Wir sind wieder unterwegs

Unsere Reise
2014 - 2015
Italien-Frankreich-Spanien-Portugal-Frankreich

Teil 2
Südfrankreich 1 in der Zeit vom 29.09.2014 - 15.10.2014

Ventimiglia_Monte Carlo_Agay_Villeneuf-Loubet_Nizza_Cannes_Tourette-sur-Loup_Gourdon_Grasse_Castellane_
Verdon-Schlucht_Moustier-Ste-Marie_Riez_Allemagne-en-Provence_Greoux-les-Bains_Manosque_Apt_St.Saturnin-les-Apt_
Abbey Notre Dame de Sénanque_Gordes_Village des Bories_Roussillon_Le Colorado provencal de Rustrel_Apt_
La Barben_Aquäduct de Roquefavour_Camping Las Mas


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Eine Auswahl aus allen Fotos wird nach unserer Heimkehr als DIA-Shows verfügbar sein.

Unsere Reiseroute für Südfrankreich 2

Und hier haben wir übernachtet oder für Besichtigungen geparkt

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die Beschreibung der von uns besuchten Plätze, die Preise und alle anderen Beschreibungen nur für die Jahreszeit und Zeitspanne gelten, in der wir uns an den jeweiligen Orten aufgehalten haben.
Bitte Tippfehler bei den GPS-Daten, falls sie vorkommen, zu entschuldigen.
Für eine Mitteilung darüber danke ich schon im Voraus.

Pkt = Punkt-Nummer auf der Karte, Ü = Übernachtung und Besichtigung, B = Besichtigung
Ch = Chemietoiletten-Entsorgung, Gw = Grauwasser-Entsorgung, W = Trinkwasser, St = Strom, EUR = Preis/24Std ohne Strom

Platz : CP = Campingplatz, SP = Stellplatz, PP = Parkplatz, Str = am Strassenrand, PG = Parkgarage,
frei = irgendwo in freier Natur

Pkt
Ü
B
Datum
Platz
Name
Nord
+ = East
- = West
Ch
Gw
W
St
EUR
             
16
-
-
---
--
Ventimiglia
---
---
-
-
-
-
-
17
-
B
29.09.2014
PG
Monte Carlo, Parkgarage f. Wohnmobile,
"Parking des Ecoles"
43.726412
+007.416724
0
0
0
0
20/6h
18
018
-
29.09.2014
PP
Agay, vor dem "Camping du Viaduc"
43.43759
+006.89018
0
0
0
0
0
19
019
-
30.09.2014
CP
Villeneuve-Loubet, **** CP "La Vieille Ferme"
43.6194
+007.12615
j
j
j
j
26
19
020
-
01.10.2014
CP
Villeneuve-Loubet, **** CP "La Vieille Ferme", Ausflug nach Nizza
43.6194
+007.12615
j
j
j
j
26
19
021
-
02.10.2014
CP
Villeneuve-Loubet, **** CP "La Vieille Ferme", Ausflug nach Cannes
43.6194
+007.12615
j
j
j
j
26
23
-
B
03.10.2014
PP
Gourdon, die Sarazenen-Festung, 100 m z.Z.
43,911458
+005,19990
n
n
n
n
0
25
022
-
03.10.2014
SP
Castellane, 100 m z.Z.
43.84596
+006.51547
j
j
j
n
6
25
023
-
04.10.2014
SP
Castellane, 100 m z.Z.
43.84596
+006.51547
j
j
j
n
6
25
024
-
05.10.2014
SP
Castellane, 100 m z.Z.
43.84596
+006.51547
j
j
j
n
6
28
025
-
06.10.2014
SP
Moustier-Ste.-Marie, 1 km z.Z.
43.8434
+006.21891
j
j
j
n
8,50
35
-
B
07.10.2014
PP
Abbaye Notre Dame de Sénanque bei Gordes
43.93108
+005.18883
n
n
n
n
0
36
026
-
08.10.2014
PP
Gordes, 500 m z. Z.
43.91558
+005.19801
j
j
j
n
0
37
-
B
08.10.2014
PP
Village de Boris, bei Gordes, 1,6 km zu Fuß
Steinhäuser aus dem 17. - 19. Jahrhundert
43.900762
+005.192944
n
n
n
n
0
38
027
-
08.10.2014
PP
Roussillon, 1,5 km z. Z. steil bergauf
Ocker-Felsen
43.89621
+005.29615
n
n
n
n
9
39
028
-
09.10.2014
PP
Rustrel, Le Colorado, Route 2 = 3,8 km
Ocker-Felsen
43.91963
+005.49989
n
n
n
n
10
40
029
-
10.10.2014
CP
Apt en Provence, incl. Strom, 150 m z.Z.
43.8777
+005.40425
j
j
j
j
15
40
030
-
11.10.2014
CP
Apt en Provence, incl. Strom, 150 m z.Z.
43.8777
+005.40425
j
j
j
j
15
40
031
-
11.10.2014
CP
Apt en Provence, incl. Strom, 150 m z.Z.
43.8777
+005.40425
j
j
j
j
15
42
-
B
12.10.2014
PP
Schloss "Le Barben"
43.629043
+005.204636
n
n
n
n
0
43
-
B
12.10.2014
Str
Aquäduct von Roquefavour
43.516667
+005.307667
n
n
n
n
0
44
032
-
13.10.2014
CP
Camping Las Mas ****, incl. Strom + WIFI
sehr abseits, aber am Meer
43.33213
+005.07348
j
j
j
j
23
44
033
-
14.10.2014
CP
Camping Le Mas ****, incl. Strom + WIFI
sehr abseits, aber am Meer
43.33213
+005.07348
j
j
j
j
23

