2016/17 Kisterl's sind wieder auf Reisen

Unsere Reise 2016 - 2017
"Spanien, Portugal, Frankreich"

Reisebericht 7
01.05.17 - 25.05.17

Pamplona-Olite-Ujué-Sangüesa-Javier-Jaca-Ainsa-Bonansa-Span.-Franz. Grenze



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Die Karte zeigt unsere Reiseroute zu Reisebericht 7

   


Wenn in unseren Berichten von "roten, gelben oder weißen Straßen" die Rede ist, beziehen sich diese Angaben auf die Farbe der Straßen im Autoatlas (Rot ist breit, Weiß ist ziemlich schmal).

Und hier haben wir übernachtet oder für Besichtigungen geparkt.
Die GPS-Daten stammen aus den Internetseiten der Stell- und Campingplätze, aus Google-Maps und/oder aus BING-Maps und können daher von den echten Gegebenheiten etwas abweichen. Bei manchen Navigationsgeräten müssen bei der Eingabe die Punkte in den GPS-Daten durch Kommas ersetzt und das Grad-Zeichen hinzugefügt werden (z.B. N 37,43785°), um richtige Anzeigen zu erhalten.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die Beschreibung der von uns besuchten Plätze, die Preise und alle anderen Beschreibungen nur für die Jahreszeit und Zeitspanne gelten, in der wir uns an den jeweiligen Orten aufgehalten haben.
Bitte Tippfehler bei den GPS-Daten, falls sie vorkommen, zu entschuldigen. Für eine Mitteilung darüber danke ich schon im Voraus.

Pkt = Punkt-Nummer auf der Karte, 005/B/F = Übernachtung-Nr., Besichtigung, Platz für Fotos, W = auch für Wohnwagen,
Pl : CP = Campingplatz, SP = Stellplatz, PP = Parkplatz, Str = am Strassenrand, frei = irgendwo in freier Natur
Ch = Toiletten-Entsorgung, Gw = Grauwasser-Entsorgung, Tw = Trinkwasser, WIFI = Internet (fallweise mit Verstärker) St = Strom, EUR = Preis/24Std
WM = Waschmaschine,ca. 4 EUR / WT = Wäschetrockner, ca. 3,5 EUR
beides haben wir nicht mehr gesondert angeführt, da jetzt schon viele Campingplätze darüber verfügen


Pkt
Ü/B
F
W
Tg
Datum
Pl
Name
Nord
+ = East
- = West
Ch
Gw
Tw
St
EUR
              
01
158
W
Mo
01.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom,
WIFI, WM, WT vorhanden
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
159
W
Di
02.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
160
W
Mi
03.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
161
W
Do
04.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
162
W
Fr
05.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
163
W
Sa
06.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
164
W
So
07.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
165
W
Mo
08.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
166
W
Di
09.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
167
W
Mi
10.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
168
W
Do
11.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
169
W
Fr
12.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
170
W
Sa
13.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
171
W
So
14.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
172
W
Mo
15.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
173
W
Di
16.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
01
174
W
Mi
17.05.17
CP
ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona, incl. Strom
42.857475
-001.624545
j
j
j
j
19
02
175
W
Do
18.05.17
SP
Olite / Erriberri
42.48026
-001.64773
j
j
j
n
0
02
176
W
Fr
19.05.17
SP
Olite / Erriberri
42.48026
-001.64773
j
j
j
n
0
03
B
-
Sa
20.05.17
PP
Bergdorf Ujué, 300m zum Castillo
42.506848
-001.500821
n
n
n
n
0
04
B
-
Sa
20.05.17
Str
Sangüesa, Zufahrt Sangüesa Nord, 500m z. Zentrum
42.573399
-001.280233
n
n
n
n
0
05
B
-
Sa
20.05.17
PP
Basilica + Castillo de San Francisco Javier
42.592592
-001.216021
n
n
n
n
0
06
177
-
Sa
20.05.17
SP
Jaca, 300m zum Zentrum, leider umgeben von
vielen Pappeln, mit unheimlich viel "Pappelschnee"
42.567947
-000.54522
j
j
j
n
0
06
178
-
So
21.05.17
SP
Jaca
42.567947
-000.54522
j
j
j
n
0
09
B
-
Mo
22.05.17
PP
Ainsa, 100m zur Altstadt
42.41861
+000.13444
n
n
n
n
0
11
179
W
Mo
22.05.17
CP
Bonansa, ACSI Camping Baliera
incl. Strom + WIFI, WM+WT vorhanden
42.43939
+000.70051
j
j
j
j
17
11
180
W
Di
23.05.17
CP
Bonansa, ACSI Camping Baliera
42.43939
+000.70051
j
j
j
j
17
11
181
W
Mi
24.05.17
CP
Bonansa, ACSI Camping Baliera
42.43939
+000.70051
j
j
j
j
17
13
B
-
Do
25.05.17
PP
Vielha, auf einem für Wohnmobile und Wohnwagen verbotenen Parkplatz, es gibt aber andere in der Nähe
42.701369
000.798881
n
n
n
n
0
              

