West
Ch
Gw
W
St
EUR
             
44
--
-
---
-
Camping Le Mas ****, incl. Strom + WIFI-
---
---
-
-
-
-
-
47
-
B
15.10.2014
Str
Les Baux de Provance
PP in der blauen Zone am Strassenrand der Durchzugsstrasse, 700 m z.Z.
---
---
-
-
-
-
0
48
-
B
15.10.2014
PP
Tarascon
43.804615
+004.65548
-
-
-
-
0
49
034
-
15.10.2014
CP
Avignon, Camping Bagatelle ***, incl. Strom, 500 m z. Stadt
43.95278
+004.79972
j
j
j
j
15
49
034
-
16.10.2014
CP
Avignon, Camping Bagatelle ***, incl. Strom, 500 m z. Stadt
43.95278
+004.79972
j
j
j
j
15
50
-
B
17.10.2014
Str
Orange, 700 m z. Stadt,
Parken etwa bei GPS-Daten am Strassenrand oder beim "Intermarché"
43.14181
+004.79577
n
n
n
n
0
51
-
B
17.10.2014
PP
Pont du Gard
18 EUR Parken mit Eintritt für 2 Erw + 2 Ki
43.94894
+004.54343
j
j
j
j
18
52
035
-
17.10.2014
PP
Remoulins
43.93808
+004.55867
n
n
n
n
0
53
-
B
18.10.2014
PP
Besichtigung von Uzès
mit dem Taxi von Remoulin aus
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-
-
-
-
-
54
036
-
18.10.2014
PP
Remoulins
43.93808
+004.55867
n
n
n
n
0
54
036
-
19.10.2014
PP
Remoulins, Entsorgung über der Brücke Richtung Nimes und dann gleich rechts, 100 m vom PP
43.93808
+004.55867
n
n
n
n
0
55
-
B
20.10.2014
Str
Nimes, 500 - 700 m zu den Sehenswürdigkeiten
Parken am Straßenrand in der Ave. Jean Jaurès
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-
-
-
-
-
56
037
-
20.10.2014
PP
Arles, 700 m z.Z.
die Entsorgung ist in derselben Strasse, ca. 150 m Richtung Stadt links, auch der Supermarkt "MONOPRIS" ist beim Kreisverkehr nur 150 m entfernt
43.68379
+004.63028
j
j
n
n
0
56
038
-
21.10.2014
PP
Arles, 700 m z.Z.
die Entsorgung ist in derselben Strasse, ca. 150 m Richtung Stadt links, auch der Supermarkt "MONOPRIS" ist beim Kreisverkehr nur 150 m entfernt
43.68379
+004.63028
j
j
n
n
0
57
-
B
22.10.2014
PP
Abbaye de Montmajour, ca. 7 km von Arles
43.68379
+004.63028
n
n
n
n
0
58
039
-
22.10.2014
SP
Saintes-Maries-de-la-Mer, 300 m z.Z.
43.45544
+004.42754
j
j
j
n
10
59
040
-
23.10.2014
PP
Aigues-Mortes, am Parkplatz P4, 300 m z.Z.
direkt an der Stadtmauer
43.46531
+004.19621
j
j
j
n
10
60
-
B
24.10.2014
-
Le Grau-du-Roi und Port Camarque
nur zur Besichtigung durchgefahren
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n
n
n
n
0
61
-
B
24.10.2014
-
La Grande Motte
geparkt an der Meerespromenade am Strassenrand
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n
n
n
n
0

