2016/17 Kisterl's sind wieder auf Reisen

Unsere Reise 2016 - 2017
"Spanien, Portugal, Frankreich"

Reisebericht 3
30.01.17 - 28.02.17

Marbella-Ronda-Olvera-La Puebla de Cazalla-Marchena-Arcos de la Frontera-El Puerto de Santa Maria-Rota-Chipiona-
Sanlucar de Barrameda-Donarrayan Park-Mazarón-Manta Rosa-Tavira-Castro Verde-Torrao-Alcacovas-Evora-Arraiolos-Pavia-Avis-Ervedal-Sousel-Estremoz-Evoramonte-Evora-Montemor o Novo-Coruche-Porto Alto-Vila Franca de Xira-Lissabon



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Die Karte zeigt unsere Reiseroute zu Reisebericht 4

   


Wenn in unseren Berichten von "roten, gelben oder weißen Straßen" die Rede ist, beziehen sich diese Angaben auf die Farbe der Straßen im Autoatlas (Rot ist breit, Weiß ist ziemlich schmal).

Und hier haben wir übernachtet oder für Besichtigungen geparkt.
Die GPS-Daten stammen aus den Internetseiten der Stell- und Campingplätze, aus Google-Maps und/oder aus BING-Maps und können daher von den echten Gegebenheiten etwas abweichen. Bei manchen Navigationsgeräten müssen bei der Eingabe die Punkte in den GPS-Daten durch Kommas ersetzt und das Grad-Zeichen hinzugefügt werden (z.B. N 37,43785°), um richtige Anzeigen zu erhalten.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die Beschreibung der von uns besuchten Plätze, die Preise und alle anderen Beschreibungen nur für die Jahreszeit und Zeitspanne gelten, in der wir uns an den jeweiligen Orten aufgehalten haben.
Bitte Tippfehler bei den GPS-Daten, falls sie vorkommen, zu entschuldigen. Für eine Mitteilung darüber danke ich schon im Voraus.

Pkt = Punkt-Nummer auf der Karte, 005/B/F = Übernachtung-Nr., Besichtigung, Platz für Fotos, W = auch für Wohnwagen,
Pl : CP = Campingplatz, SP = Stellplatz, PP = Parkplatz, Str = am Strassenrand, frei = irgendwo in freier Natur
Ch = Toiletten-Entsorgung, Gw = Grauwasser-Entsorgung, Tw = Trinkwasser, WIFI = Internet (fallweise mit Verstärker) St = Strom, EUR = Preis/24Std
WM = Waschmaschine,ca. 4 EUR / WT = Wäschetrockner, ca. 3,5 EUR
beides haben wir nicht mehr gesondert angeführt, da jetzt schon viele Campingplätze darüber verfügen


