Wir sind wieder unterwegs

Unsere Reise
2014 - 2015
Italien-Frankreich-Spanien-Portugal-Frankreich

Teil 5
Spanien 1 in der Zeit vom 03.11.2014 - 19.11.2014

Roses_Figueres_L'Escala_L'Estartit_Peratallada_Pals_Palamos_Plaja d'Aro_Col-de-Revell (820m)_Espineldes_Vic_Ripoll_
Santa Pau_Besalù_Girona_Quart_Sant Feliu de Guíxols_Blanes_Santa Susanna_Barcelona (Casteldefels)_
Monastir Montserrat_Navarcles_Castell de Cardona_Sitges


Klicken Sie die Bilder unter der Landkarte an, um sie grösser zu sehen. Mit den Pfeilen unter den vergrösserten Bildern können Sie durch die vorhandenen Bilder navigieren.

Eine Auswahl aus allen Fotos wird nach unserer Heimkehr als DIA-Shows verfügbar sein.

Unsere Reiseroute für Spanien 1

Und hier haben wir übernachtet oder für Besichtigungen geparkt

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die Beschreibung der von uns besuchten Plätze, die Preise und alle anderen Beschreibungen nur für die Jahreszeit und Zeitspanne gelten, in der wir uns an den jeweiligen Orten aufgehalten haben.
Bitte Tippfehler bei den GPS-Daten, falls sie vorkommen, zu entschuldigen.
Für eine Mitteilung darüber danke ich schon im Voraus.

Pkt = Punkt-Nummer auf der Karte, Ü = Übernachtung und Besichtigung, B = Besichtigung
Ch = Chemietoiletten-Entsorgung, Gw = Grauwasser-Entsorgung, W = Trinkwasser, St = Strom, EUR = Preis/24Std ohne Strom

Platz : CP = Campingplatz, SP = Stellplatz, PP = Parkplatz, Str = am Strassenrand, PG = Parkgarage,
frei = irgendwo in freier Natur

