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Die Alhambra und der Generalife-Palast sind im Winter schon sehr schön, das Non-Plus-Ultra allerdings müßte es sein, diese beiden Palastanlagen zu besuchen, wenn all die gepflanzten Blumen, Rosenhecken und Weinlauben grün sind und blühen. Leider ist es dann für uns zu heiß. Üblich sind hier ab Frühjahr bis in den Herbst hinein lt. Campingplatz-Besitzer zwischen 35° und 42°.
Zu Fuß geht es dann nach rund einer Stunde maurischer Kunst hinunter zur "Plaza Nueva" ins Zentrum von Granada. Vorgestern wollten wir noch zwei ganz besonders schöne Kirchen besuchen, sie waren uns aber zu weit weg. Heute haben wir das nachgeholt - zuerst die Barock-Kirche "Basilica de San Juan". So eine Pracht in Gold wie das Innere dieser Barock-Kirche haben wir vorher an Barock noch nie gesehen.
.... und dann die Renaissance-Kirche im "Real Monasterio de San Jeronimo" und auch das Innere dieser zweiten Kirche mit ihren Bemalungen hat uns unheimlich beindruckt. Im Gegensatz zur Barockkirche, die dreidimensionale Verzierungen hatte, war diese Kirche nur bemalt, allerdings in einer Technick, daß auch diese dreidimensional wirkten.
Wir sind an diesem Tag etwa 6 Stunden ununterbrochen zu Fuß herumgegangen und von Eindrücken fast erdrückt entsprechend müde sind wir abends dann mit dem Bus auch in unser Wohnmobil zurück gekommen.Und mit diesem Bild von der beleuchteten Alhambra, das wir beim herumstrawanzen am Freitag dem 09.01. vom alten Stadtviertel "Albaicin" gemacht haben, verabschieden wir uns von Granada.
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Wir sind an diesem Tag zig Kilometer durch Olivenhaine, die bis hoch zu den Berggipfeln gereicht haben, gefahren. Die Strecke von Granada nach Antequera ist ein einziger Olivenhain. Offensichtlich sind diese Bäume und deren Früchte die einzigen, die dieses Klima etwas höherer Seehöhe auch im Winter vertragen. In Antequera haben wir 3 Dolmen besucht (Tholos von El Romeral, Menga und Viera), die aus der Zeit 2000-2500 v.Chr. gebaut wurden und uns an unseren Frankreich-Urlaub 2011 erinnert haben. Den Tip mit den Dolmen in Antequera haben wir vom Besitzer des "Camping Reina Isabel" in Granada erhalten. Anschließend wollten wir die einmaligen Felsformationen von "El Torkal" besuchen. Die Suche gestaltete sich nur dadurch einfach, da ich aus dem Internet die GPS-Daten des Parkplatzes mitten in den Bergen hatte. Sonst wäre die Suche sehr schwierig geworden, da alle Hinweisschilder in Antequera nur unzulängliche Informationen boten. Der Zugang beginnt bei einer Straßenabzweigung etwa 12 km südlich von Antequera entfernt von der Straße A-7075 nach Malaga nachdem man zuerst einen Paß mit 1195 Metern Höhe überwunden hat. Dort zweigt rechts eine Straße ab, die steil ins Gebirge und zu noch nie gesehenen Felsformationen führt. 23° in 1.200 Meter Seehöhe und blühende Zwerglilien waren das Erste, das uns dort überrascht hat. Darüber ninaus kamen wir aber aus dem Staunen über die von Wind und Wasser geschaffenen Formen nicht heraus. Der Wind und Regen haben die weicheren Gesteinsschichten herausgeschliffen. Übrig blieben Formen, die aussehen, als wären große Steinplatten oder auch Steinblöcke aufeinander geschichtet worden. In Wirklichkeit bestehen diese Formen aber aus einem einzigen zusammenhängenden Felsblock. Die noch nie gesehenen Felsformationen rund um uns herum waren das Highlight dieses Tages.