Tipps :
>>>>>   Bier in 0,5-lt-Dosen, das so schmeckt, wie bei uns etwa das Murauer oder Puntigamer Schankbier heißt "Kronenbourg" in roten Dosen und kostet in den Großkaufhäusern um die 0,88 EUR, das Bier in Gaststätten kostet etwa gleich viel wie bei uns in Gaststätten
>>>>>   Ein kleines Glas Wein, ca. 1/8 lt, kostet zwischen 1,50 und 2,50 EUR, je nach Lokalität
>>>>>   Zigaretten, kosten in Frankreich zwischen 6,50 (etwa Pallmall) und 9,50 Euro (etwa Malboro) pro Schachtel, etwa 2 Euro mehr als in Italien
>>>>>   Die Weinpreise pro Flasche sind in den Großkaufhäusern etwa wie bei uns beim Spar oder Billa (von etwa 2,75 Euro bis nach oben offen) nur die Auswahl ist viel, viel größer. In den Restaurants kostet die Flasche Wein ebenso viel wie bei uns (von 12 EUR bis oben offen).
>>>>>   Die Mittagspause ist den Franzosen heilig. Hier hat alles, was nicht Gastronomie oder Großkaufhaus ist, von 12:00 bis 15:00/16:00 geschlossen, auch die Kirchen.
>>>>>   Am Montag bleiben viele Geschäfte ebenso wie in Italien geschlossen.
>>>>>   Die Franzosen sind hier unheimlich freundlich und hilfsbereit, insbesondere wenn man versucht, ein bischen französisch zu sprechen. Wir haben bisher hier nur freundliche und hilfsbereite Menschen erlebt. Mit Deutsch oder Englisch ist es indes ziemlich schwer, weiter zu kommen.
>>>>>   Franzosen fahren wie die "Gesengten" oder aber "Überängstlich", meistens aber wie die Ersteren. Es gibt hier praktisch keine Geschwindigkeitsbegrenzung oder Strassenmarkierung, die eingehalten wird. Auf im Autoatlas als "gelb" oder "weiss" gekennzeichneten Strassen wird, obwohl es eng wird, von Entgegenkommenden keine Geschwindigkeit reduziert und unser linker Außenspiegel ist dauernd in Gefahr.
>>>>>   Waschmaschine, machine à laver, (Aussprache : maschin a lawee) und Trockner, machine à sécher, (Aussprache : maschin a seschee)
>>>>>   Wer gerne zu Pastete, Rindfleisch oder Wild Preiselbeermarmelade ist, muß diese von zu hause mitnehmen, die gibt es in Frankreich nicht (zumindest dort nicht, wo wir bisher schon danach gesucht haben - Normandie, Bretagne, Loire-Tal, Vogesen und jetzt Südfrankreich)
>>>>>   Dafür gibt es in Frankreich zum Unterschied zu Italien Café-Pads für Saeco-Maschinen. In Italien haben wir keine bekommen.
>>>>>   Der Dieselpreis beträgt derzeit bei den Tankstellen der Großkaufhäuser zwischen 1,21 und 1,24 EUR pro Liter, der LPG/GPL-Preis für Gastankflaschen zwischen 0,76 und 0,89 EUR pro Liter (eine 11kg-Flasche = 22 Liter).
>>>>>   Man benötigt jedoch einen FRANZÖSISCHEN LPG-Adapter, der bei uns (und auch von der "Gasfrau" in Deutschland) für Frankreich verkaufte, ist NICHT DICHT und kann daher zum Tanken nicht verwendet werden ! In Italien funktioniert er tadellos. Aber man bekommt einen Adapter von der Tankstelle zum Tanken geliehen. Es ist mir bisher nicht gelungen, einen LPG/GPL-Adapter zum Kaufen zu finden.
Vielleicht war das aber auch eine Ausnahme. Ich habe meinen Adapter, den ich von der Gasfrau gekauft habe, nun schon wieder zwei Mal verwendet und er funktionierte anstandslos !!!

Vom Campingplatz am Meer fuhren wir wieder Richtung Norden. Zuerst vorbei am riesigen Petrolhafengebiet um Martigues unf Fos-s-Mer nach "Les Baux de Provence", das wir 1964, also vor 50 Jahren schon einmal besucht haben. Damals war es ein "totes" Dorf, das verfallen von einigen Künstlern gerade renoviert wurde. Heute ist das meiste wirklich renoviert und "Les Baux", wie es damals noch hieß, gehört heute zu den "Plus beaux villages de France", den schönsten Dörfern Frankreichs, ebenso wie St.Paul de Vence, Eze und viele andere Gebirgsdörfer. 1822 wurde in der Nähe ein braunes Mineral entdeckt und nach dem Ort "Bauxit" genannt - es enthält eine Aluniniumverbindung, aus der reines Aluminium gewonnen werden kann. Der Abbau ist Ende des 20. Jahrhunderts aber als unrentabel eingestellt worden. Heute ist Les Baux, das von Weitem nicht als Dorf mit Burg erkennbar ist, da es mit den Felsen, auf denen es gebaut ist und die es umgeben verschmilzt, mit seiner an Fläche einer der größten Burgen Frankreichs eine reine Touristenattraktion.