Vom Campingplatz in Ventimiglia-Latte "Por la Mar" fuhren wir bei wolkenlosem Himmel und 25°C mit dem Wohnmobil nach Monte Carlo. Viele Einfahtsstrassen waren gesperrt, da eine riesige Bootsshow bis 28.09. stattgefunden hatte. Viele der Riesenyachten lagen noch im Hafen und auf Reede vor Anker. Trotz allem führte uns unser Navi punktgenau zur Einfahrt der Wohnmobilgarage "Parking des Ecoles". Diese Garage darf man nicht mit der überall angeschriebenen Garage für Busse verwechseln, denn dort wird allen Wohnmobilen die Einfahrt verwehrt. Wir waren offensichtlich auch das einzige Wohnmobil, das die Garage gefunden hat (dank der sehr genauen GPS-Daten, die uns direkt zur Einfahrt geführt haben), denn abgesehen von 2 monegassischen Wohnmobilen waren wir die Einzigen in dieser Garage, in der noch viel Platz gewesen wäre. Die Garage dient der Gemeinde auch als Abstellplatz für ihre Nutzfahrzeuge des Strassenservices. Wenn man immer dem Hinweis "Heliport" folgt und die GPS-Daten eingegeben hat, steht man vor einem Schild, das den Namen der Garage und ganz klein (ca. 12x12cm) das Wohnmobilzeichen enthält. Busse sind in dieser Garage nicht erlaubt. Karten mit Plan und Bus-Plan von Monte Carlo gibt es kostenlos direkt in der Tiefgarage. Vom Ausgang führt der Bus Nr. 6 (Richtung "Larvotto") um 2 EUR/Person und Strecke direkt am Hafen und beim Casino vorbei, wo 2 Ausstiegsstellen zur Verfügung stehen. So fuhren wir bis zum Casino, gingen dort spazieren, tranken im "Café de Paris" einen Café und ein "Perrier", spazierten dann herunter zum Hafen, vorbei an der klainen Kirche St. Devote, entlang des Hafens weiter zum Oceanographischen Institut, setzten uns dort, um unsere Beine etwas auszuruhen, in einen kleinen Touristen-Zug, wo wir mit vielen Informationen über Monaco und Monte Carlo versorgt und nochmals zu den wichtigsten Punkten von Mote Carlo geführt wurden. Zurück ging es wieder zu Fuß entlang des Hafens zur Autobusstation. Retour zur Wohnmobilgarage "Parking des Ecoles" führen die Busse 6 und 5, beide Richtung "Fontvielle".
Bezahlt haben wir in der Garage 19,70 EUR für ca. 6 Stunden Aufenthalt - in Graz ist das sogar für einen PKW teurer.
Im Anschluß fuhren wir auf der Autobahn Richtung Cannes, wollten dann auf einem ACSI-Campingplatz übernachten und mußten feststellen, daß der CP schon seit 16 Uhr völlig überfüllt war. Es gibt in dieser Gegend hunterte Campingplätze, die ziemlich zentral gelegen sind, aber weder im ACSI- noch im ADAC-Führer aufgezählt werden. So fuhren wir auf der Küstenstrasse weiter Richtung St.Raphael, fanden in Agay zwei zwar schon geschlossene Campingplätze (viele CP werden schon am 15.09. geschlossen), aber vor einem derselben gab es einen kleinen Parkplatz, auf dem wir schlußendlich sehr ruhig und abseits der Hauptstrasse übernachtet haben.