Nach einem Bier in einem gemütlichen Lokal in Antequera haben wir am dortigen Stellplatz kostenlos übernachtet.
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Bei der Fahrt von Antequera nach Cordoba fahren wir zuerst durch Landschaft mit riesigen Getreidefeldern, auf denen es manchmal schon grün sprießte, später dann durch Olivenhaine, die manchmal wie Olivenbaum-Wälder wirken. Soweit das Auge reicht : nur Olivenbäume. Diese Landschaft geht mit der weiteren Fahrt nach Norden über in Ackerbau und Olivenbäume, später dann in Olivenbäume mit Weinbau und kurz vor Cordoba wieder in reinen Ackerbau. Alles wirkt riesig weit, bestellte und unbestellte Felder, die angebauten Olivenbäume und Weinanbau-Felder, inmitten dieser riesigen Felder große Gehöfte, kilometerweit auseinander.In einem Feld hunderte Störche. Überwintern die da ? Oder sind sie gar schon wieder auf ihrem Flug nach Norden und rasten sie hier nur ? Wir wissen es nicht.
Wir fahren nach Aguilar de la Frontera. Das Navi führt uns direkt ins Zentrum, in eine immer schmäler werdende Gasse, hinter uns schon mehrere Autos und plötzlich geht nichts mehr. Zwischen uns und dem links parkenden Auto noch 1 cm. Ich bleibe stehen um keinen Schaden anzurichten und hilfreiche Leute, die dort wohnen, finden den Besitzer des Autos, an dem wir nicht vorbei kommen. Es fehlen genau die 5 cm, die er vom linken gelb markierten Gehsteig (hier ist an Arbeitstagen das Parken verboten) weg steht. Kein Problem, er fährt diese cm zur Seite, entschuldigt sich dann noch, daß er hier am Sonntag legal stehen darf und wir fahren nach diesem Adrenalinschub weiter. Wir parken ein paar hundert Meter weiter und spazieren durch das Zentrum der Stadt zum achteckigen, sehr schönen Hauptplatz, leider darf der als Parkplatz genutzt werden, was den Gesamteindruck etwas stört. Auf dem Kirchturm sind zwei Störche schon mit dem Nestbau beschäftigt.
Wir fahren die restlichen 50km weiter nach Cordoba auf die Campsite Municipal El Brillante im Norden der Stadt. Nicht billig, aber wieder einmal bei einer Bus-Haltestelle, wo wir leicht in die Altstadt von Cordoba kommen. Die Busse 10 und 11 fahren alle 20 Minuten von vis-a-vis der Campingeinfahrt biz zum Rande der Altstadt und kosten 1,20 EUR/Person und Fahrt, Haltestelle "Ronda de los Tejares" oder die Nächste "El Corte Ingles". Bei der Rückfahrt mit Bus 10 oder 11 heißt die Station "Camping". Genaue Unterlagen darüber erhält man beim Einchecken.
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Cordoba, Tag 1. - Wir fahren mit dem Bus etwa 10 Minuten bis an den Rand der Altstadt und gehen dann etwa 6 Stunden lang mit kleineren Unterbrechungen in Cafés kreuz und quer durch die an Bilder von Andalusien erinnernde Altstadt in der in früherer Zeit Christen, Moslems und Juden friedlich zusammen lebten. Wir gehen durch enge Strassen, wo weiße Häuser mit ihren schwarzen schmiedeeisernen Balkon- und Fenstergittern und tausenden von blühenden Blumen in bunten Töpfen andalusisches Flair vermitteln, besuchen den Palast der christlichen Könige mit seinem Park, gehen über die römische Brücke und wieder zurück, besuchen kleine und auch riesige Plätze, wie die arkadengesäumte Plaza Corredera, sitzen dort bei 23° in der Sonne, bestaunen römische Säulen und Kirchenfassaden und deren Portale. In die Kirchen hinein gehen wir zur Zeit nicht mehr, wir haben in letzter Zeit zuviele davon von Innen gesehen und Cordoba hat wieder zig davon. Heute haben wir alles, was wir wollten, gesehen. Morgen werden wir noch zwei für Cordoba wichtige Monumente besuchen, die Synagoge und die "Mezquita", die ehemalige Moschee mit der Kathedrale. Übrigens : die Hufeisenbögen, die wir immer mit maurischem Baustil verbinden, sind angeblich gar keine maurische Erfindung, sondern sind schon weit vor den Mauren von spanischen Baumeistern verwendet worden und von den maurischen Berufskollegen übernommen und exportiert worden (etwa mach Marokko).