Pkt
Ü
B
Datum
Platz
Name
Nord
+ = East
- = West
Ch
Gw
W
St
EUR
             
78
---
-
02.11.2014
--
Port Vendres
---
---
-
-
-
-
-
80
050
-
03.11.2014
CP
Roses / Spanien, Camping Joncar Mar, 1 km z.Z., mit Strom + WIFI
42.26608
003.16314
j
j
j
j
15
80
-
B
04.11.2014
PP
Empuriabrava, EPS Computer, Avinguada Joan Carlos I, 174877 Empuriabrava, Tel. +34972451040, Herr Hüttel ist Deutscher und spricht natürlich deutsch
42,248855
003,117059
-
-
-
-
0
81
-
B
04.11.2014
PP
Figueres, Dali-Museum und Rambla, 4 Std.
42.268866
002.959118
-
-
-
-
10
81
051
-
04.11.2014
SP
Figueres, 1,5 km z. Rambla
42.27153
002.9514
n
n
j
n
0
84
052
-
05.11.2014
PP
Peratallada, 50 m z.Z., Ch-Entleerung im WC
42.97807
003.08885
j
n
n
n
0
91
053
-
06.11.2014
PP
Ripoll, Gratis-Parkplatz "Can Guetes", 500 m z.Z.
42.20282
002.19398
j
j
j
n
0
93
-
B
07.11.2014
PP
Santa Pau, 400 m z.Z.
42.146467
002.568544
n
n
n
n
0
95
054
-
07.11.2014
PP
Besalu, Gratis-Parkplatz, 200 m z.Z.
42.19767
002.70232
n
n
n
n
0
96
-
B
08.11.2014
PP
Girona, Parkplatz am Mercadona-Kaufhaus,
200 m z.Z.
41.99124
002.81992
n
n
n
n
0
96
055
-
08.11.2014
SP
Quart (SP 6 km bei Girona), nur zum Übernachten
41.93963
002.83912
j
j
j
n
0
97
-
B
09.11.2014
SP
Sant Feliu de Guíxols, 200 m z.Z.
41,780245
003,023797
j
j
j
n
0
100
056
-
09.11.2014
CP
Blanes, ca. 2 km z.Z.
41.65922
002.78003
j
j
j
j
16
100
057
-
10.11.2014
CP
Blanes, ca. 2 km z.Z.
41.65922
002.78003
j
j
j
j
16
101
058
-
11.11.2014
CP
Santa Susanna, Camping "Bon Repos",
Treffen mit Lutz und Erni
41.63014
002.71960
j
j
j
j
19
102
059
-
12.11.2014
CP
Barcelona, Camping "Estrella de Mar **" in Casteldefels
41.26981
001.999194
j
j
j
j
30
102
060
-
13.11.2014
CP
Barcelona, Camping "Estrella de Mar **" in Casteldefels
41.26981
001.999194
j
j
j
j
30
102
061
-
14.11.2014
CP
Barcelona, Camping "Estrella de Mar **" in Casteldefels
41.26981
001.999194
j
j
j
j
30
102
062
-
15.11.2014
CP
Barcelona, Camping "Estrella de Mar **" in Casteldefels
41.26981
001.999194
j
j
j
j
30
102
063
-
16.11.2014
CP
Barcelona, Camping "Estrella de Mar **" in Casteldefels
41.26981
001.999194
j
j
j
j
30
103
-
B
17.11.2014
PP
Kloster Montserrat, incl. Parken + Eintritt
41.594729
001.840628
n
n
n
n
50
104
064
-
17.11.2014
SP
Navarcles
41.75676
001.90822
j
j
j
n
0
105
-
B
18.11.2014
PP
Castell de Cardona
41.9147
001.68437
n
n
n
n
0
109
065
-
18.11.2014
PP
Sitges, 400 m z.Z.
41.23791
001.82089
n
n
n
n
0

Tipps :
>>>>>    Die Preise in den Lokalen, die wir bis jetzt gesehen haben sind etwa so wie in Österreich, eher billiger, haben wir in Frankreich für 2 Glas Wein im Café noch 8 EUR bezahlt, kosten sie hier nur 4 EUR, ein Carajillo (Espresso mit Cognac drin) kostete in Frankreich 4 Euro, hier in Spanien 1,80 Euro.
>>>>>    Die Preise in den großen Einkaufsmärkten sind ca. 20% niedriger, als in Österreich.
>>>>>    Tapas, das sind in Barcelona Brötchen wie Sandwitches, ißt man am besten in einer Tapas-Bar und schaut vorher, ob sie möglichst viel verschiedene Varianten anbieten. Tapas haben Spießchen. Die Rechnung erfolgt dadurch, daß der Ober die Spießchen abzählt und mit den Preisen der Tapas multipliziert. Sie kosten üblicherweise zwischen 1,90 und 2,90 Euro pro Stück.
Weiter im Südwesten heißen auch kleine Gericht "Tapas" und kosten meist um die 3,50 EUR. Sie reichen um das größte Hungergefühl zu stillen.
>>>>>    Die meisten Kirchen sind von 12 Uhr oder 12:30 Uhr bis 16 oder 17 Uhr geschlossen und schließen auch um 18:30 wieder.
>>>>>    Spanier essen vorwiegend erst zwischen 14:00 und 16:00 Uhr in Restaurants zu mittag. Am Abend öffnen Restaurants etwa ab 21:00 Uhr, die Spanier kommen dann gegen 22:30 oder 23:00 zum Abendessen.
>>>>>    Bei allen Besichtigungen fragen, ob es Ermäßigungen für Senioren gibt. Diese sind oft ziemlich groß.
>>>>>    Spanische Autofahrer sind meist ungeduldig bis rücksichtslos, meist zu schnell und Verkehrsregeln scheinen hier nur eingehalten zu werden, wenn Polizei sichtbar ist.
>>>>>    Auf kurvenreichen Bergstrassen sind am Wochenende tausende Motorradfahrer unterwegs, auch im Winter, solange die Strassen trocken sind.