( Top )

Erwacht sind wir durch leichte Regentropfen, die aber bald aufhörten. Wir fuhren entlang der Corniche d'Or und der Corniche d'Esterel wieder zurück gegen Osten, da man da auf der Straße, die sonst kaum einen Platz bietet, um stehen bleiben zu können, auf der Meerseite unterwegs ist und es da hin und wieder Plätze gibt, auf denen auch Wohnmobile stehen bleiben dürfen. Das ist nämlich auf etwa 99% aller Plätze, egal welcher Art, an der Cote d'Azur verboten und wird auch überall durch Verkehrszeichen kund getan. Die italienische Riviera und die Cote d'Azur sind die wohnmolfeindlichsten Gegenden, die uns bisher untergekommen sind. Nicht einmal Südtirol ist so schlimm. Man wird hier wirklich auf Campingplätze gezwungen, da auch alle Parkplätze durch Querstangen in 1,90 m Höhe für Wohnmobile unerreichbar sind.
Wie schön müssen diese roten Felsen entlang der Strasse erst bei Sonnenschein leuchten.
Übernachtet haben wir dann in einem schönen **** Campingplatz "La Vieille Ferme" in Villeneuve-Loubet, etwa in der Mitte zwischen Nizza und Cannes, den wir uns ausgesucht haben, um von hier aus mit dem Bus nach Nizza und nach Cannes fahren zu können.

( Top )

Die Busstationen befinden sich etwa 250 m vom Campingplatz entfernt. Wir verließen also am nächsten Tag unseren schönen Platz und fuhren bei herrlichem Wetter und 25°C mit dem Bus 200, der zwischen Cannes und Nizza verkehrt, nach Nizza bis zur berühmten Promenade des Anglais (fährt alle 20 Minuten, kostet 1,50 EUR/Person und Fahrt, die Fahrt dauert etwa 45 Minuten). Wir flanieren die diversen "Promenades" mit ihren imposanten Bauten (lauter Hotels mit klingenden Namen) am Meer mit Schotterstrand entlang, schauen bei einem der berühmtesten Hotels der Welt, dem "Negresco" vorbei (nur vorbei, nicht hinein, da wahrscheinlich schon der Blick ein Vermögen kosten würde). Wir steigen in den kleinen Touristenzug, der uns mit Informationen über Nizza versorgt und uns zu den wichtigsten Touristenpunkten, unter anderem auch hinauf zum Castell, führt. Anschließend gehen wir durch die Altstadt, über schöne, weitläufige Plätze, essen in einer Tapas-Bar, um uns auf Spanien einzustimmen, obwohl wir doch erst seit 2 Tagen in Frankreich sind (war aber billiger, als frnzösisch zu essen). Wir schlendern durch die Einkaufsmeile, schauen in die "Galeries Lafayette", die dem reichen Möchtegern-Schwiegervater von Prinzessin Dayana gehört, aber nicht einmal eine funktionierende Klimaanlage haben und die wir daher bei dieser Affenhitze sofort wieder verlassen. Am Abend geht es mit dem Bus 200, der an mehreren Punkten der "Promenades" am Meer Haltestellen hat, hundemüde wieder zurück zu unserem Campingplatz. Morgen wollen wir mit dem Bus über Antibes nach Cannes fahren.

Durch ein Plakat werden wir aufmerksam und sehen, daß vom 03.- 05.10. hier ganz knapp vor der Küste Ausscheidungsrennen zum nächsten "Americas Cup" im Segeln ausgetragen werden. Hier findet eine der Regatten statt, in denen entschieden wird, wer beim nächsten "Americas Cup" gegen die USA, dem Gewinner des letzten "Americas Cup", antreten darf. Das wird unter den vier, hier teilnehmenden Katamaranen entschieden ("Alinghi" aus der Schweiz, "Team New Sealand" natürlich aus Neuseeland (dem Verlierer beim letzten Americas Cup), "SAP" aus Schweden und "Groupama" aus Frankreich). Das sind die 4 Riesen-Katamarane etwa 100 m vom Ufer entfernt. So nahe werden sie auch bei der Regatta zu sehen sein. Leider sind wir da nicht mehr hier.