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Cordoba, Tag 2. - Heute besuchten wir also noch die Synagoge und die "Mezquita", die ehemalige Moschee mit der Kathedrale mittendrin. Die Synagoge muß man nicht gesehen haben. Sie ist das Überbleibsel der Synagoge aus dem 14. Jahrhundert und die Wandverzierungen sind im Grunde dieselben wie in den maurischen Gebetshäusern. Ich persönlich kann sie nur durch die hebräische Schrift von den Maurischen unterscheiden. Einen besonderen Eindruck hingegen machte die "Mezquita" auf uns. Über 800 Säulen - im Original waren es über tausend - verbunden durch zweistöckige Hufeisenbögen sind schon ein Anblick, der Ehrfurcht einflößt. An den Wänden rund um diese riesige Fläche befanden sich moslemische Gebetsnischen. Diese wurden ausgeräumt und durch Altarbilder oder Altäre ersetzt und allen möglichen katholischen Heiligen gewidmet. So entstanden etwa 50 kleine Kapellen in ehemaligen maurischen Gebetsnischen. Nur mehr drei dieser Gebetsnischen im maurischen Stil sind heute noch im Original und in ihrer ehemeligen Pracht erhalten, der Rest wurde "umfunktioniert". Und mitten drin in dieser maurischen Moschee haben die katholischen Könige Spaniens den Moslems wohl zeigen wollen, wer hier der Herr im Haus ist und wirklich in die Mitte wie zum Hohn eine riesige katolische Kathedrale gebaut, die heute eben von 800 maurischen Säulen und Zierat umgeben ist. Aber der Platz, den die Kathedrale innerhalb der Moschee einnimmt ist maximal 1/8tel derselben. Gott sei Dank, denn dieser maurische Teil der Mezquita ist das Anziehende an dieser Anlage. Die Kathedrale an sich ist eben eine katholische Kirche, wie viele andere auch, auch wenn sie eine beachtliche Größe aufweist und z.B. ein ganz besonders schönes Chorgestühl hat. Eine Grabplatte von "Leopold von Austria", der 1541 Bischof von Cordoba wurde, fanden wir auch hier.
Es vermittelt ein eigenartiges Gefühl, angesichts der derzeit stattfindenden Attentate in Paris und den Intentionen von IS im vorderen Orient hier andauernd davon zu lesen, wie die katholischen Könige Isabella von Kastilien, die die "Katholische" genannt wurde, und Ferdinand II. von Aragon, Muslime und Juden aus allen Territorien der spanischen Krone zum 31. Juli des Jahres 1492 vertrieben haben, sofern sie bis dahin nicht zum Christentum übergetreten waren. Sie wurden per "Alhambra-Edikt" aus dem Land gejagt und mit eisener Zielstrebigkeit wurden die Einrichtungen dieser beiden Religionsgruppen zerstört oder zu katholischen Kirchen und Klöstern gemacht und die Inquisition, die radikalste Institution der katolischen Kirche, hielt in diese Einrichtungen Einzug. Angeblich lernt ja niemand aus der "Geschichte", was durch die heutigen Vorkommnisse wieder einmal eindrucksvoll bestätigt wird.
So haben wir also alles von Cordoba gesehen, was wir sehen wollten.