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Nur wenige Kilometer an der Rhone, die in Frankreich "Le Rhone", also DER Rhone heißt, besuchen und besichtigen wir die Festung von Trascon, die von Frankreich zum Schutz vor dem "heiligen römischen Reich deutscher Nation" gebaut wurde, als die Rhone zum Grenzfluß zwischen diesen beiden Herrschaftshäusern wurde. Ein riesiger, uneinnehmbar scheinender "Kasten". Tarascon gilt als Tor zu den "Antillen", der felsigen Gegend der Provence, die zusammen mit dem Bewuchs von Zwergeichen und Pinien zwischen zerfurchten Felsen so einen eigenartigen Reiz ausmacht. Zum Übernachten ist der Campingplatz Bagatelle *** im ehemaligen Papst-Sitz Avignon unser Ziel.

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Avignon am Zusammenfluß der Rhone und der Durance war von 1309 bis 1423 Sitz der Päpste. Das Zentrum ist der gotische Palast der Päpste, darum herum eine Altstadt mit prächtigen Mittelalterlichen Häusern, die allesamt von einer noch intakten, imposanten, durchgehenden Stadtmauer von etwa 5 km Länge umgeben sind. Bekannt ist natürlich auch die durch das Lied "Sur le pont d'Avignon" bekannte Pont Bénézet. Die Brücke, die ursprünglich 900 m lang war wurde durch Kriege und Hochwasser immer wieder beschädigt und wurde nach einem Hochwasser 1660 endgülig aufgegeben. 1964 war sie in einem sehr baufälligen Zustand, heute ist sie renoviert und dafür wird zur Besichtigung und Begehung auch ein Eintritt verlangt.





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Der Triumphbogen und das römische Theater in Orange waren unser heutiges erstes Ziel, dann soll es wieder südwärts gehen. Orange ist ein beschauliches Städtchen mit einem gemütlichen Zentrum. Nur wenige Touristen interessieren sich für die beiden Reste aus der römischen Zeit. Von unserem Parkplatz waren es etwa 700 m zum Zentrum und zum römischen Theater und etwa 1,2 km zum Triumpfbogen. Am Rückweg zu unserem Womo gingen wir auch noch an einem richtig putzigen kleinen Opernhaus vorbei.

Auf unserem weiteren Weg, der uns wieder nach Süden führt, wollen wir noch die "Pont du Gard" (ist eigentlich gar keine Brücke, sondern ein Aquädukt und diente der Versorgung von Nimes mit Wasser aus Uzès) besuchen, es war mit 48 Metern Höhe die höchste "Brücke", die von den Römern gebaut wurde. Hier waren wir vor 50 Jahren mit einigen Wassersportlern und Badenden am Fluß allein. In den Jahren bis heute ist daraus eine riesige "Tourismus-Industrie" geworden. Auf beiden Seiten riesige Parkplätze mit Eintrittsgebäuden, die jeden "unbezahlten Blick" auf das gewaltige Zeugnis römischer Baukunst unmöglich machen. Der Parkplatz und der Abgang zum Fluß auf der rechten Flußseite war wegen Hochwassergefahr gesperrt. Also auf zur anderen Seite. Auch hier sind alle Abgänge zum Fluß gesperrt. Es gelingt mir trotzdem, ein paar schöne Aufnahmen von dem so imposanten Bauwerk zu machen. Wir wollen uns noch einen 15-minütigen Film über die "Pont" un 17:40 ansehen, da das Kino ja bis 18:00 geöffnet ist - aber es ist Freitag Abend, alle wollen nach hause, daher gibt es heute für nur mehr zwei Leute keinen Film mehr. Also fahren auch wir wieder etwa 5 km nach Remoulins (ein kleiner Ort mit riesigem Durchgangsverkehr aber einem kleinen mittelalterlichen Teil) zurück, wo es einen Gratis-Parkplatz für ca. 20 Wohnmobile gibt, der wesentlich tiefer am Fluß liegt, als der wegen "Hochwassers" am Pont du Gard gesperrte.

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Heute sind wir schon die sechste Woche unterwegs und hatten bisher bis auf zwei bewölkte Tage nur blauen HImmel und Sonnenschein, was ja schön ist, und Hitze, die bei Besichtigungen weniger schön ist.
Nachdem am Wochenende kein öffentlicher Bus dorthin fährt, fahren wir mit dem Taxi nach Uzès, in eine nur 20 km entfernte Stadt mit mittelalterlichem Zentrum, Dom und Schloß, aber keinen Parkplätzen für Wohnmobile. Dort gibt es fast keine Touristen aber viel französisches Leben in Cafés und Gaststätten, das auch wir genossen.