( Top )

Wieder begrüßt uns ein wolkenloser Himmel und die Sonne, die in unser Wohnmobil scheint. Wir können es kaum glauben, daß wir jetzt schon 3 Wochen unterwegs sind und erst einen "grauen" Tag und sonst immer Sonnenschein hatten. Wieder fahren wir mit dem Bus 200, diesmal in die andere Richtung nach Cannes. Wir verbringen den Tag wieder mit einem weiten Fußmarsch durch die Stadt, erklimmen den "Hausberg", mühen uns durch die schmalen Gässchen der Altstadt, bestaunen die üppige Vegetation, essen in einer kleinen korsischen Gaststätte zu mittag, gehen vorbei am Casino zu den Superyachten im Hafen, schauen zu, wie sich Japanerinnen vor dem eigentlich scheußlich aussehenden Filmpalast fotografieren lassen, gehen weiter auf dem berühmten "Boulevard de la Croisette", der zwischen Meer, feinstem Sandstrand und Prachtbauten mit teuren Geschäften aller führender Marken dieser Welt gelegenen Flaniermeile, kommen zum mondänen Hotel "Carlton", dessen beide runden Kuppeln den Brüsten einer im 19. Jahrhundert berühmten Kurtisane der "La belle Otero" nachgebildet sein sollen und wieder einmal hundemüde zurück zur Busstation. Wir ergattern die beiden Plätze in der ersten Reihe und genießen den Blick auf Golf-Juan und Antibes bei der Heimfahrt.

Hier noch eine "kleine" Auswahl von Yachten im Yachthafen von Cannes.

( Top )

Noch immer haben wir strahlendes Wetter. Wir fahren vom Campingplatz Richtung Nizza und biegen ins Land hinein ab. Wir wollen nach St.Paul de Vence, dann weiter nach Vence, Grasse und zu unserem heutigen Ziel Castellane am Verdon. In St.Paul fanden wir keine Möglichkeit, unser Wohnmobil zu parken, also war die Ansicht von aussen und aus unserem Wohnmobil das einzige Vergnügen, das uns St.Paul bieten konnte. In Vence hat uns das Navi dann in ganz enge Gassen im Zentrum geführt, so daß ich die Flucht ergriffen habe, weil eh kein Parkplatz zu finden war. Am Weg nach Grasse fuhren wir schmale, unheimlich kurvige Strassen bergauf und kamen vorbei an Tourrettes-sur-Loup, das sich auf eine der felsigen Spitzen klammert, zu der alten Sarazenen-Festung Gourdon, die sich ebenso wie viele andere kleine Dörfer ebenso auf einem Felszipfel befindet. In Grasse war unser Navi dann überfordert, als es versuchte, uns in dem Gewirr kleiner, schmaler und steiler Strassen den richtigen Weg nach Castellane anzuzeigen. Nachdem ich einen Polizisten auf Französisch angesprochen und nach dem richtigen Weg gefragt habe, hat er mir den richtigen Weg beschrieben. Das Problem dabei ist, daß ich zwar etwas französich sprechen kann, die Angesprochenen dann aber glauben, daß ich das, was sie mir in der Geschwindigkeit eines Maschinengewehres antworten, ebenfalls verstehe - leider sind das dann aber nur 50%, da mir ja viele Vokabeln, die sie benutzen, nicht geläufig sind. Aber diesmal ging alles gut. Wir fanden Dank seiner Beschreibung die "Route Napoleon" nach Castellane. Überhaupt haben wir festgestellt, daß Franzosen sehr hilfsbereit sind, ganz besonders dann, wenn man sie auf Französisch anspricht. Hier in Castellane stehen wir auf einem Stellplatz am Rande der kleinen Stadt und am Ufer des/der Verdon, fühlen uns sicher und sind froh die vielen Bergstraßen und immerhin 4 Pässe (Col de la Pilon, 782 m, Pas de la Faye, 981 m, Col de Valferrière, 1189 m, Col de Luens, 1054 m), über die wir heute gefahren sind, hinter uns zu haben.