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Über sanfte Hügel geht es nach Westen. Hier gibt es vorwiegend Ackerbau und dazwischen immer wieder Olivenhaine und kilometerlange Felder mit Solarzellen. Wir fahren nach Ecija. Eine Kleinstadt mit verwinkelten Gässchen, einem Hauptplatz, an dem gerade der weihnachtliche Eislaufplatz wieder abgebaut wird, ein "Palast", der im Führer erwähnt wird, aber nicht besonders ist, dafür ein bemahltes Haus, das unsere Bewunderung findet und zwei Kirchtürme, der eine bemalt und der andere mit Azulejos verziert - und ein Café mit Plätzen für uns in der Sonne. Wir kommen drauf, daß wir eine andere Straße, als geplant genommen haben und daher an einer Sehenswürdigkeit vorbei gefahren sind, die eigentlich fix eingeplant war : die Burg von Almodovar del Rio. Also gehts wieder einige Kilometer zurück. Es ist diesig. Trotzdem sehen wir schon im Abstand von rund 20 km die auf einem Felsen thronende Burg von Almodovar del Rio. Die weiße Stadt darunter sehen wir nicht, die ist auf der Ostseite. Um diese Burg im Sonnenschein über der Stadt zu sehen, sind wir zur falschen Tageszeit und von der falschen Seite hier. Die Burg sollte eigentlich zur Besichtigung offen sein, aber der Parkplatz ist mit einer dicken Eisenkette versperrt. Deswegen scheuen wir auch den steilen Aufstieg zu Fuß - möglicherweise ist die Burg doch geschlossen. Fotos sind unsere einzige Ausbeute bevor wir weiter nach Süden, auf den uns schon bekannten Stellplatz in Antequera fahren. Auf dieser Strecke sehen wir auch vereinzelte abgeerntete Baumwollfelder, auf einigen Stauden hängen noch ein paar weiße Bällchen.
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Wir haben heute am 15.01.2015 hier in Antequera einen Rasttag eingelegt und haben uns die Stadt angesehen. Zufällig haben wir in den schönen Hof des "Ayuntamiento", der Stadtverwaltung, geschaut. Der Portier hat unser Interesse gesehen und wir kamen in den Genuß einer persönlichen Gratisführung durch das Haus und die sehr schönen Räume, wo es normalerweise keine Besichtigung für Fremde gibt. Antequera ist eine schöne Stadt, deren Schönheiten man aber erst auf den zweiten Blick erkundet. Uns hat sie gefallen.
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In der Nacht hat es geregnet, ein Sturm hat an unserem Wohnmobil grüttelt und in der Früh hatte es nur mehr 8°. Weggefahren in Antequeras sind wir bei stark bewölktem Himmel, der sich aber bald wieder blau mit lockerer Bewölkung zeigte. Auf der A343 fuhren wir der Sierra Chimenea entlang. Wieder sahen wir violett blühende Zwerglilien und - man glaubt es kaum - einen schon jetzt blühenden Mandelbaum in einer Landschaft, die abgesehen von den Olivenbäumen auch bei uns in den Bergen sein könnte. In Valle de Abdalaijas wollten wir zur "Garganta del Chorro" auf die A4401 abbiegen. Zwei Umleitungen später fanden wir uns in der Hauptstrasse des am Hang gelegenen Dorfes wieder. Die Straße hatte ein Gefälle wie die Mausefalle in Kitzbühel, links und rechts parkten PKWs und ein Hauseck war im Weg - der Adrenalinspiegel war wieder einmal hoch, Karin wurde immer stiller und stiller. In dieser Situation waren wir froh, daß die Arbeitslosigkeit in Spanien so hoch ist. Jeder kannte die Besitzer der im Weg stehenden Autos, die bald zu hause gefunden waren und ihre Fahrzeuge so zur Seite fuhren, daß wir durch kamen. Zwei wahnsinnig nette und freundliche Herren der "Policia Local" wiesen uns mit Zentimeter-Abständen an den Hauswänden vorbei, einer lief mit uns mit und zeigte uns den Ausgang aus dem Dorf zur Hauptstrasse wo wir nach Alora weiterfuhren. Der Ort wird von einer maurischen Burg und einer Kirche aus dem 18.Jhd. überragt. Von Alora aus kamen wir dann auf einer engen, kurvenreichen Straße ohne weitere Komplikationen zur "Garganta del Chorro". Diese "Garganta del Chorro" gilt als eines der geologischen Wunder Andalusiens und ist eine