Der Erste Ort in Spanien, in dem wir stehen bleiben und übernachten ist Roses. Auch hier sind 90% der Geschäfte und Lokale geschlossen. Roses empfängt uns mit Sturm, der den Sand über die Promenade und in die ersten Straßen weht, aber die Windsurfer freut's. In der Nacht erleben wir ein Gewitter mit gewaltigem Regen. Im Wohnmobil hört sich das an, als würde es hageln oder man würde stundenlang durch eine Waschanlage fahren.

Heute, 04.11., ist der erste Tag, an dem der Himmel aussieht, als wäre unsere "Sonnenzeit" zumindest kurzfristig vorbei, obwohl sich einige blaue Flecken am Himmel sehen lassen. Cadaqués, den Lieblingsort des Malers Dali, in dem er sich jedes Jahr etwa 6 Monate aufgehalten hat, besuchen wir wegen der etwas schwierigen Zufahrt für unser langes Wohnmobil nicht.
Dafür fahren wir zuerst nach Empuriabrava, das eigentlich mit Roses zusammen wächst, um uns eine spanische SIM-Daten-Karte zu besorgen (den Tip haben wir aus den Reiseberichten von Herrn Treitler erhalten). In Empuriabrava regnet es. Wir erhalten die SIM-Karte und einen WIFI-Router bei EPS Computer, Avinguada Joan Carlos I, 174877 Empuriabrava, Tel. +34972451040, Herrn Torsten Hüttel, ein riesig freundlicher und hilfbereiter Mann, der mir das ganze auch gleich installiert und die Karte aktiviert und der als Deutscher natürlich deutsch spricht, was die ganze Sache viel einfacher macht. Die bei Herrn Treitler angegebenen GPS-Daten stimmen nicht mehr, da Herr Hüttel mit seinem Geschäft übersiedelt ist, die neuen Daten sind 42,248855 N / 003,117059 E. Den "großen Deutschen mit den Computern" zu finden, ist aber nicht schwer, angeblich kennt ihn in Empuriabrava jeder. Einen Parkplatz in der Saison hier zu finden, stell ich mir aber sehr schwer vor, auch wir mußten jetzt schon weit weg vom Geschäft an einem verbotenen Platz parken. Leichter ist es dann sicher, mit dem Fahrrad oder einem Motorrad dorthin zu kommen.

Eintrag vom 12.07.2015 : Leider konnten wir Herrn Hüttel mitte Mai 2015 weder telefonisch erreichen, noch antwortete er auf unsere Mails. Damit ist leider diese Form des Internet-Zuganges auch vorbei.

Als glücklicher Besitzer eines spanischen Internet-Zuganges fuhren wir anschließend nach Figueres, um uns das Dali-Museum anzusehen. Sehr viele Menschen sind daran interessiert, viele davon aus Polen oder aus den ehemaligen Sowjetrepubliken - ich kann leider die Sprachen nicht unterscheiden. Parken kann man auch als Wohnmobil auf dem Parkplatz für Busse. Während unseres Besuches regnet es ebenfalls. Nachher machten wir ohne Regen noch einen Spaziergang in der Umgebung des Museums in der Stadt und gingen die Rambla entlang, nachdem der Regen aufgehört hat. Wir übernachteten beim ziemlich unatraktiven Fort auf einem im ACSI-Führer ausgewiesenen geschotterten Stellplatz (geschottert heißt hier Bruchschotter, der den Reifen ja besonders gut tut).