Hier in Castellane bleiben wir übers Wochenende, weil seit Freitag Nachmittag Hundertschaften an Motorrad- und Radfahrern, die das schöne Wetter nützen, auf den kurvigen, schmalen Strassen rund um Castellane und die Verdon-Schlucht unterwegs sind und ich diesen zum Teil Kurven Schneidenden, zum Teil auf der linken Strassenseite wie die Irren Fahrenden entgehen möchte
- außerdem ist Sonntag ja eh der Ruhetag des Chauffeurs, diesmal wird er eben auch auf Samstag ausgedehnt.

( Top )

Wir verließen Castellane nach dem Kauf eines Baguettes bei Nebel. Vorgesehen ist die "Route Gauche" entlang dem Verdon. "Route Gauche", weil es die Straße links in Fließrichtung ist. Auch Trigance liegt noch in dichtem Nebel. Wir stehen etwa eine Stunde auf einem Parkplatz, in der Hoffnung, daß sich der Nebel lichten wird. Etwa um 10 Uhr ist es dann soweit, die Sonne scheint und wir fahren weiter. Beim "Balcon de Mescla" machen wir Kaffeepause und genießen den Ausblick in die Schlucht. Wir haben Glück und wenig Verkehr, können stehen bleiben oder langsam fahren, um Fotos zu machen, wie wir wollen. Es sind zum Teil gigantische Ausblicke. Immerhin ist der höchste Punkt dieser Strasse über 1200 Meter hoch und der Verdon fließt auf etwa 500 Meter. Die "Route Droite" geht noch höher hinauf. Wir machen noch eine Pause bei der "Pont de l'Artubie" und fahren mit diversen Fotostops weiter bis Aiguines mit seinem Schloß. Von hier sieht man den Lac du Croix (450 Meter ü.d.M.) in den der Verdon mündet. Die Mündung kann man mit Tretbooten auch befahren.

Nachdem der Tag noch jung ist fahren wir weiter bis zum Stellplatz unter dem kleinen Ort Moustier-Ste-Marie. Eine Wallfahrtskirche wurde hier steil oben zwischen zwei wuchtige Felsen gebaut und wer diesen Kreuzweg schafft, hat wirklich was abgebüßt. Oberhalb dieser Wallfahrtskirche prangt ein Stern an einer Kette, die erstmals nach den Kreuzzügen zwischen den beiden Felsen gespannt wurde und seitdem dort hängt.

( Top )

Eigentlich wollten wir heute die "Route Droite" von der Mündung des Verdon inclusive der "Route des Cretes" (D23) bis hinauf nach Le Palud-sur-Verdon fahren, aber das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Sonne kommt nur mehr sporadisch durch den Wolkenhimmel und so beschließen wir, eigentlich genug von der Verdon-Schlucht gesehen zu haben und fahren Richtung Westen weiter durch die Provence.
Wir fahren über Riez, Allemagne-en-Provence, wo wir vis-à-vis von einem etwas verfallen wirkendem Schloß eine Kaffeepause einlegen, weiter über Greoux-les-Bains, einem Bade-Kurort, nach Manosque, wo uns Karin am Parkplatz vom Großkaufhaus "SuperU", ein herrliches Mittagessen kocht. Anschließend noch bei "SuperU" getankt (1,246 EUR/lt) und weiter geht's Richtung Apt. Wegen einer dortigen Umleitung kommen wir zum Bergdorf St.Saturnin-les-Apt, einem kleinen Ort, der samt Burg am Berghang klebt, übrigens viele kleine Orte ebenso - erinnert irgendwie an viele italienische Dörfer im Apennin. Auf der Weiterfahrt nach Gordes sehen wir links das Dorf Roussillon, das auf roten Felsen erbaut ist und bei schönerem Wetter und Sonnenschein sicher einen Besuch lohnen würde. An Gordes, ebenfalls auf einem Berghang mit einer tiefen Schlucht, vorbei steuern wir unser heutiges Besuchsziel, die Zisterzienser-Abtei "Notre Dame de Sènanque", die ihre Wurzeln im 11. Jahrhundert hat, an. Wir nehmen an einer leider nur in Französisch gehaltenen Führung teil - dazu gibt es aber einen deutschen Flyer, der ebenso alles sehr gut erklärt. Dieses Kloster, gegründet vom Hl. Bernhard von Clairvaux (1090-1153), war der Ausgangspunkt aller Zisterzienserklöster in Europa.
Zum Übernachten fuhren wir auf den Entleerungsplatz in Gordes neben der Gendarmerie zurück, wo man zwar Entsorgen kann, aber normalerweise Übernachten verboten ist. Nachdem allerdings schon 3 Franzosen dort stehen, stellen wir uns dazu. Nachdem Nebensaison ist und Alles etwas lockerer genommen wird, konnten wir dort unbehelligt übernachten.