teilweise nur 10 m breite Schlucht, die der Fluß Guadalhorce 180 m tief in den Kalkstein gegraben hat. Der auf den Bildern an der senkrechten Wand sichtbare Steig "Camino del Rey" und die Brücke über die Schlucht sind aber schon seit längerem für die Öffentlichkeit gesperrt. Über die A5403, eine noch engere und kurvenreichere Straße, die teilweise unter überhängenden Felsen durch führte und uns wieder über einen Berg mit Windkraftanlagen weiter und entlang eines Armes des Guadalhorce-Stausees führte, kamen wir nach Ardales. Auch hier wieder blühende Zwerglilien und vereinzelt weitere blühende Mandelbäume. Wir haben auf dieser Strecke noch zwei weitere gesehen. Auf der A357 und der anschließenden Gratis-Autobahn fuhren wir dann nach Torremolinos, wo wir uns am Camping Torremolinos einquartierten, da es von hier sowohl eine Autobus- als auch eine Zugsverbindung nach Malaga gibt.
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Heute, Samstag 17.01.2015, ist für uns Ruhetag am "Camping Torremolinos", außerdem ist es zwar schön, aber kalt und stark windig. Ein Spaziergang zum Meer ist alles, was wir heute unternehmen.
Heute, Sonntag 18.01.2015, erwachen wir, weil es regnet. Es ist unser 3. Regentag seit 12. September und der erste seit 1 1/2 Monaten. Also wird das ein weiterer Ruhetag am "Camping Torremolinos". Die Störungsfront ist durchgezogen, die Berge der Sierra Nevada sind schneebedeckt, es hat 5°,aber es ist schönes Wetter und wir fahren nach Malaga. Die Fahrt nach Malaga absolviert man am besten mit dem Zug. Er fährt alle 20 Minuten. Der Bahnhof ist etwa
450 m vom Campingplatz entfernt. Man löst am Automat ein Ticket nach Malaga City und entwertet es. Eine Fahrt kostet 2,20 EUR pro Person - warum die Rückfahrt nur 2,05 EUR kostete blieb ein Rätsel. Man fährt 20 Minuten bis zur Endstation und ist etwa 300 m vom Zentrum und
500 m von der Kathedrale entfernt. Auf der Rückfahrt steigt man in "Los Alamos" aus.Besser gehts eigentlichh nicht.
Das schönste und absolut sehenswerteste ist die Kathedrale - und zwar von Innen. Den Bildern ist eigentlich nichts hinzu zu fügen. Am Hafen befindet sich eine großzügig angelegte Parkanlage und eine Hafenpromenade. Die Alcazaba haben wir nur von Aussen angesehen und das Erklimmen der ausgedehnten Festungsmauer, vorwiegend Ruinen, haben wir uns erspart. Auch das Picasso Museum und die Bildersammlung von Carmen Thyssen, die beide auch zu den Sehenswürdigkeiten Malagas zählen, haben wir ausgelassen. Es war trotzdem ein schöner Ausflug.
Und noch ein guter Rat an alle Männer, was sie tun sollen, während ihre Frauen einkaufen gehen :
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Seit wir in Valle de Abdalaijas erst einmal eine steile Straße hinauf und dann eine mit etwa 45° Gefälle hinunter fahren mußten, kühlt unser Kühlschrank nicht mehr richtig. Er kühlt noch ein Bischen, aber eben nicht mehr richtig. Es kann sein, daß die beiden Ereignisse zusammen hängen oder aber es ist einfach Zufall. Daher suchen und finden wir eine der näher gelegenen Dometic-Service-Stationen in Valderrubio bei Granada (ca. 120 km von Torremolinos, unserem derzeitigen Standort entfernt). Dometic hat ein sehr gutes "Suchsystem für Service-Stationen" im Internet. Es gäbe auch eine in Marbella, nur 34 km entfernt, aber die soll mit größeren Wohnmobilen nur sehr schwer erreichbar sein, da sie mitten in einem Wohngebiet liegt. Wir vereinbaren einen Termin in Valderrubio für Mittwoch, 21.01., vormittags und fahren bei schönem, aber kalten Wetter schon am Dienstag dorthin. Die Sierra Nevada und andere umliegende Berge sind tief verschneit. Die Temperatur sinkt am Nachmittag auf 3° und auf den Bergen rundherum schneit es wieder. In Valderrubio, einem Dorf in der Ebene, nur etwa 20 km von Granada entfernt, stellen wir uns in eine breite Nebenstraße in einem Wohngebiet unter eine Straßenlaterne und übernachten dort angenehm ruhig.