Pkt
Ü/B/F
W
Datum
Platz
Name
Nord
+ = East
- = West
Ch
Gw
Tw
St
EUR
             
1
67
-
29.01.17
CP
ACSI Camping La Buganvilla, Marbella, WM, WT
-
-
-
-
-
-
-
6
68
W
30.01.17
SP
Stellplatz Olvera, incl. Strom
Wohnwagen nur ohne Strom am Parkplatz
36,941299
-005,253136
j
j
j
j
7
6
69
W
31.01.17
SP
Stellplatz Olvera, incl. Strom
36,941299
-005,253136
j
j
j
j
7
6
70
W
01.02.17
SP
Stellplatz Olvera, incl. Strom
36,941299
-005,253136
j
j
j
j
7
6
71
W
02.02.17
SP
Stellplatz Olvera, incl. Strom
36,941299
-005,253136
j
j
j
j
7
10
B
-
03.02.17
PP
"La Estacion de Coripe"
36.965441
-005.429291
n
n
n
n
-
12
72
-
03.02.17
PP
La Puebla de Cazalla
37,2234
-005,315373
n
n
n
n
0
13
Ch
W
04.02.17
PP
Marchena
37,32885
-005,42395
j
j
n
n
-
19
73
W
04.02.17
CP
ACSI Camping Playa Las Dunas de San Anton
36.587308
-006.240756
j
j
j
j
16
19
74
W
05.02.17
CP
ACSI Camping Playa Las Dunas de San Anton
36.587308
-006.240756
j
j
j
j
16
19
75
W
06.02.17
CP
ACSI Camping Playa Las Dunas de San Anton
36.587308
-006.240756
j
j
j
j
16
21
76
W
07.02.17
CP
ACSI Camping Playa Las Dunas de San Anton
36.587308
-006.240756
j
j
j
j
16
22
B
-
08.02.17
PP
Rota, am Hafen, NICHT ERLAUBT
36.617465
-006.440096
n
n
n
n
-
23
B
-
08.02.17
PP
Chipiona
36.739042
-006.440096
n
n
n
n
-
24
77
W
08.02.17
SP
Sanlucar de de Barrameda, incl. WLAN,
Strom 3A = 2 EUR, WM = 3 EUR
36.761389
-006.395833
j
j
j
j
8
24
78
W
09.02.17
SP
Sanlucar de de Barrameda
36.761389
-006.395833
j
j
j
j
8
28
79
W
10.02.17
CP
Donarrayan Park, incl. Strom, gutes WIFI extra
WM+WT vorhanden
37.243357
-006.381594
j
j
j
j
20
28
80
W
11.02.17
CP
Donarrayan Park, incl. Strom, gutes WIFI extra
37.243357
-006.381594
j
j
j
j
20
28
81
W
12.02.17
CP
Donarrayan Park, incl. Strom, gutes WIFI extra
37.243357
-006.381594
j
j
j
j
20
30
82
-
13.02.17
SP
Mazagón, beim Puerto Deportivo
37.131819
-006.825472
j
j
j
n
0
32
83
-
14.02.17
SP
Manta Rota (P)
Strom nur an manchen Plätzen verfügbar
37.165017
-007.521002
j
j
j
n
5
33
B
-
15.02.17
PP
Tavira, Centro Comercial "Gran Plaza/Continente"
37.130561
-007.636682
n
n
n
n
-
33
84
-
15.02.17
PP
Tavira
37.12229
-007.64241
n
n
n
n
0
39
85
W
16.02.17
CP
Castro Verde
WIFI gg. Bez., WM+WT vorh., 10min ins Zentrum
37.12229
-007.64241
j
j
j
j
8
39
86
W
17.02.17
CP
Castro Verde
37.12229
-007.64241
j
j
j
j
8
39
87
W
18.02.17
CP
Castro Verde
37.12229
-007.64241
j
j
j
j
8
39
88
W
19.02.17
CP
Castro Verde
37.12229
-007.64241
j
j
j
j
8
42
89
W
20.02.17
CP
Evora, Parque de Campismo Orbitur
incl. Strom + WIFI, WM+WT vorh.
Bus 41 jede Stunde, Station vor dem Eingang
38.55728
-007.92575
j
j
j
j
15
42
90
W
21.02.17
CP
Evora, Parque de Campismo Orbitur
38.55728
-007.92575
j
j
j
j
15
42
91
W
22.02.17
CP
Evora, Parque de Campismo Orbitur
38.55728
-007.92575
j
j
j
j
15
50
92
W
23.02.17
CP
Evoramonte, Camping Alentejo, WIFI incl.,
Strom nach Verbrauch, WM vorh.
38.79371
-007.68635
j
j
j
j
9
50
93
W
24.02.17
CP
Evoramonte, Camping Alentejo, WIFI incl.
38.79371
-007.68635
j
j
j
j
9
50
94
W
25.02.17
CP
Evoramonte, Camping Alentejo, WIFI incl.
38.79371
-007.68635
j
j
j
j
9
50
95
W
26.02.17
CP
Evoramonte, Camping Alentejo, WIFI incl.
38.79371
-007.68635
j
j
j
j
9
55
96
W
27.02.17
PP
Vila Franca de Xira
38.963956
-008.986493
n
n
n
n
0
56
97
W
28.02.17
CP
Parque de Campismo de Lisboa, incl. Strom
WIFI im Restaurant, WM+WT vorh.
Bus 714 alle 20min nach Lissabon ins Zentrum
1,85 EUR/Pers+Strecke
38.725
-009.2075
j
j
j
j
21
             

( Top )


Tipps :
>>>>>    Taxi in Olvera (spricht nur spanisch): Tel. +34 669 848 148, vom Stellplatz "Estacion Vieja" zum "Plaza de la Iglesia" am Berg 5 Euro
>>>>>    Taxi in El Puerto de Santa Maria (von der Reception gerufen): vom Campingplatz zur Fähre nach Cadiz 4,50 Euro
>>>>>    Taxi in Sanlucar de de Barrameda (spricht nur spanisch, vom Stellplatzbetreiber gerufen): Tel. +34 956 360 004 und +34 956 360 005, vom Stellplatz Sanlucar (weit außerhalb der Stadt, zum Zentrum (Fußgängerzone) 9 Euro
>>>>>    in Spanien haben wir weder bei unserer Reise 2015 noch heuer Schnittlauch gefunden (weder tiefgekühlt, noch trocken und natürlich gar nicht frisch, man behilft sich wenn vorhanden mit dem Grün von Frühlingszwiebeln, leider sind die hier angebotenen schon sehr groß - mehr Gewicht ergibt halt einen höheren Preis)
>>>>>    auch in Portugal ist Schnittlauch sehr selten (hier heist er "Cebolinho"), bei LIDL gibt es Blumenstöckerln mit Schnittlauch
>>>>>    wir haben bisher noch nirgends Preiselbeer-Marmelade gefunden, auf Nachfrage gab es die auch weder in Italien, noch in Frankreich (obwohl die so gute Pasteten haben, zu denen sie passen würden), noch in Spanien, noch in Portugal
>>>>>    in Italien haben wir keine "Pads" für Senseo-Kaffeemaschinen gefunden
>>>>>    in Portugal gibt es "Pads" für Senseo-Kaffeemaschinen beim ALDI
>>>>>    wir haben bisher auch noch nirgends frischen Kren im Glas gefunden, den es bei uns beim LIDL gibt
>>>>>    Taxi in Evora (von der Reception gerufen): vom Campingplatz ins Zentrum 5,50 Euro
>>>>>    Am Campingplatz Lissabon gibt es ab einem Aufenthalt von 4 Tagen Rabatte. Allerdings muß man bereits beim Eincheck angeben, wie lange man bleiben will, um diesen Rabatt zu bekommen. Bei nachträglichen Verlängerungen kann man nicht mehr in die nächste Rabattkategorie aufsteigen. Auch die Bezahlung muß bereits beim Eincheck erfolgen.