( Top )

In der Früh empfangen uns im Freien 15°C und ein eisiger Nordwind, der einem fast die Wohnmobiltüre aus der Hand reißt. Nach dem Frühstückskaffee brechen wir nach L'Escala auf - vorbei an riesigen größtenteils schon abgeerntneten Reisfeldern, vorbei an Bauernhöfen, die wie Burgen aussehen, an kleinen Orten, die aus Sicherhei vor Feinden und Hochwasser auf Hügeln erbaut wurden und deren Wehrkirchen ebenfalls Burgen ähneln, an echten Burgen oder deren Ruinen, die an strategischen Punkten von Bergen herunter schauen und an Orten, bei denen man glaubt, die Zeit sei im Mittelalter stehen geblieben. Aus der Ebene sehen wir, daß die Pyrenäen, die gestern noch grüne Berge waren, heute alle schneebedeckt sind (sind ja auch über 2000 m hoch) - damit ist auch geklärt, wieso der Wind, der gestern noch 21° hatte, heute so eisig daher kommt. Tageshöchsttemperatur ist 17°C, langsam lösen sich die Wolken auf und es gibt wieder überwiegend blauen Himmel. Ich hab irgendwo gelesen, daß L'Escala ein gemütlicher kleiner Fischerort sein soll. Dabei dachte ich natürlich an die vielen kleinen Fischerorte der Normandie und Bretagne, wo wir 2011 den Fischern bei ihrer Arbeit zusahen. Das mit dem kleinen Fischerort war vielleicht vor 50 Jahren so. Heute ist es ein moderner Badeort mit großer Marina. Fast alle Lokale und Geschäfte sind berets geschlossen, auch hier weht ein eisiger Wind. Nachdem es aber erst 14 Uhr ist, fahren wir weiter nach Süden bis L'Estartit mit den vorgelagerten Inseln "Illes Medes". Auch hier alles geschlossen und eisiger Wind. Es wären ja genügend freie Parkplätze vorhanden, nachdem aber freies Stehen in Spanien nur an dafür freigegebenen Stellen erlaubt ist, wollen wir auf einem Campingplatz übernachten. Aber der einzig offene Campingplatz liegt 5 km entfernt mitten im Land im Nichts. Außerdem gefällt uns der Platz nicht. Wir wollen unser Glück bei Pals versuchen. Hier finden wir den offenen Campingplatz "Mas Patoxas C.1", der macht einen guten Eindruck. Nachdem es aber noch immer zu früh ist, um schon den Abend zu beginnen, fahren wir zu dem etwa 10 km entfernten Ort Peratallada. Dieses mittelaterliche Städtchen habe ich bei der Reisevorbereitung durch Zufall im Internet gefunden - es erfüllt alles, was ich darüber gelesen und gesehen habe - siehe Fotos. Dieses Städtchen hat uns wirklich sehr gefallen, kaum Touristen (wir haben nur 6 gesehen), nur zwei Souvenierläden, die aber heimatliche Handarbeit und nicht chinesische Industrieware angeboten haben, schöne Restaurants, die Preise nicht höher als z.B. in Graz auch, eher billiger, die Häuser z.T. toll restauriert, ohne daß man viel davon merkt. Wir sparen uns die 16 Euro für den Campingplatz und übernachten kostenlos in Peratallada auf einem riesigen Parkplatz ganz allein. Unsere WC-Kassette entsorgen wir in der Früh in der am Parkplatz vorhandenen Toilette.

( Top )