In der Früh beginnt das Zittern. Die Werkstatt ist Dometic- und Waeco-zertifiziert. Herr Angel, der freundliche Besitzer, macht einen kompetenten Eindruck. Alle Handgriffe sitzen. Erst einmal fragt er, wie alt der KÜhlschrank ist und ob schon einmal eine Revision gemacht wurde - wurde nicht. Er prüft, ob alle Indikatoren (Gas, 220V, Batterie und Automatic) funktionieren, zieht ein besorgtes Gesicht, als ich ihm von unserer Berg- und Talfahrt erzähle, tauscht die Brenner-Düse aus, reinigt alles, prüft den Stromeingang von der Lichtmaschine, macht eine Prüfung, ob irgendwo Gas austritt, zeigt mir, wie die Gasflamme "richtig" brennen muß und wie ich die Düse mit Pressluft selbst reinigen kann, bringt einen Zettel mit der Revisionsprüfung an und erklärt uns, daß wir jetzt wieder 3 Jahre Garantie von Dometic haben. Er mißt die Temperatur im Tiefkühlfach : +8,4°. Wir sollen in einer Stunde wieder kommen. Also ab ins nächste Cafehaus und nach einer guten Stunde wieder zurück. Die Temperatur am Boden im Tiefkühlfach ist
auf -9,3° gesunken. Es scheint alles zu funktionieren. Ob wirklich, werden wir aber erst in etwa 12-20 Stunden sehen. So lange braucht der Kühlschrank erfahrungsgemäß, bis er seine maximale Kühlung erreicht hat. Für etwa 2,5 Stunden Arbeit und eine Brenner-Düse zahlen wir incl. 21% MWSt 89 EUR.
Wir fahren weiter Richtung Westen. Unser nächstes Ziel soll Ronda sein, dem wir uns vom Landesinneren nähern wollen. Um nicht allzuweit von der Dometic-Werkstätte entfernt zu sein, falls wir morgen feststellen, daß der Kühlschrank vielleicht doch nicht richtig geht, fahren nur bis zu dem uns schon lieb gewordenen Stellplatz in Antequera und übernachten dort noch einmal.
Der erste Blick nach dem Aufwachen gilt dem Kühlschrank. Alles wieder wie es sein soll - sowohl Tiefkühlfach (-10°) als auch Kühlschrank (+5°) sind eiskalt. Die Revision durch einen Dometic-Service hat sich absolut gelohnt.
Diese Werkstätte können wir für Arbeiten an Dometic- und Waeco-Produkten bestens empfehlen :
Fa. Lujada 2005 S.L. / Camino de Illora / E-18250 Valderrubio / Senior Francesco Angel / Tel.: +34 958 108 434 /
Mob.: +34 622 622 502 / Web: http://www.lujada2005.es / Email: fongaselectric@yahoo.es oder info@lujada2005.es /
GPS : N 37.23514 / W 003,81849
Beim Frühstück im nahe gelegenen Café sehen wir im spanischen TV, daß es für 32 spanische Provinzen Sturm-, Schnee- und Eiswarnungen gibt, Schneefall bis unter 700 m mit über 50 cm und an den Atlantikküsten meterhohe Wellen. Darunter mit Starkwindwarnung mit über 75 kmh Sturm auch für Ronda. Also werden wir heute nicht nach Ronda fahren. Nachdem es in Antequera nur 5° hat und in Malaga 21° fällt es uns nicht schwer, an die Küste zurück zu fahren und Ronda dann anzufahren, wenn Schneefall und Sturm vorbei sind. So landen wir schlußendlich zum Übernachten in "La Cala de Mijas" an der Costa del Sol zwischen Fuengirola und Marbella auf einem Parkplatz, der normalerweise am Mittwoch und Samstag dem Markt vorbehalten ist, sonst aber locker 100 Wohnmobilen und Wohnwagengespannen Platz bietet.