Montag, 30.01.2017. Wir starten bei strahlendem Wetter ins Landesinnere richtung Ronda, um uns im Landesinneren etwas umzusehen. Wir werden vom Wirt des Cafehauses, der uns die ganze Woche über mit herrlichem, frischen Brot versorgt hat und bei dem wir jeden Morgen einen Carajillo und jeden Abend zwei Glas Wein getrunken haben mit einer Umarmung und den besten Wünschen für unsere weitere Reise verabschiedet, nicht ohne uns das Versprechen abzunehmen, nächstes Jahr wieder zu kommen, und auch die Dame aus der Reception winkt uns freundlich zu.

Nach einem Einkauf im Center Comercial "La Canada" geht es auf der Autobahn für einige Kilometer nach Süden, bevor wir kurz hinter Porto Benus auf die A397 nach Ronda abzweigen. Hier verstecken die "Reichen und Schönen" mittlerweile ihre Häuser in den bergigen Gegenden, alle mit Mauern und Portier- und Security-Häuschen gesichert, damit ja kein "Irdischer" die Idylle stören kann. Von hoch oben auf der Straße kann man dann die Zufahrtsstraßen und die Häuser sehen. Hier sind Häuser im Wald versteckt, die so groß sind, wie bei uns ein ganzer Häuserkomplex - jedes mit eigener Zufahrtsstraße und Sicherheits-Umzäunung. Bei einem Café auf rund 1000m Seehöhe, in dem wir uns stärken wollen, parken wir neben einem Wohnmobil mit einem Weizer-Kennzeichen und unterhalten uns nett mit einem Ehepaar aus Gleisdorf, das gerade aus Portugal kommt (ein Foto unterbleibt hier aus Rücksicht auf Persönlichkeitsrechte). Über den Paß "Puerto de Madrono" mit 1065m Höhe und an Ronda vorbei - das haben wir schon ausführlich vor zwei Jahren besucht - geht es weiter auf der A374 bis zur Abzweigung auf die CA9109 nach Olvera. Eine asphaltierte, enge, teilweise sehr kurvige Straße neben tiefen Abhängen ohne Leitschienen, dann aber wieder durch almähnliches Gelände führt uns über den "Puerto Cabanas" mit "nur" 530m Seehöhe nach Olvera. Ein weißer Ort in über 600m Seehöhe an einem Berghang, der von einer großen Kirche und einer Burg auf einem daneben liegenden Felsen gekrönt wird. Der Stellplatz befindet sich im Tal beim ehemaligen Bahnhof "Antigua Estación de Ferrocaril" und bietet um 7 Euro Platz für 5 Wohnmobile mit Strom und Ent- und Versorgung. Außerhalb haben noch einige weiter Autos genügend Parkraum, wenn sie keinen Strom benötigen. Ob die wegen der Entsorgung auch zur Kasse gebeten werden, wissen wir nicht. Von hier aus können auf der "Via Verde" Spaziergänge und Radtouren unternommen werden.

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Vom Stellplatz sind es etwa 2km über eine am Ende steil bergan führende Straße bis zum Rande der Stadt. Durch die Stadt sind es dann weitere 1,5km steil bergan und durch viele verwinkelte Gassen, bis man endlich auf dem "Plaza de la Iglesia", dem höchsten Punkt der Stadt angelangt ist. Wir haben uns den Aufstieg erspart haben und uns von einem Taxi um 5 Euro bis zu diesem höchsten Punkt der Stadt bringen lassen. Hier befindet sich die Tourismus-Information, ein Museum und von hier kann man dann über steile Stufen noch höher hinauf auf die Burg.

Nach mehr als zwei Monaten haben wir also heute zum ersten Mal wieder eine Burg bestiegen und die alles überragende Kirche "Nuestra Seņora de la Encarnación" besucht und sind durch viele verwinkelte schmale Gässchen, in denen keine Autos fahren können, wieder vom Berg durch eine sehr saubere und schöne Altstadt herunter gegangen. Erst im unteren Teil der Stadt können wieder Autos fahren. Eine Christusstatue (Peņón de la Coroneta) ähnlich der in Rio, aber natürlich viel kleiner, steht auf einem Felsen mitten in der Stadt und etwas außerhalb der Stadt gibt es eine weitere Sehenswürdigkeit, das Wallfahrtskloster "Santuario Nostra Seņora de los Remedios".

Olvera behauptet von seiner Gegend, das beste Olivenöl Spaniens zu produzieren. Es gehört zu den "Pueblos Blancos" und ist ein typisches Beispiel dafür. Die Ruta de los Pueblos Blancos (Straße der weißen Dörfer) ist eine Landstraßenroute in Andalusien im Süden Spaniens. Sie führt in einer teils gebirgigen Naturlandschaft durch eine Reihe von Kleinstädten und Dörfern, die, meist auf phönizische und römische Siedlungen zurückgehend, vom 8. bis ins 15. Jahrhundert von den Mauren ausgebaut wurden. Typisch für die Weißen Dörfer sind die weiß gekalkten Häuser und die schmalen, verwinkelten Gassen, wie sie in ähnlicher Form auch in Nordafrika zu finden sind. In den meisten Ortschaften sind auch Kirchen (oft an Stelle früherer Moscheen errichtet) und Herrschaftshäuser aus den Jahrhunderten nach der Reconquista zu finden, deren gotische, Renaissance- und Barock-Architektur einen interessanten Kontrast zum maurischen Charakter der Häuser bildet.


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Eine angesagte Schlechtwetterfront mit Regen hat uns vorerst davon abgehalten, weiter zu fahren. Aber nach zwei Tagen Ruhepause sind wir heute zuerst zm Kloster "Santuario Nostra Seņora de los Remedios" gefahren.