( Top )

Am Morgen gehen wir nach Gordes hinauf zum Frühstück mit Café aux Lait und Croissons. Auf der vorgesehenen Fahrt nach Roussillon besuchen wir noch das "Village des Bories" - ein Museum, in dem Steinhäuser und Mauern, die ohne Bindemittel, nur durch Aufeinanderlegen von Steinen zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert gebaut wurden und in dem Leute bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts noch gelebt haben. Der Weg dorthin ist beschwerlich, da die Zufahrt für Wohnmobile wegen der schmalen Strasse verboten ist, und man die 1,6 km, meist in der prallen Sonne hin und natürlich auch zurück zu Fuß zurücklegen muß, aber er lohnt sich. Dann fahren wir nach Roussillon, um den Ort, der am Berg liegt und vorwiegend aus roten Ziegeln und mit rotem Putz gebaut ist, zu besuchen und dort die Ocker-Felsen (Sandstein) anzusehen, aus deren Pigmenten verschiedene Farben erzeugt werden. Wir haben Glück und erwischen zum Besuch einen der ganz wenigen auch für Wohnmobile erlaubten Parkplätze um 2,- EUR in der Nähe des Zentrums am Strassenrand, wir stehen zwar mit unserer Breite etwas über die weißen Striche heraus, aber eine vorbeifahrende Patrouille der "Gendarmerie" hat offenbar nichts dagegen einzuwenden. Zum Übernachten fahren wir auf den offiziell für Wohnmobile vorgesehenen Parkplatz - man muß dazu etwa 5 km rund um den ganzen Berg herum fahren. Dort stehen wir allein und ohne jede Infrastruktur. Am heutigen Tag sind wir nur 22km gefahren.

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Kurz hinter Rustrel geht es rechts ab zum Parkplatz "Le Colorado provencal de Rustrel", auf dem man gegen Bezahlung von 10 EUR nicht nur den Eintritt bezahlt hat, sondern auch übernachten darf. Außer einem kleinen Restaurant und Mistkübel gibt es aber keine Infrastruktur. Es gibt 3 Wege, um die Ocker-Felsen zu besichtigen (5,5 km / 3,8 km / 2,4 km). Wir nehmen den mittleren Weg, den man in ca. 2 Stunden bewältigen kann. Allerdings steht vor dem Besichtigen ein wirklich steiler, mühsamer Anstieg durch ein schottriges Bachbett. Dieser Anstieg, der uns einiges an Puste abverlangt, wird aber durch gigantische Naturschauspiele belohnt. Es ist unheimlich schön, was da Wasser und Wind an Erosionsarbeit geleistet haben und was dabei entstanden ist. Übernachtet haben wir dann auf dem Parkplatz, der inmitten eines lockeren Pinienwäldchens mit viel Schatten liegt. Auch heute sind wir nur 24 km weit gekommen, aber auch die kleinen Entfernungen sind ja bei unserer Reise so vorgesehen. Manchmal liegen die sehenswerten Dinge halt eng beisammen.

( Top )