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Wir fahren nach Marbella auf der Straße der Costa del Sol entlang. Diese Küste kenne ich von Früher vom Segeln. Ich war schon einmal in nahezu allen Marinas zwischen Balmadena und Gibraltar mit einer Segelyacht zu Gast. Wir wollen in der Altstadt von Marbella das besondere Flair genießen, daß diese ausstrahlt - typisch andalusisch. So quartieren wir uns im Campingplattz Buganvilla, kurz vor Marbella, ein, von wo es jede halbe Stunde eine Busverbindung ins Zentrum von Marbella gibt. Wir brauchen ohnedies wieder einmal eine Waschmaschine.
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Der Ausflug in die Altstadt von Marbella war für mich eine Erinnerung an meinen Aufenthalt hier vor 30 Jahren. Wir haben damals mit Freunden in Gibraltar zwei Segelyachten gechartert und sind damit über Ceuta nach Marokko gesegelt, haben uns Tetouan angesehen und sind zurück an die Costa del Sol gesegelt. Wir haben jetzt an der Plaza de los Naranjos in demselben Café zu Mittag gegessen, wo ich auch mit meinen Segelfreunden gesessen bin, sind durch all die schmalen Straßen mit ihren weißen Häusern gegangen, in denen auch jetzt im Winter Blumentöpfe mit blühenden Blumen hängen und anschließend noch zum Yachthafen gegangen. Es war ein Spaziergang, der mich an schöne Zeiten hier erinnert hat.
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Heute haben wir mit eine Leihauto, einem Chevrolet Spark, den wir für zwei Tge gemietet haben, einen Ausflug nach Ronda gemacht. Mit diesem Auto fanden wir in Ronda leichter einen im Zentrum gelegenen Parkplatz, als es mit unserem großen Wohnmobil möglich gewesen wäre, um uns den Ort, die berühmte Brücke und die schon 1785 errichtete "Plaza de Toros", eine der ältesten Stierkampfarenen Spaniens, anzusehen. Ronda gilt als geistige Heimat des Stierkampfes. Pedro Pomero, geb. 1754, gilt als Vater des modernen Stierkampfes und hat angeblich über 6000 Stiere getötet. Es ist der Traum jeden aufstrebenden Torreros in Spanien, einmal in der Arena von Ronda während der "Corrida Goyesca", die von Millionen im TV verfolgt wird, zu kämpfen. Durch die Berge über eine zuerst "gelbe" (im Autoatlas "gelb") Straße A-369 und dann zwei "weiße" Straßen (im Straßenatlas "weiß") MA-8305 und weiter MA-8301, zwei Mal über 1000 Meter hohe Pässe und wieder hinunter und durch ewige Kiefernwälder, vorbei an weißen Dörfern, die steil an Abhängen gebaut waren, und vorbei an zahlreichen weiß und rosa blühenden Bäumen fuhren wir über kurvige, enge Bergstraßen nach Estepona am Meer und wieder nach Marbella zu unserem Wohnmobil zurück. Einen weiteren interessanten Ausflug lassen wir diesmal aus, den Ausflug nach Casares, eines der "weißen" Dörfer mit einer Burg oben drauf. Wir müssen ja nächstes Jahr auch noch was zum Anschauen haben.