Wir haben unsere vorgehene Route geändert und sind anschließend bei Algodonales vorbei über die A8126 nach norden nach Coripe und Moron und weiter über die SE7404 nach nordosten nach La Puebla de Cazalla gefahren. Die A8126 ist eine zwar gut ausgebaute, aber sehr kurvige und stetig bergauf verlaufende Straße, die durch hohe Berge und vorbei an tiefen Schluchten über etwa 500m Seehöhe bis Coripe, bevor sie ebenfalls sehr kurvig und teilweise steil bis Moron wieder nach unten führt. Ziemlich eben und hügelig geht es weiter bis "La Puebla de Cazalla". Eine andalusische Kleinstadt, in der gerade ein Kinderfest stattfindet. Die ganze Stadt speziell Mütter und Kinder sind auf den Beinen, alle tragen Körbchen oder bunte Bänder mit rundem, ringförmigem Gebäck mit sich.

Wir spazieren durch das saubere Städtchen, das mit seinen weißen Häusern und schwarzen schmiedeeisernen Gitter ebenso typisch andalusisch aussieht, wie Olvera, nur eben. Wir finden am großen Parkplatz mitten in der Stadt einen Platz, an dem wir auch übernachten werden. An der Seite des Platzes wird von zwei Gruppen älterer Männer Boule oder Petang gespielt. Eine Gruppe fordert mich auf, mit zu spielen - hab aber leider nicht so gut getroffen, wie erhofft, da ich Boule das letzte Mal vor 8 Jahren gespielt habe. Es war trotzdem ein nettes Erlebnis, auch wenn ich mich mit den Männern nur mit Händen und einigen Brocken Spanisch verständigen konnte. Verstanden habe ich fast nichts, denn der hier gesprochene Dialekt hat mit Spanisch, wie wir es kennen, nur am Rande zu tun. Ein herrliches Essen und eine gute Flasche Wein in einem Gasthaus waren dann der richtige Abschluß eines interessanten Tages.

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Schlechtes Wetter, zwar kein Regen, aber graue Wolken begrüßen uns an diesem Morgen, der ursprünglich blauen Himmel versprach. Wir müssen unsere Toilette entleeren und fahren nach Marchena auf einen großen Parkplatz mit Entleerung, der eventuell auch für eine Übernachtung gut wäre.

Unseren ursprünglichen Plan, heute nach Sevilla zu fahren, ändern wir, nachdem wir in dieser Himmelsrichtung sehr schwarze Wolken sehen. Also fahren wir nach Süden. Wir fahren über Arahal auf der A357 nach Utrera. Auf dieser Strecke gibt es noch viele Olivenhaine, in denen die Bäume zum Teil in Reih und Glied stehen, aber zum Teil auch wie Olivenwälder aussehen.

Ab Utrera wird das Land wellig mit sanften Hügeln und Riesenfelder, deren Ende manchmal nicht mehr sichtbar ist. Teils sind sie strahlend grün von der bereits aufgehenden Saat, teils frisch gepflügt und geeggt. Hier gibt es nur Großgrundbesitz. Manchmal sieht man mitten in den Feldern große, weiß getünchte Bauernhöfe mit gelben Verzierungen und manchmal sogar mit eigener Kapelle. Die Zufahrten führen durch abgesperrte Tore und Palmen- oder Olivenalleen, auch die Höfe selbst sind meist von Palmen umgeben - wie man sich eben eine echte Hazienda oder Finka vorstellt.

Es geht am Puerto Serrano vorbei - nach Olivera ist es von hier gar nicht mehr weit - auf der A385 über Villamartin nach Arcos de la Fontera. Auch ein typisches "Pueblo Blanco". Auch diesmal, wie schon vor zwei Jahren, genießen wir nur den Blick hinauf auf die Stadt auf dem senkrechten Felsen über dem Fluß - zu steil und zu enge Straßen für unser Mobil und daher auch zu weit und zu steil für unsere Füße. Man muß ja nicht alles haben - selbst dann nicht, wenn man sehr neugierig ist.

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Der weitere Weg führt uns durch weniger große Felder und durch welliges Gelände, vorbei an Jerez de la Fontera und Salinen, nach "El Puerto de Santa Maria" auf den ACSI-Campingplatz "Las Dunas de San Anton", wo wir auch schon vor zwei Jahren waren, als wir Cadiz besucht haben. Diesmal schauen wir uns aber auch diese Stadt an.

El Puerto spiegelt den vergangenen Glanz der Zeit wieder, als von El Puerto de Santa Maria der Sherry aus Jerez de la Frontera noch mit Schiffen in die ganze Welt geschickt wurde. Einige schön renovierte Häuser fallen gegenüber denjenigen auf, die renovierungsbedürftig wären, die aber niemand mehr herrichten will - schmale Straßen, nur für Kleinwagen geeignet, keine Parkplätze, keine Möglichkeit zum Spielen für Kinder, wahrscheinlich auch die Sanitäranlagen nicht auf dem neuesten Stand - die Jüngeren sind längst mit ihren Kindern in moderne Wohnungen oder Häuser am Stadtrand gezogen. Trotzdem, wer nicht ganz genau hin schaut sieht hier das Zentrum einer andalusischen Kleinstadt, allerdings ohne Höhepunkte. Selbst der Dom leidet unter dem Salzwasser und dem Zahn der Zeit, ohne viel Geld auch ohne Chance auf Restaurierung. Nur die Stierkampfarena, sie ist eine der größten Spaniens, wird auf dem neuesten Stand gehalten, hier wurde in den letzten Jahren sogar die königliche Loge restauriert und ausgebaut.