In der Früh ist es wolkenlos, aber es hat nur 11°C, in der Nacht hatte es nur 8°. Die Pyrenäen-Gipfel sind mit Schnee bedeckt. Wir fahren bei Pals vorbei nach Palamos und Plantja d'Aro am Meer. Eine Stadt, die an Jesolo erinnert. Eine lange Straße, links und rechts Geschäfte und Lokale, zum Meer hin große Hotels und vom Meer weg Appartmenthäuser. Campingplätze sind alle zu. Ein offener Stellplatz befindet sich weit außerhalb. Dann geht es landeinwärts. Wir wollen wissen, wie es im Hinterland der Costa Brava aussieht. Wir fahren durch das Ebro-Becken Richtung Vic. Am "Col de Revell" auf 820 m Seehöhe essen wir zu Mittag. Ein sehr gutes Menü - bestehend aus Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise (je 4 zur Auswahl), Cafè, Wein und Wasser - alles zusammen pauschal um 11 Euro. Espinelves liegt uns zu weit über der Strasse, das hinaufgehen haben wir uns erspart. Wir fahren weiter durch ein ziemlich große Ebene bis Vic. In Vic mischen sich Industriegebiete mit Wohngebieten, eine große Stadt. Am Stellplatz weit außerhalb der Stadt bei den Sportplätzen sind wir allein, der Stromanschluß ist tot, aufgewühlte Wiese mit vom bergab fließenden Wasser der letzten Tage tief gefurchtem Boden - gefällt uns gar nicht. Da es erst 16 Uhr ist fahren wir weiter nach Ripoll. hier sind wir schon wieder nahe von Andorra und von Mont-Louis, wo wir am 30.10. waren, nur jetzt sind wir südlich der Pyrenäen. In Ripoll suchen wir einige Zeit nach den Stellplätzen, von denen ich GPS-Daten habe. Alle für uns ungeeignet. Wir wollen schon weiterfahren, da sehen wir den Gratis-Parkplatz "Can Guetes", der paßt. Er stellt sich als offizieller Stellplatz der Gemeinde Ripoll heraus, der nicht in meiner Aufstellung war und auf dem Wohnmobile bis zu 24 Stunden kostenlos stehen können, jetzt in der saisonfreien Zeit wahrscheinlich auch länger, mit Entsorgung und allem Drum und Dran, etwas schief zwar, mit Längsbetten ist das aber kein Problem. Ein Café mit Snacks gibt es auch. Der Platz ist ganz ok. In dieser Gegend sind wir das einzige Wohnmobil, das hier herumfahrt. Wir haben bisher auf unserer gesamten Reise erst 4 Wohnmobile mit österreichischem Kennzeichen gesehen. Es stehen zwar einige Wohnmobile herum, aber die gehören Einheimischen. Jetzt ist es 18:15 und es ist Nacht. Wir werden Ripoll wohl erst morgen ansehen.

( Top )

In Frankreich kam die Müllabfuhr überall um 3 Uhr in der Nacht, hier in Spanien sind sie humaner, man wird hier erst um 6 Uhr von ihr geweckt. Das ist dann die Zeit, in der ich am Computer sitze, warmes Wasser mache, üblicherweise das Wohnmobil fürs Aufstehen und Frühstück vorheize und den Frühstückskaffee vorbereite. Aufstehen tun wir, wenn keine Müllabfuhr kommt, normalerweise aber erst zwischen 08:00 und 08:30, wenn es hell wird. Das Wohnmobil verlassen wir etwa um 09:45, da das Leben hier ohnedies erst gegen 10 Uhr beginnt. Heute ist es im Womo schon warm, denn heute Nacht war es sternenklar, ziemlich kalt und wir haben das erste Mal durchgeheizt. Um 4 Uhr früh hatte es 4°C. Wir sind ja auch mitten im Gebirge, Ripoll liegt auf 840 m Seehöhe.
Heute ist wieder ein wolkenloser Tag. Wir schlendern durch Ripoll. Hier wurde früher Eisen verarbeitet. Man machte Waffen, Nägel und Eisenbahnschienen. Heute sind die Produktionshallen dem Verfall preisgegeben, sowie auch einige ehemals sicher schöne Häuser. Trotzdem ist Ripoll bemerkenswert. Es gilt als die Wiege Kataloniens. Von diesem Kloster aus dem 9. Jahrhundert ging die Verbreitung des Katholizismus und der kulturellen Entwicklung Kataloniens aus. Das Kirchenportal ist berühmt, da es die vieleicht schönsten römischen Reliefs Spanien zeigt.