Karins Frühstückszigarette und ihr Spaziergang rund ums Wohnmobil bringt uns eine unangenehme Überraschung : Wir haben rechts hinten einen "Patschen" - der Zweite in 3 Jahren und beide in Frankreich. Wie bin ich froh, ein vollwertiges Reserverad, einen 4-to-Hydraulikheber und das komplette Werkzeug mit zu haben, das für einen Radwechsel nötig ist. Wir stehen ja ziemlich im Abseits der Zivilisation auf dem Parkplatz des "Le Colorado provencal de Rustrel", der Ockerfelsen, die wir gestern besucht haben. Ich wechsle das Rad gegen das Reserverad aus. Es geht entgegen meiner Erwartung relativ einfach und ist incl. Aus- und wieder Einräumen der Garage in 30 Minuten erledigt. Anschließend rufe ich die Korrespondenz-Telefonnummer des ÖAMTC in Frankreich (+33472171223) an und eine sehr freundliche, deutsch sprechende Dame gibt mir 3 Adressen von Reifenfirmen in Apt, das nur 11 km entfernt ist (was haben Leute in einem solchen Fall früher eigentlich ohne Mobiltelefon gemacht ?). Solche ÖAMTC-Korrespondenz-Telefonnummern gibt es auch für Deutschland, Griechenland, Italien, Kroatien und Spanien. Wir fahren zur Fa. NORAUTO und ich muß in meinem gebrochenen Französisch dem Herrn erklären, was geschehen ist. Immerhin ist es 60 Jahre her, daß ich Französisch gelernt habe. Der Reifen wird wieder aufgeblasen und mit Wasser besprüht, aber es zeigt sich keinerlei Beschädigung und keine Stelle, an der Luft entweicht - ein Rätsel. Wir lassen den Reifen mit 5,5 atü aufblasen und lassen ihn bis Samstag früh beim Reifenhändler, um zu sehen, ob er jetzt die Luft hält. Erst dann wollen wir ihn wieder am Wohnmobil montieren lassen. In der Zwischenzeit fahren wir auf den nur 150 Meter vom Zentrum entfernten Campingplatz "Les Cèdres". Hier werden wir wohl ein, zwei Tage bleiben, denn es ist ein kleiner, sauberer Platz zu einem optimalen Preis mit freundlichem Personal und auf Anfrage sogar mit WIFI. Auch eine Waschmaschine ist vorhanden, leider aber kein Trockner.
Heute, Samstag, dem 10.10., haben wir unseren Reifen wieder geholt. Er hat über Nacht nichts von seinem Druck verloren. Die Vermutung liegt nahe, daß uns jemand in der Nacht die Luft ausgelassen hat, was aber wiederum dagegen spricht ist, daß das Verschlußkäppchen des Ventils in der Früh noch immer oder wieder drauf war. Weder wir noch die Leute von der Reifenfirma können uns aber sonst was Anderes vorstellen. Die Fa. NORAUTO hat werder für die Prüfung des Reifens, die etwa 30 Minuten gedauert hat, noch für die Montage etwas verlangt - das sei "ihr Service". DANKE ! Die Mannschaft war ungewohnt freundlich und hilfsbereit. Wir werden mit dem wieder montierten Reifen auch noch bis Montag auf dem Campingplatz stehen bleiben, um zu sehen, ob der Reifen auch dann noch dicht bleibt, wenn das Gewicht des Wohnmobils zwei Tage auf ihm lastet.

Mittlerweile steht das Wohnmobil schon 1 Tag auf dem Reifen und der hat noch keine Luft verloren, da muß wohl jemand in der Nacht beim Herauslassen der Luft nachgeholfen haben. Zeugt davon, daß wir einen gesunden, tiefen Schlaf haben - wir haben nichts gehört, obwohl wir nur 1 Meter oberhalb geschlafen haben. Gott sei Dank ist damit dieses Problem beendet.

( Top )

Heute, 13.10. sind wir durch die Südprovence von Apt aus über Cavaillon zum eindrucksvollen Schloß "La Barben" bei Salon de Provence gefahren, obwohl wir wußten, daß eine Besichtigung nur am Wochenende möglich ist. Leider hat unser Reifenproblem diese Besichtigung verhindert. Das Aquäduct von Roquefavour, das den Eindruck eines römischen Bauwerks vermittelt, ist unser nächstes Ziel. Das wirklich imposante Bauwerk, das man leider von keinem zugänglichen Blickpunkt aus ganz auf ein Foto bekommt, entstand aber in den Jahren ab 1842, um Wasser aus dem Durance zur besseren Versorgung von Marseille dorthin leiten zu können.

Durch eine karge Landschaft, vorwiegend bestehend aus Felsen, Kleineichen, Macchie und Gestrüpp und einer Vielzahl von kleinen Dörfern an Felsabhängen oder auf Felsspitzen, ähnlich derer im Apennin, fahren wir zum Meer auf den Campingplatz Le Mas beim Cap Couronne südlich von Martigues, wo wir wieder die Waschmaschine und den Trockner bemühen und unsere Zeit einfach "versandeln".

Dies ist das Ende des Berichtes "Südfrankreich 1". Ab dem 15.10. geht es nach Norden, unsere Ziele dort sind Les Baux-de-Provence, St.Remis de Provence, Tarascon, Avignon, Orange, Pont du Gard, Nimes, Arles und zurück zum Meer nach Saintes Maries de la Mer und Aigues Mortes. Dann werden wir weiter sehen.