( Top )

Wenn man schon so nah bei Cadiz ist und es so leicht zu erreichen ist, muß man das unbedingt machen, auch, wenn man schon einmal dort war (siehe Fotos und Reisebericht 9 von 2014/2015). Auch diesmal sind wir - wie schon vor zwei Jahren - zwei Wochen zu früh hier, um den berühmten "Carneval de Cadiz" zu erleben. Trotzdem fahren wir mit der Fähre nach Cadiz, mit der man nahezu in der Stadtmitte landet. Wir spazieren diesmal durch die Stadt, ohne spezielle Ziele, genießen die Sonne und den blauen Himmel in diversen Cafés und lassen spanische Lebensart an uns vorbei ziehen, da nur wenige Touristen hier sind. Die Kathedrale ist die einzige Sehenswürdigkeit, die wir auch diesmal von Innen sehen. Wir gehen zum "Torre Tavira", von dessen Dach man einen besonderen Blick über Cadiz haben soll (das wissen wir von Fotos), dessen Ersteigung (angeblich 8 Stockwerke) über hohe Stufen, wir aber schon vor zwei Jahren abgelehnt haben. Damals wurde uns versprochen "Wenn Sie wiederkommen, haben wir einen Lift". Die dachten damals wahrscheinlich "Die kommen eh nie wieder." Diesmal forderten wir das Versprechen ein - vergebens, aber mit Lachen auf dem Gesicht der Spanierin in der Reception. Wir vermuten, den Lift wird es auch in vielen Jahren noch nicht geben. Mit der untergehenden Sonne kommen auch wir wieder mit der Fähre nach El Puerto zurück.


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Entlang dem Meer - die entsprechende Straße ist trotz GPS nur schwer zu finden, da sie nicht beschildert ist - fahren wir nach Rota. Wir parken am Hafen und spazieren durch das nette kleine Örtchen, besuchen die Kirche mit einigen echt sehenswerten Seitenkapellen und das "Castillo de Luna". Nach dem Spaziergang wollen wir weiterfahren und kommen zur selben Zeit wie ein Polizist bei unserem Wohnmobil an. Er erklärt uns, daß im ganzen Ort Parkverbot für Wohnmobile besteht und wir außerhalb des Ortes parken müßten, dort gebe es einen Wohnmobilparkplatz (N 36.637601, W 006.392229, ca. 4km zur Altstadt). Wir haben entsprechende Schilder weder bei der Einfahrt noch bei der Ausfahrt aus dem Ort gesehen - aber es hat ja wohl keinen Sinn, sich mit einem spanischen Polizisten auf eine Diskussion einzulassen, zumal er wesentlich besser Spanisch spricht als wir und außerdem seine Uniform zur Bekräftigung seiner Anweisungen nützt. Aber wir einigten uns friedlich darauf, daß wir eh gleich wegfahren werden.

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Im nächsten Ort, Chipiona, wollen wir eigentlich nur den Leuchtturm anschauen. Er ist mit 69m der höchste Spaniens und das zu recht, denn vor ihm liegt das Mündungsgebiet des Guadalquivir und das ist bis weit ins Meer hinaus flach und versandet und damit eben für Schiffe gefährlich.

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Unser Tagesziel heute ist ein Stellplatz bei Sanlucar de Barrameda. Wir erreichen ihn im Laufe des Nachmittags, treffen ein Ehepaar aus der Gegend vom Attersses, das gerade aus Portugal kommt und richtung Heimat fährt und richten uns häuslich ein. Der Stellplatz bietet um 6,- Euro/Tag, wenn man mehr als 6 Tage bleibt, Ver- und Entsorgung, freies WIFI (funktioniert gut), aber nur Strom mit 3A, nur einem WC und einer Dusche für alle. Ein Bauer verkauft Eier und Gemüse. Andere Versorgung ist in der Nähe nicht möglich. Die Entsorgung ist primitiv und alles wirkt sehr improvisiert, wie etwa die Schukostecker (nur einfache 3-fach Stecker aus der Elektrohandlung, mit den Steckern nach oben montiert, abgedeckt mit einer Steinplatte). Nur Deutsche und Franzosen stehen hier, offensichtlich die Sparmeister. Viele andere bleiben nur eine Nacht. Man ist hier im absoluten Abseits ohne jede Infrastruktur. Auch das angepriesene Café und das Restaurant machen keinen einladenden, sondern einen heruntergekommenen Eindruck.

Am Donnerstag Morgen ist es sonnig, hat aber nur 4°, ein eisiger Wind bläst uns um die Ohren. Um 11 Uhr vormittags hat es "schon" 7°. Der Besuch von Sanlucar muß daher noch warten. Um 12 Uhr bei 10° und mittlerweile eingeschlafenem Wind fahren wir mit dem Taxi ins Zentrum von Sanlucar. Nach Sanlucar sind es angeblich 4km, mit dem Taxi waren es dann gefühlte 6km bis ins Zentrum. Der Betreiber des Stellplatzes war sichtlich überrascht, daß einer seiner Kunden, das Geld für ein Taxi ausgeben wollte, anstatt eine Stunde auf den Bus zu warten