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Wir sprechen den Fahrer auf das Hochwasser in Montpellier an, das wir vor unserer Abfahrt in Graz noch im TV gesehen haben, wo PKWs und Wohnwagen von den Wassermassen einfach mitgerissen und weggeschwemmt wurden. Er zeigt uns daraufhin unter Uzès ein riesiges Industriezentrum, das vor zwei Wochen ebenfalls 2 m unter Wasser stand und noch heute komplett geschlossen ist, da alles mit der ockerfarbenen Erde überzogen ist. Unter den geschlossenen Betrieben befindet sich auch ein großer Carrefour-Markt und eine große Erzeugungsstätte von HARIBO. Aus deren Lager hat das Wasser tausend Tonnen Produkte (Lakritze, Goldbärchen, Fruchtgummis) weggeschwemmt. Bei starken Regenfällen kann der felsige Untergrund mit den wenigen darauf befindlichen cm Erde das Wasser nicht mehr aufnehmen und es schießt von den umliegenden Bergen und Hügeln zu Tal und nimmt viel Erde mit sich. 2002 stieg der Gardon, der Fluß neben dem wir jetzt parken und der auch unter der Pont du Gard durchfließt (die derzeitige Wasserführung entspricht etwa der Mur in Normalzeiten) über 10 m auf 12 m über Grund an. Unser jetziger Parkplatz lag damals etwa 6 m unter Wasser. Die Stahlkonstruktion der Brücke neben uns zeigt noch heute in 12 m Höhe Beschädigungen durch Baumstämme. Man kann es fast nicht glauben, aber es gibt einem ein unangenehmes Gefühl, sollte es hier wirklich zu regnen beginnen. Wahrscheinlich müßte man in diesem Fall schnell auf die nächste Autobahn und in ein Gebiet ausweichen, in dem es nicht regnet.

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Unser Parkplatz, auf dem wir nun schon die dritte Nacht übernachten, um den Wochenend-Motorradfahrern zu entgehen, besteht aus kleinen Bäumchen mit je 2 Parkplätzen für 2 Wohnmobile dazwischen, da kann dann gerade jeder seine Aufbautüre bequem aufmachen. Innerhalb einer Stunde kamen unabhängig voneinander vier deutsche Wohnmobile mit den Kennzaichen KA, MN, PB und OA an, stellten sich jeweils in die Mitte zwischen den Bäumchen auf und belegten den restlichen Platz mit Sessel und Tisch. Dies obwohl der gesamte Platz kein Stellplatz ist, sondern nur PARKPLATZ, der übrigens auch von PKW genutzt werden kann. Da es im näheren Umkreis keine ähnliche Übernachtungsmöglichkeit gibt, ist der Parkplatz abends immer rappelvoll mit Wohnmobilen. Die Rücksichtslosigkeit der 4 Deutschen aber zwang andere Wohnmobile, weiter zu fahren. Genau diese rücksichtslosen Leute sind es, die das Pauschalurteil der ganzen Welt über Deutsche nähren und dazu beitragen, daß man Deutschen gegenüber in anderen Ländern fast überall mit negativen Vorurteilen gegenüber tritt, obwohl PAUSCHALE Vorurteile natürlich immer falsch sind.

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Der Morgen empfängt uns heute mit dichtem Nebel, der sich hartnäckig bis zu Mittag hält, erst dann kommt wieder wie gewohnt die Sonne zum Vorschein. Am Weg zu unserem nächsten Ziel, Arles, wollen wir uns einige bekannte Sehenswürdigkeiten und die Innenstadt von Nimes ansehen. Es gibt in Nimes in der Nähe der Innenstadt keine Großparkplätze sondern nur Parkhäuser mit einer max. Einfahrtshöhe von 2,3 m. Daher sind wir froh, in der Avenue Jean Jaurès zwei freie Parkplätze zu finden, in die wir unser Wohnmobil stellen können. Von hier sind es zum zum Jardin de la Fontaine und zum Dianatempel etwa 500 m und in die Innenstadt mit dem Maison Carrée, dem Amphitheater, den vielen Plätzen und dem Dom nur etwa 700 m. Da es ziemlich warm ist, ersparen wir uns den Aufstieg zum Tour Magne, der zwar im Jardin de la Fontaine liegt, aber sich dort drin auf einem Berg befindet. Es ist beeindruckend, was die Römer hier geschaffen haben, um "Nemausus" als Provinzhaupstadt zu festigen. Nimes war abgesehen von der römischen Blütezeit aber auch einmal ein Zentrum der Textilherstellung. Mit einem Stoff, der hier hergestellt wurde begann Levi Strauss seine Jeans-Herstellung in Amerika und noch heute erinnert der Name der Jeans-Marke "DENIM" daran, daß der Stoff von hier kam - "De Nimes", was übersetzt heißt "aus Nimes". Am späteren Nachmittag ging es dann die 30 km weiter nach Arles auf einen Parkplatz, der direkt an der Rhone für Busse und 5 Wohnmobile reserviert ist und von dem es nur etwa 700 m in die Altstadt sind.