Für die Weiterfahrt nach Olot entscheiden wir uns nicht für die "rote" Fast-Autobahn (im Strassenatlas rot) sondern für die "gelbe" Bergstrasse über 2 Pässe (1120 m und 850 m hoch). Hier sehen wir, wie hier früher und heute noch Bergbauern ihre schwere Arbeit verrichten. Teilweise werden die vor Jahrhunderten angelegten Terassen noch heute genutzt, allerdings nur mehr von weidendem Vieh. Die umliegenden Berge sind dicht mit Eichen bewaldet, Nadelbäume findet man hier so gut wie gar nicht.

Von Olot machen wir einen Abstecher nach Santa Pau, einem mittelalterlichen Dorf mit einem dreieckigen Hauptplatz, einer Kirche und nur ganz wenigen Touristen, das mitten in einem vulkanischen Gebiet liegt und von erloschenen, mit Wald bewachsenen Vulkankegeln umgeben ist.

Und noch eine mittelalterliche Stadt steht heute auf unserem Programm, da sie ohnehin auf unserer geplanten Route liegt : Besalù. Hier tobt der Tourismus. Wir treffen die polnische oder russische Reisegruppe wieder, die uns schon im Dali-Museum in Figueres unangenehm aufgefallen ist, weil ihr Führer und die Leute so laut waren und sich aufgeführt haben, als seien sie allein im Museum, dasselbe haben sie übrigens auch hier gemacht. Jetzt sind wir wieder auf 120 m Seehöhe herunten. Hier gibt es einen großen Parkplatz ohne Infrastruktur, der in der Hochsaison sicher voll ist, aber niemand kümmert sich in dieser Jahreszeit darum, ob hier jemand übernachtet oder nicht. Also bleiben wir.


( Top )

Von Besalù fahren wir nach Girona. Am Samstag früh ist der Einfahrts-Verkehr nach Girona gigantisch. Außerdem findet eine der letzten Wahlveranstaltungen der katalanischen Nationalisten statt. Die "Wahl" wurde zwar von der Regierung verboten, wird von den stolzen Katalanen aber als "Befragung" trotzdem durchgeführt. Parkplätze innerhalb der Stadt sind daher wirklich Mangelware, überhaupt für ein Wohnmobil unserer Länge. Ein "MERCADONA-Kaufhaus" ist in der Nähe der Altstadt. Bei dem Einkaufswirbel wird niemand darauf achten, ob ein Wohnmobil da länger steht, also stellen wir unser Mobil dort ab und gehen die 300 m zur Altstadt und besichtigen die beiden imposanten Kirchen (im der Kathedrale ist leider Fotografieren auch ohne Blitz verboten) und die Altstadt, hören bei einer Wahlveranstaltung der katalanischen Nationalisten zu und gehen in ein Tapas-Bar (wer in Graz den "Frankowitsch" kennt : etwa dasselbe nur auf katalanisch), um hervorragend Mittag zu essen. Der Innenraum des Domes ist der breiteste gotische Kirchenraum der Christenheit, unheimlich beeindruckend, rundherum in jeder Nische einen goldenen Altar, riesiger Größe. Die in einer Schatzkammer der Kathedrale ausgestellten goldenen Prozessionskreuze und Gold-Monstranzen zeugen vom Protz des Klerus in der damaligen Zeit. In der Eglesia de Sant Feliu (14. Jhd.) sind ie beiden Heiligen Felix und Narcisus, die Schutzpatrone der Stadt, begraben. Übernachtet haben wir anschließend in Quart, etwa 6 km vom Zentrum von Girona entfernt, einem kleinen Ort südlich von Girona auf einem Stellplatz (alles da, außer Strom).