Wir holen uns aus dem Tourismusbüro Unterlagen über die Stadt und die Umgebung und wandern die empfohlene Visitationsroute mit mehreren Pausen und einem kleinen Mittagessen bis 18 Uhr ab. Auch diese Stadt zeigt vergangenen Glanz, aber auch viele neu renovierte Häuser. Man muß die Stadt nicht unbedingt gesehen haben, aber für uns war diese Route neu und wir genossen einen schönen Tag in einer doch interessanten Stadt, die auch über ein beeindruckendes Castillo verfügt, das von einem Hügel auf die Stadt herunterschaut. Von hier startete Kolumbus zu seiner 3. Reise und Fernando de Magellan startete 1519 mit 5 Schiffen und 256 Seemännern aus Spanien, vorwiegend Basken, Portugiesen, Franzosen, Deutschen, Griechen und Italienern, zu seiner Weltumsegelung, um unter anderem die Verbindung von Atlantik und Pazifik zu finden (die Magellan-Straße) und die sphärische Form der Erde zu beweisen. 1522 kam er von dieser Expedition mit nur ein einziges Schiff und 18 Seeleuten, die sich in schlechtestem Zustand befanden, wieder zurück.

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Nachdem der Stellplatz nicht unbedingt unseren Vorstellungen entspricht, wollen wir weiter. Für die nächsten drei Tage ist Regenwetter angesagt. Wir entscheiden uns für einen Campingplatz in der Nähe von El Rocio, dem "Donarrayan Park" am Rande des Nationalparks de Donana im Mündungsgebiet des Guadalquivir. Wir fahren zunächst über welliges Land mit großen Feldern mit roter Erde und vereinzelnen Fincas mittendrin. Im Großraum Sevilla herrscht am Freitag Nachmittag dichter Verkehr, bevor wir auf der Straße richtung Huelva wieder zwischen großen Feldern aber nicht so welligem Gebiet richtung Westen fahren. Dann geht es bei Hinojos durch Pinienwälder richtung Süden bis zum Campingplatz, der nur spärlich besucht ist. Wir werden hier sehr freundlich empfangen. Es gibt alles, was wir zum Abwettern der angekündigten kommenden 2 bis 3 Tage dauernden Regenfront brauchen : V+E, Duschen und WC, Waschmaschine und Trockner, Strom und Wasser am Stehplatz, einen Shop und ein kleines Restaurant. Kaum war ein Platz gefunden, an dem wir TV-Empfang haben und der E-Anschluß gemacht, beginnt es wie aus Gießkannen zu regnen. Angeblich wird es am Montag wieder schön sein.

( Top )

Am Montag war es wirklich wieder schön. Wir fahren weiter nach Westen, richtung Portugal. kaufen in Huelva ein und übernachten am Yachthafen von Mazarón.

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Wir sollten wieder einmal die Toilettenkasette entleeren und fahren daher auf den Stellplatz "Manta Rota". Unserem negativen Bericht von 2015 haben wir außer den folgenden Bildern nichts hinzuzufügen. Wir bleiben über Nacht, aber diese Massenansammlung von Wohnmobilen, vorwiegend Franzosen und Deutsche, ist nicht nach unserem Geschmack. Bei 4,50 Euro spielt offensichtlich der Slogan "Geiz ist geil" eine besonders große Rolle. Viele stehen hier monatelang.

In aller früh, als Erste, verlassen wir Manta Rota und fahren über die portugiesische Grenze nach Tavira.


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In Tavira besorgen wir uns im Einkaufszentrum "Gran Plaza" ("Continente") mit unserer portugiesischen Steuernummer wieder eine Vodafone-Internet-SIM, die in ganz Portugal funktioniert, leider gibt es diese nicht mehr unlimitiert wie 2015, sondern ist mit 30GB/Monat begrenzt. Wir übernachten nach einem Spaziergang ins Zentrum und auf die Burg und zu den beiden Kirchen am "Berg" am großen Parkplatz beim "Mercato" bei der Brücke.


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In der Früh deutet das Wetter eher Regen an. Vom Strand werden 2,5m hohe Wellen gemeldet. Von Tavira aus geht es über eine sehr kurvige, schmale Straße nach Cstro Verde, wo wir das Wochenende verbringen wollen, da schon wieder viele Motorradfahrer die kurvigen Straßen in dieser Gegend für ihr Hobby nutzen.

Die Straßen sind so schmal, daß der linke Außenspiegel auch dann noch auf die Gegenfahrbahn steht, wenn die rechten Räder schon nur mehr zur Hälfte auf dem Asphalt rollen und die Portugiesen, die uns entgegen kommen, scheinen keine Bremsen zu kennen oder zu haben. Während wir mit etwa 50kmh dahin schleichen kommen sie uns mit 80kmh entgegen oder überholen uns. Und dann kracht es. Man glaubt gar nicht, was für einen Knall das gibt, man meint jetzt fehlt mindestens die ganze Seite des Wohnmobils, dabei ist es nur das Glas des linken Blinkers. Ein Engländer, der sich offensichtlich nicht bewußt war, daß auch sein Außenspiegel über seine Fahrbahn hinaus steht, kommt mit geschätzten 70kmh aus einer Kurve und rammt uns, obwohl wir schon mit reduzierter Geschwindigkeit vor der kommenden Kurve fast im Straßengraben rollten. Leider haben hier auch die leuchtend gelben Warn-Aufkleber auf den Spiegeln nichts genützt. Diskussion über die Schuldfrage überflüssig - jeder zahlt seinen Schaden selber. Muß sich um cm gehandelt haben, da bei uns zwar die Hülle des Außenspiegels, das schwarze Plastik, eingerissen ist, aber nur das Glas des Blinkers wirklich zu Bruch ging. Alles funktioniert noch, sowohl Blinker als auch elektrische Spiegelverstellung, wird alles mit durchsichtigem Plastik-Klebeband wieder in die richtige Lage geklebt und haltet so sicher bis nach hause - wenn ihn nicht wieder einer trifft. Wir geben uns zum Abschied die Hand mit einem beiderseitigen "Shit sometimes happens" und guten Wünschen für die Weiterreise. Ein Außenspiegel pro Reise ist bei uns immer einkalkuliert, deswegen lassen wir uns unsere Laune auch nicht verderben.