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Wieder dauert es bis Mittag, bis die Sonne den Nebel über Arles in blauen Himmel verwandelt. Wir besichtigen ein altes Kloster (Saint Trophime) und das antike Theater, dann treibt uns der Appetit in eine bretonische Crépèrie zum Mittagessen. Anschließend geht es in die riesige Arena, dann in die "Cryptoportiques", den unterirdischen Gängen unter dem ehemaligen Forum und dem jetzigen Rathaus, zu den Thermen des Constantin und zum Schluß gingen wir noch in eine Ausstellung mit Werken von Picasso. Ein Besuch im "Café de la Nuit" oder wie es auch genannt wird "Café van Gogh", in dem Van Gogh zahlreiche seiner Bilder gemalt hat, mußte natürlich auch noch sein. Auch dieses Klisché haben wir somit erfüllt. Anschließend gingen wir ins Wohnmobil zurück, um unseren lädierten Füssen eine Ruhepause und uns ein Abendessen zu gönnen.

Wir haben in den Arenen von Nimes und Arles einiges über Stierkämpfe gelernt. In Frankreich werden die Stiere nicht verletzt oder gar getötet, der Picador, wie der Torero in Frankreich heißt, hat dem Stier nur verschiedene Bändchen ab zu nehmen, die um Hörner und Nackenhaare gebunden sind und verschiedenen Schwierigkeitsgraden entsprechen. Nach dem Kampf kommen die Stiere wieder auf die Weide. Der letzte Stier in Arles wurde 1980 getötet. Anders jedoch in Spanien, dort werden die Stiere noch vom Torero am Ende des Kampfes nach Möglichkeit mit einem einzigen Stoß mit seinem Degen ins Rückenmark getötet. Die französischen Stiere sind kleiner und wendiger, während die spanischen Stiere wesentlich schwerer und dadurch langsamer sind.

Wir haben aber auch über die Arenen selbst in Nimes und Arles einiges gelernt. Zum Beispiel, daß die Arenen im 17. Jahrhundert als Befestigungen genutzt wurden und innen ganze Dörfer existierten. Wenn man die kleinen Innenräume der Arenen heute sieht, nahezu unvorstellbar.

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Heute ist Mittwoch und nach einer Nacht, in der uns der Mistral in Sturmstärke arg gebeutelt hat, wollen wir als erstes die Abbaye de Montmajour, eine außergewöhnliche, festungsähnliche, architektonische Anlage römischer und mittelalterlicher klösterlicher Kultur, besuchen. Die Abtei wurde im Jahr 948 von Benediktinern in der Gegend von Arles gegründet. Da das Kloster auf Fels gebaut ist und keine Erde für Gräber ausgehoben werden konnte, wurden die Mönche in Gräbern, die mühsam aus dem Fels gehauen werden mußten, beerdigt. Vom Turm aus hat man angeblich eine herrliche Aussicht auf die Alpillen und die Ebene des Crau, aber wegen des Sturms war der Aufstieg leider verboten.

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Auf der Fahrt durch die Camarque war ein Fahren mit mehr als 75 kmh wegen des Sturms nicht möglich. In Saintes-Maries-de-la-Mer gibt es einen riesigen Stellplatz mit allen Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten, außer Strom. Es ist ein reiner Ferienort, wie diejenigen an der oberen Adria, wo im Sommer tausende Franzosen Urlaub machen. Da es aber keinerlei Hochäuser oder Häuser gibt, die höher als zwei Geschoße hoch sind, hat sich der Ort trotzdem einen gemütlichen Charakter bewahrt. Die Innenstadt besteht allerdings nur aus Touristen-Restaurants, Cafés und Souvenirläden. Die eindrucksvolle Kirche gleicht eher einer Festung, als einer religiösen Stätte. Hier wurden angeblich Gebeine von einer heiligen Maria Jacobé und einer heiligen Maria Salomé gefunden, die dem Ort den Namen gaben ("Maria" in der Mehrzahl-Form) und weswegen jedes Jahr im Mai und Oktober zahlreiche Pilger hierher kommen. Die Gebeine sind in der Krypta der Kirche zu sehen, wo auch eine Statue der heiligen Sara, der Schutzheiligen der "Gitanes" ("Zigeuner", vorwiegend spanische Roma), steht. Wegen dieser kommen wiederum jedes Jahr einmal hunderte "Gitanes" hierher, um sie mit verschiedenen Zeremonien zu verehren.