( Top )

Tipps :
>>>>>    man sollte immer einen Zettel mit den Namen und der Stärke derjenigen Medikamente bei seiner E-Card haben, die man regelmäßig einnehmen muß
>>>>>    Super-Krankenhaus in Pamplona : Complejo Hospitalario de Navarra, Calle Irunlarrea 3, 31008 Pamplona, Tel. +34 848 422222, behandelt aber nur Unfälle, die mit der Rettung eingeliefert werden oder schwere Fälle mit Überweisung von Fachärzten, nehmen die E-Card
>>>>>>    Das Ärztezentrum und Ambulatorium des Krankenhauses, in dem man sich mit der E-Card behandeln lassen kann ist das Ambulatorio Doctor San Martín, C/ San Fermin 29, Planta Baja, 31004 Pamplona, Tel. +34 848 429191

Viele Tage seit meinem "Umfaller" in Olite haben wir bisher auf dem ACSI Camping Ezcaba bei Pamplona verbracht und werden wohl noch einige Tage anhängen müssen. Hier haben wir Strom, es gibt WIFI, eine Waschmaschine und einen Wäschetrockner, ein Café-Restaurant und einen kleinen Laden mit der Möglichkeit, jeden Tag frisches Brot und Croissants zu bekommen. Alles zusammen bei dem Wetter, als wir hier ankamen - 3 Tiefs lösten sich seit Tagen über Spanien ab - und den Temperaturen - nächtens 2-9° und tagsüber 15-19° - ein nicht zu verachtendes Angebot. Seit einigen Tage ist das Wetter besser, nachts 8°, tagsüber 20°.

Nachfolgend einige Bilder vom Campingplatz, wo wir die Tage meiner Rekonvaleszenz verbracht haben und noch immer verbringen :

Meine Gehirnerschütterung heilt langsam aber hoffentlich sicher und damit werden auch meine Schwindelanfälle weniger und besonders in der Früh geht es mir, wenn ich keine ruckartigen Kopfbewegungen mache oder mich nicht schnell von der Waagrechten in in die Senkrechte bewege, relativ gut, obwohl die Schwindelanfälle manchmal während des Tages noch ziemlich abrupt zurückkommen, insbesondere, wenn ich länger nicht liege. Ich fühle, daß noch nicht alles so ist, wie es sein soll, damit wir weiterfahren können.