Das Wetter bessert sich mit jedem Kilometer, den wir von der Küste wegkommen und endet in einem strahlend blauen Himmel. Der Campingplatz in Castro Verde ist abschüssig und wir bräuchten auf einer Seite sowohl für Vorder- als auch Hinterräder Keile. Wir bekommen aber, wie schon vor uns einige andere auch, die Bewilligung im Bereich der Zeltplätze seitlich auf den waagrechten Straßen zu stehen, da es zur Zeit keine Camper mit Zelten gibt, und ersparen uns dadurch die Keile. Die Einrichtungen sind sauber und tadellos.

Diesmal spazieren wir auch durch andere Teile von Castro Verde als 2015 und entdecken wieder so manches Neues. Außerdem starte ich hier meine Sammlung von Fotos von Rauchfängen an der Algarve und im Alentejo. Diese verschiedenen Arten von Rauchfängen sind typisch für die Gegend um die Algarve werden sicher eine interessante Sammlung abgeben.

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In Castro Verde gibt es außer dem Campingplatz auch den großen Marktplatz, wo man eventuell ein- bis zwei Mal übernachten kann, wenn man keine Ver- und Entsorgung, keinen Strom, kein Wasser und keine Toiletten-Entsorgung braucht.
Die Koordinaten sind N 37.6968; W 008.08837.

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Von Castro Verde geht es nach Norden. Wieder auf engen, diesmal aber kilometerlang geraden Straßen. Wir fahren zuerst in einer absolut eben Landschaft dahin mit riesigen Feldern von Großgrundbesitzern mit schönen Finkas inmitten der grünen Felder. Später kommen wir dann in eine Landschaft mit Korkeichen, Eukalyptusbäumen, Fichten und Kiefern. Schwarze Schweine, viele Schafe und Kühe weiden hier. Leider finden wir keinen Platz zum Parken, um ein Foto zu machen. Die Korkeichen sind teilweise abgeerntet und entrindet. Die Wiesen in diesen Korkeichenwäldern sind voll von kleinen weißen, gelben und roten Blumen. Eukalyptusbäume blühen in strahlendem Gelb. Die Straße geht immer noch kilometerweit geradeaus mit Wellen drin, sieht fast so aus wie die bekannten Straßenbilder aus Amerika, wo die Straße am Horizont verschwindet. Hier verschwindet sie in einer Kiefernallee.

Evora hat uns schon 2015 sehr gut gefallen und auch der Campingplatz hat "was". Daher fahren wir wieder hin. Wir sind im Moment nur 4 Wohnmpbile am Platz, werden freundlichst empfangen, stehen im Gebiet des freien WIFIs und nahe an den Toiletten und Duschen mit warmem Wasser und haben Strom. Brötchen-Service gibt es auch. Außerdem gibt es ein "Continente"-Einkaufszentrum 200m entfernt.

Wir sind früh dran, deswegen fahren wir noch nachmittags nach Evora zu einer ersten Wanderung durch die engen Gassen und die schönen Plätze. Die Busstation ist direkt vor der Campingplatz-Einfahrt. Auch am nächsten Tag fahren wir wieder in die Stadt, die uns so gut gefällt. Wir haben in unserem Reisebericht von 2015 nachgelesen und festgestellt, daß wir vor genau 2 Jahren hier waren.






Heute vormittag haben wir unser Wohnmobil komplett gereinigt und sind dann noch einmal in die Stadt gefahren, um an der Stadtmauer entlang zu spazieren und haben uns ein ganz kleines "Beisel" gesucht, wo wir drei Spazialitäten des Alentejo gegessen haben - Ziegenkäse, Tomatensuppe mit Brot und butterweiches Schweinsfilet vom schwarzen iberischen Schwein.

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Wir fahren nach Norden, wir wollen nach Arraiolos. Unterwegs in einem kleinen sauberen Dorf mit dem Namrn "Nostra Signora da Graca do Divor" sahen wir eine Wiese mit eigenartigen Türmen, die aussahen wie Kamine oder Lüftungen einer Tiefgarage. Sie stehen direkt auf der Wiese, ohne jede Erhöhung an der Basis. Da wir aber kein Portugiesisch sprechen, konnten wir auch niemanden fragen, welche Bedeutung diese "Kamine" haben oder welchen Zweck sie erfüllen.

Wir fahren weiter nach Arraiolos, einem Ort, ähnlich den "Pueblos Blancos" in Spanien - ein weißes Dorf überragt von einer Burg mit einer Kirche drin. Das Besondere an dieser Burg ist ihre kreisrunde Stadtmauer. Ursprünglich muß da einmal ein Dorf drin gewesen sein, von dem nur mehr die Kirche und ein kleiner Glockenturm vorhanden sind.