In Saintes-Maries-de-la-Mer kommen wir um 14:30 gerade zu einer lokalen Veranstaltung, einer "Course de Tau", zurecht, in der Stierkämpfer (das kann man heute in speziellen Schulen erlernen) mit nicht kastrierten Stieren kämpfen und ihr Können und ihren Mut zeigen. In normalen Stierkämpfen kommen ausschließlich kastrierte Stiere zum Einsatz. Das ganze findet ohne Picador, also ohne Torero, statt hier müssen die Stierkämpfer die Bändchen vom Kopf un den Hörnern des Stieres ziehen. Jeder dieser Kämpfe - es sind meist 6 verschiedene Stiere zu sehen - dauert 15 Minuten, dann sind die Stiere erlöst und die Kämpfer haben 5 Minuten Pause. Besonders mutige und wendige Stierkämpfer und auch die Stiere werden dabei von der Menge mit Applaus belohnt. Einer der Stiere fand an dem Ganzen offenbar kein Gefallen und agierte eher müde und desinteressiert und wurde bei seinem Abgang mit Pfiffen verabschiedet, die agressiven Stiere hingegen erhielten ebenso wie die Stierkämpfer tosenden Applaus.

( Top )

Von Saintes-Maries-de-la-Mer fuhren wir quer durch die Camarque nach Aigues Mortes. König Ludwig IX., der Heilige, ließ hier mitten in den Sümpfen des Rhonedeltas, den "Toten Gewässern", die dem Ort den Namen gaben, im Mittelalter eine befestigte Hafenstadt erbauen, um für den Handel und die von ihm veranstalteten Kreuzzüge einen Mittelmeerhafen zu haben. Nachdem sich das Meer zurückgezogen hatte, blieb nur mehr die befestigte Stadt zurück, die heute vom Tourismus und von der Herstellung von Meersalz lebt. Die bei der Herstellung von Meersalz entstehenden Salzseen erhalten von speziellen Bakterien eine rote bis lila Farbe, trotzdem ist das entstehende Salz schneeweiß.
Der Stellplatz ist ein für Wohnmobile ausgewiesener, geschotterter Parkplatz, direkt an der Stadtmauer und daher nahe zum Zentrums mit kompletter Entsorgungsmöglichkeit, aber ohne Strom.

( Top )

Bei einem neuerlichen wolkenlosen Tag fahren wir weiter quer durch die Camarque von Aigues Mortes nach Le Grau-du-Roi, Port-Camarque und La-Grande-Motte. Wo heute Port-Camarque steht mit seinen inselförmig geformten Wohnenclaven für Reiche, wo jede Villa einen oder mehrere Bootsanlegeplätze vom Garten aus zugänglich besitzt, war vor 50 Jahren bei unserem letzten Besuch nur Sumpf und Düne. Heute ist es ein Ort vergleichbar mit Miami oder Fort Lauderdale in Florida. Gepflegte Gärten, viele "PRIVAT"-Schilder, kaum öffentliche Parkplätze. Die Herrschaften wollen unter sich bleiben. Etwas anders in La Grande Motte - das dreieckige, leicht gebogene Wohnhaus und die umliegenden Häuser mit Ferienwohnungen waren damals gerade bei der Fertigstellung. Vielen Häuseranlagen merkt man die 50 Jahre schon an. Trotzdem ist der Ort mit seinen vielen Grünanlagen und dem nautischen Angebot an Hafen, Yacht-Händlern und Werften im Sommer sicher für tausende Franzosen ein Anziehungspunkt.

Hier verlassen wir das Rhone-Delta. Von nun an gehts nach Westen und Südwesten - immer näher zu Spanien. Laut unserem ursprünglichen etwaigen Zeitplan sollten wir ja schon eine Woche in Barcelona sein - das wird aber wohl noch ein paar Wochen dauern - wir haben ja Zeit.