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Auch heute haben wir noch unseren Mietwagen. Wir fahren noch in einen Ort, an den ich schöne Segelerinnerungen habe : nach "Puerto Banus", dem Nobel-Yachthafen von Marbella. In ihm haben wir, meine Freunde und ich, ebenfalls vor etwa 30 Jahren angelegt und zwei Nächte verbracht.Die Bilder aus diesem Hafen sind für alle Segelfreunde, die damals mit waren, aber in erster Linie für meinen Freund Hasso. Leider hat uns unser beider guter Freund Joachim, der damals auch dabei war, schon vor langer Zeit allzu früh verlassen.
Nach einem Frühstückskaffee am Hafen fahren wir mit unserem Mietauto weiter nach Gibraltar, erstens um den Mietwagen und die Zeit zu nutzen und zweitens, weil wir im Internet gelesen haben, daß der uns von Christian (evchri) 200 m von der Grenze nach Gibraltar entfernt gelegene Stellplatz in La Linea derzeit eine Baustelle ist und daß dort ein neuer Grenzübergang gebaut wird und ich keinen gleichwertigen ebenso nahen Stellplatz im Internet gefunden habe. Diese Darstellung hat sich dann heute auch bestätigt und weit und breit war kein parkendes Wohnmobil zu sehen - erst von oben, vom Felsen aus, sahen wir, daß einige wenige Wohnmobile zwischen dem Fußballstadion und dem Strand von La Linea stehen. Von dort ist es etwa 1 km zur Grenze.Wir machen eine Tour mit "Official Guided Rock Tours" um 26 EUR pro Person incl. aller Eintrittskarten. Der Guide, gleichzeitig auch der Fahrer, weiß viel über Gibraltar zu berichten und fährt uns sicher die steilen und engen Straßen (die ich nicht einmal mit dem gemieteten PKW fahren würde) den Berg hinauf und wieder hinunter - großartige Aussichten, die Höhle des Hl. Michael, Verteidigungs-Stollen und Affen inclusive. Die Seilbahn ist wegen Revision geschlossen. Ein sehr gutes Mittagessen zur spanischen Mittagszeit, sprich 15:00 - 15:30, rundet diesen schönen Ausflug nach Gibraltar ab. Dann noch ein Spaziergang durch das Zentrum von Gibraltar-Stadt und wieder zu Fuß zurück nach Spanien. Das Auto haben wir ja in La Linea unweit der Grenze geparkt und sind zu Fuß nach Gibraltar eingereist. Wieder ein kurzer Adrenalinschub : alle automatischen Kassen in der unendlich großen Tiefgarage funktionieren nicht. Wie kommen qwir je wieder aus dieser Garage heraus ? Erst nach unendlich langem Suchen und mittels Sprechtaste finden wir die hundert Meter entfernte und versteckte Kasse mit einem lebenden Wesen, bei dem wir unsere Parkgebühr, rund 15,- EUR für etwa 5 Stunden, bezahlen können. Nachdem wir endlich die Tiefgarage verlassen konnten und nach Marbella zurück gefahren sind, kommen wir wieder einmal müde von den vielen Eindrücken zu unserem Wohnmobil - aber es war ein wunderschöner, erfahrungsreicher Tag mit einigen für mich sehr nostalgischen Momenten.
Ein Kuriosum, das ich in Gibraltar gesehen habe, möchte ich Euch nicht vorenthalten :
ein Balkon mit einer Balustrade, mit Stehern für einen Boden, der offenbar noch fehlt, ein Drainagerohr für den Abfluß von Wasser
>>>>> aber kein Zugang, weder für Türe noch für Fenster !
Eine Fehlkonstruktion oder britischer Humor ?
Heute bleiben wir noch auf dem Campingplatz in Marbella und es wird das Wohnmobil gesäubert. Morgen, am 28.01., fahren wir weiter gegen Westen.
Mit dem Bericht und den Fotos von Gibraltar beenden wir diesen 8.Teilbericht von unserer Reise. Bei Tarifa verlassen wir die Mittelmeerküste und sind fortan, wenn wir am Meer sind, am Atlantik und berichten darüber im "Reisebericht 9 - Spanien 5"