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Wir fahren von Arraiolos weiter nach Pavia und Avis, wo wir uns den Campingplatz ansehen, uns aber entscheiden, hier nicht zu bleiben, da der Campingplatz etwas abseits an einem leider im Moment ziemlich leeren Stausee liegt, eine Straße verbreitert wird und viele Baumaschinen Lärm machen. Seit Evora sind wir zuerst durch riesige Eichenwälder, dann durch riesige Olivenwälder und schließlich durch riesige Weinanbaufelder gefahren, in denen wir schwarze Schweine, weiße und braune Schafe, Ziegen und schokoladebraune Kühe gesehen haben. Millionen kleiner weißer Blumen, ähnlich unseren Gänseblümchen färben die Felder weiß, als wären sie mit Neuschnee bedeckt. Allerdings ist die Natur heuer wesentlich später dran, als vor 2 Jahren, viele der damals in Blüte stehenden Sträucher und Bäume haben jetzt noch Knospen und blühen wahrscheinlich erst in 14 Tagen.




So kommen wir über Fronteira und Sousel nach Estremoz, wo wir schon zweimal waren und wo man in der Mitte des großen zentralen Marktplatzes stehen kann. Beim Näherkommen stellen wir fest, daß hier heute kein Unterkommen möglich sein wird, da schon weit vor dem Marktplatz alle Parkplätze besetzt sind - der Kinderfasching hat Besitz von der Stadt ergriffen. Die Orte Pavia, Avia, Fronteira uns Sousel haben wir uns für eine Besichtigung vorgemerkt für eine mögliche Fahrt im kommenden Jahr.

Wir nehmen einfach die nächste Möglichkeit war : ein Campingplatz bei Estremoz, Richtung Lissabon, wo wir in einigen Tagen sein wollen. Sehr freundlicher Empfang in deutscher Sprache, alles top, Plätze mit weißem Schotter, Waschmaschine vorhanden, aber kein Trockner, Duschen und WC mpeinlichst sauber, Womo-Ver- und Entsorgung optimal und einen extra Grillplatz mit zwei Feuerstellen gibt es auch. Vor dem Eingang Haltestellen nach Estremoz, Evoramonte und Evora. Hinter dem Campingplatz geht es in ein Privatgelände mit einem großen feudalen Haus. Offensichtlich hat hier ein Großbauer einen Teil seines Gebietes als sehr schönen, kleinen, aber feinen Campingplatz hergerichtet. Auf der Wiese hinter dem Campingplatz bedienen sich in der Dämmerung hunderte Hasen und Häschen an dem saftig grünen Gras. Hier sind wir am Donnerstag dem 23.02. angekommen und werden, da uns alles so optimal vorkommt, bis Montag dem 27.02. bleiben. Dann geht's weiter richtung Lissabon.

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Wir verlassen den Campingplatz und fahren über Evoramonte, kommen noch einmal nach Evora und fahren - nachdem wir Autobahnen auf unserem Navi wegen der elektronischen Maut für Portugal generell ausgeschaltet haben - wieder durch viele Korkeichenwälder und über Wiesen mit einzelnen Korkeichen, je weiter wir nach in die Nähe vom Tejo kommen, umso mehr werden Kiefernwälder. Wir fahren sozusagen wieder durch typische Alentejo-Landschaft, wie auch schon Tage davor. Wir kommen nach Evora über Montemor-o-Novo nach Coruche, Porto Alto, über die Brücke über den Tejo nach Vila Franca de Xira, wo wir in unseren Unterlagen einen Stellplatz fanden.

Der Stellplatz in Vila Franca de Xira, dessen Anfahrt mit vielen Straßenschildern "parque do campismo" sehr gut zu finden ist, entpuppt sich als ebener Parkplatz für das städtische Schwimmbad, allerdings ohne jede Infrastruktur, in Hörweite der Autobahn und weitab der Stadt. Wenn man dort übernachten will, sollte man unbedingt bis spätestens 17 Uhr dort sein, ab dann ist der ganze Parkplatz voll mit PKW, erst gegen 21 Uhr ist dann wieder Platz. Nachdem wir auch zu hause an einer stark befahrenen Kreuzung wohnen hören wir den rauschenden Lärm der Autobahn trotz geöffneter Dachluke nicht und schlafen herrlich

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Dienstag, 28. Februar 2017. Wir sind nun drei Monate unterwegs, gesund, zufrieden und rundum glücklich. Heute geht es noch 40 Kilometer bis auf den "Parque de Campismo de Lisboa", wo wir uns für 6 Nächte einquartieren werden. Die letzten 25 Kilometer geht es mit 50kmh durch Stadtgebiet im Norden von Lissabon und erfordert Konzentration, um all den Abbiege-Anordnungen des Navis rechtzeitig zu folgen, insbesondere bei 6-spurigen Kreisverkehren mit mehreren Ampeln im Kreisverkehr, zumal die Portugiesen unserer Erfahrung nach nicht zu den guten, toleranten oder rücksichtsvollen Autofahrern gehören. Wir erreichen den Campingplatz trotz einiger "Verfahrer" recht gut, finden auf dem mit vielen Bäumen bewachsenen Campingplatz einen Platz, in der Nähe der Duschen, wo unsere TV-Antenne außerdem ein Bild einfangen kann. Bei nur wenigen Plätzen hier gelingt das. Stromanschluß, Abwasserentleerung und Trinkwasser-Anschluß befindet sich auf jedem Stellplatz, Stromverbrauch ist im Preis inbegriffen. Nachdem auf Campingplätzen mit Strom heizen und den Kühlschrank betreiben ein Vorteil.

Nachdem wir uns in Lissabon gut eingerichtet und ein Treffen mit unseren Freunden hier vereinbart haben,
werden wir auch einen weiteren Teilbericht unserer Reise beginnen und daher geht's in ein paar Tagen weiter mit Reisebericht 4