( Top )

Bei der Ausfahrt von Quart Richtung Süden gibt es einen Wohnmobilhändler der Dethleffs und Sunlight vertritt - sonntags natürlich geschlossen, aber wir brauchen eh nichts. Wir fahren wieder zurück zum Meer nach "Sant Feliu (Felix) de Guixols". Ein Rundgang über Kloster und Kirche, die wie eine Festung aussieht, endet schließlich am Wochenmarkt und endet mit einem Carajillo und einem Glas Wein. Dann geht es weiter der Küstenstraße mit ihrem Auf und Ab und den hunderten engen Windungen weiter nach Tossa-del Mar mit seiner Festung. Eine Gemeinheit was man hier baulich der Küste angetan hat. Bienenwaben ähnliche, moderne Bauten, eigentlich nur aneinander klebende Kästchen, hundert Meter oberhalb der felsigen Küste - was machen die Leute im Sommer da ? Und unten in einer kleinen Bucht mit 100 Metern Breite sollen die alle baden ? Die Bauten nennen sich "Resorts", sind häßlich bis zum Geht-nicht-mehr. So kommen wir nach Loret-de-Mar, eine große Stadt. Loret-de-Mar hat mehr Hotels als jeder andere Küstenort an dieser Küste, nichtssagend und häßlich. Wieder einmal loben wir unser geliebtes Caorle. Das Meer sehen wir nicht. Ab hier bis Blanes ist die Straße wieder breiter und hat weniger Kurven. In Blanes haben noch 3 Campingplätze geöffnet. Wir entscheiden uns für den ACSI-Platz "Camping Blanes" um 15,50 EUR, da er Waschmaschinen und Wäschetrockner hat, was wir langsam wieder brauchen. Wir stehen hier in der ersten Reihe zum Meer, trotzdem müssen wir mehrmals rangieren, bis unsere Antenne den Astra-Satelliten findet, da viele Pinien im Weg stehen - jetzt ein Hindernis, im Sommer, wenn es heiß ist, sicher eine Wohltat.
Haben Kontakt mit unserem Forum-Freund Lutz Damm, der morgen oder übermorgen in die Gegend kommt - vielleicht können wir uns treffen.

( Top )

Heute ist 11.11. - Zeit für ein Martinigansl. Wir kamen an einer Gans-Farm vorbei. Da wird doch was für uns dabei sein, dachten wir. Ein besonders schönes Exemplar hätten wir uns ja ausgesucht - siehe Foto. Aber dann hat unser gutes Herz gesiegt - wir haben uns für Lammbraten entschieden. Das Lamm war ja eh schon tot.

( Top )

Der einzige Campingplatz, der um diese Jahreszeit nahe bei Barcelona noch offen hat ist der Campingplatz "Estrella de Mar **" im Vorort Casteldefels im Süden der Stadt. Mit dem Bus L95 (zurück Bus L94), der etwa alle 30 Minuten 150 m von der Einfahrt zum Campingplatz hält, fahren wir um 2,15 EUR/Person ins Zentrum zur Placa Catalunya. Dort kaufen wir in der Metro-Station eine Fahrkarte T10 (10 Fahrten, gilt für Beide) um 10,30 EUR für alle Busse und Metros in der Stadt. Als nächstes besteigen wir den Touristic Bus (Hop-On-Hop-Off) und fahren auf einer der drei Linien, die er durch Barcelona fahrt, um zu sehen, was es zu sehen gibt und was wir uns eventuell genauer ansehen wollen. Anschließend machen wir einen Stadtbummel durch die Gegend um die Placa Catalunya, dem Zentrum von Barcelona. Am zweiten Tag war das Wetter nicht sooo schön, wie mittlerweile schon gewohnt. Trotzdem fuhren wir mit dem Touristic Bus die zweite Route, die dritte interessierte uns nicht. An den zwei folgenden Tagen fuhren wir mit der Metro zu denjenigen Plätzen, die uns interessierten und gingen viel zu Fuß, um möglichst viel zu sehen. Barcelona ist eine herrliche Stadt. Wunderschöne Häuser aus der Jahrhundertwende mit üppigen Verzierungen, Häuser im spanischen Jugendstil, die etwas eigenartigen Häuser von Gaudì, seinen Auftraggebern und Nachahmern. Nahezu alle Strassen außerhalb der Altstadt, dem Barri Gotic, mit Alleen, die im Sommer Schatten spenden. In der Altstadt, dem Gotischen Viertel, enge Gassen zwischen hohen Häusern, die hier Schatten spenden, auf der Rambla und den Strassen rund um das Zentrum, der Placa Catalonya, Cafès, Tapa-Bars, Cervecerias (Bier-Bars) und Restaurants. Barcelona ist geprägt von breiten Alleen, riesigen Plätzen, vielen Parks und Grünflächen. Uns zwei Stadtmenschen hat diese Stadt sehr gefallen.

( Top )

Unser nächster Reiseabschnitt führt uns ins Landesinnere zum Kloster Montserrat, das von Unten aussieht, als wäre es an das Sandsteinmassiv des Montserrat-Gebirges geklebt. Wir sind mit dem Wohnmobil die 9 km kurvenreiche und steile Straße bis zum Kloster auf etwa 900 m Seehöhe hinaufgefahren. Man ist ehrlich überrascht, wenn man oben ankommt. Da befindet sich eine kleine Stadt, obwohl es von Unten an die Lage griechischer Klöster erinnert. Natürlich haben wir auch die Wallfahrtskirche mit der "Schwarzen Madonna" besucht. Eine Überraschung erlebten wir dann, als wir unser Parkticket bezahlen wollten : 50 EUR. Bei der Einfahrt zum Parkplatz befindet sich nämlich auch in 2 m Höhe ein Sensor, der alle höheren Fahrzeuge als Bus einstuft. Was blieb uns übrig, wir bezahlten natürlich, um wieder hinaus zu kommen - aber in Zukunft werden wir auf solche Sensoren achten.


( Top )

Der nächste interessante Punkt nördlich von Montserrat sollte "El Castell de Cardona" sein. Dazu übernachteten wir in Navarcles auf dem kleinen Stellplatz. Das Castell de Cardona befindet sich auf einem Hügel (589 Meter) über der gleichnamigen Stadt. Die Festung, deren Silhouette den Ort überragt und die eine besonders gute Aussicht auf das Tal und die Salzberge bietet, ist weithin zu sehen. Erbaut wurde das Castell im Jahr 886. Die Festung und die herausgehobene Lage hat das Castell de Cardona ihrer langen Geschichte als Verteidigungsbau der fränkischen Grafschaften seit der Karolingerzeit zu verdanken. Die Festung, die der Sicherung der Salzvorkommen diente, wurde nie eingenommen und brachte dadurch ihren Besitzern den Aufstieg in höchste Adelsränge ein. Die Salzvorkommen wurden übrigens schon von den Römern erkannt und genutzt. Salz war in dieser Zeit und im Mittelalter kostbar wie Gold.


Die Teufelsbrücke von Cardona, spanisch Puente del Diablo, ist eine mittelalterliche Brücke über den Fluss Cardener in Cardona, Katalonien, die im 15. Jahrhundert deshalb errichtet wurde, da die Überquerung des Flusses auf den dafür bereit gelegten Steinen zu gefährlich wurde.
Nachdem sich die im Autoatlas gelb eingezeichnete Straße als Fast-Autobahn entpuppte, beschlossen wir, ohne weitere Übernachtung wieder ans Meer nach Sitges zu fahren.

( Top )

Sitges, am Meer. Der offizielle Stellplatz entpuppt sich als extrem schief, weit abseits des Zentrums und ohne Entsorgungsmöglichkeit. Von einem jungen holländischen Paar bekommen wir GPS-Daten eines Platzes in unmittelbarer Nachbarschaft von Polizei und Carrefour nahe dem Zentrum. Der Platz hat außer Mistkübeln keinerlei Infrastruktur, aber er ist auch nur ca. 400 m vom Zentrum entfernt. Wir haben dort umsonst und gut übernachtet. Beim morgentlichen Spaziergang durch Sitges, einem netten kleinen Ort, bei wolkenlosem Himmel hatte wir 25°C.

Hier ist der "Reisebericht 5 - Spanien 1" zu Ende. Ab Morgen geht's ins Land hinein, Richtung Lleida, Huesca, Zaragossa und wieder zurück zum Meer.