Sonntag, dem 07.05., mittags klopfte jemand an unser Wohnmobil, wir kamen gerade von unserem täglichen kleinen Spaziergang mit Karin zurück, bei dem ich mich wieder an das Gehen ohne Schwindelgefühle gewöhnen will. Ein Ehepaar aus einem meiner beiden Wohnmobilforen, die ich nur dem Namen nach kannte, ist auf seiner Heimfahrt durch Pamplona gekommen und hat beschlossen, die "kisterls" kennen zu lernen, nachdem sie auf unserer Homepage gelesen haben, daß wir hier die Genesung von meiner Gehirnerschütterung abwarten wollen. Es waren drei schöne Stunden des Kennenlernens mit Reise- und sonstigen "Fach"-Gesprächen. Leider mußte ich aber dann das Treffen ziemlich abrupt beenden, da mein Schwindelgefühl plötzlich wieder da war. Ich muß mich immer noch nach etwa 3 Stunden "Auf"-Sein mit Schwindelanfällen nieder legen. Mehr als 3 Stunden "Auf"-Sein schaffe ich noch nicht. Ich hatte bei den netten Gesprächen ganz vergessen, daß ich ja eigentlich noch immer krank bin und viel liegen sollte. Auf Karin gestützt kam ich aber dann doch ganz gut ins Bett und hab bis abends durchgeschlafen. Wir hoffen, daß wir die Beiden wiedersehen werden, wenn ich wieder gesund bin.

Es ist Montag, der 09.05.2017, es sind nun 12 Tage her seit meinem "Umfaller" in Olite und dem Beginn meiner Gehirnerschütterung und heute sollen im Spital in Pamplona die Nähte und Stripes an meinem Hinterkopf entfernt werden. Ein Unterfangen, das leicht klingt, sich aber im Nachhinein als schwieriger und teurer gestaltete, als gedacht. Um 10:00 geht's mit dem Taxi ins Krankenhaus, wo ich so gut behandelt worden bin und wo die Wunde auch genäht wurde. Dort wurde mir erklärt, daß die Entfernung der Stripes und der Naht aber nicht hier im Krankenhaus gemacht wird, sondern daß es dafür eine eigene Ambulanz (das Ambulatorio Doctor San Martín) gibt, die aber für solche Fälle erst ab 15:00 geöffnet ist. So lange schaffe ich es aber nicht, ohne mich dazwischen niederlegen zu können, also mit dem Taxi wieder zurück zum Campingplatz ins Wohnmobil. Am Nachmittag dieselbe Reise wieder (jede Taxifahrt in die Stadt und wieder zurück etwa 30,- Euro), nur diesmal zu einer anderen Adresse. Anmeldung mit der E-Card und Personalausweis, niemand spricht dort auch nur ein Bischen englisch, dort ist alles auf spanische Patienten ausgerichtet, aber auch hier ist das Personal überaus freundlich und hilfsbereit, nachdem ich ihnen den Arztbrief - natürlich auf Spanisch - des Krankenhauses gezeigt habe, dann etwa 30 Minuten warten, dann werde ich zu einer Schwester gerufen, die mir die Wunde wäscht, Stripes und Naht entfernt und mir dann bedeuted, das sei alles gewesen und Karin und ich könnten wieder gehen. Einige Tage sollte ich mir die Haare nicht waschen, sagt sie uns noch.
Anschließend gehen wir langsam, manchmal sehr langsam, etwas spazieren, da wir am Rande der Altstadt sind und suchen uns ein Taxi, das uns wieder zum Wohnmobil bringt.

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Mir ist beim vielen tatenlos Herumliegen so einiges über den Unfall durch den Kopf gegangen, erstens über meine eigene Ungeschicklichkeit - man steigt nicht einen Schritt zurück ohne vorher nachzuschauen, was da hinten los ist - und zweitens über eventuell mögliche Folgen - von Querschnittlähmung, Gehirnblutung mit jahrelangem Koma, Genickbruch, Schädelbasisbruch, etc., lauter grausliche Dinge - und mir ist bewußt geworden, wie viele Schutzengel ich im katholischen Spanien - vielleicht gibt es hier besonders viele - gehabt habe, die mich und meine Familie vor solchen Folgen bewahrt haben.

Auch wenn die nachstehend Genannten die kommenden Dankesworte wahrscheinlich nie lesen, und wenn, dann nicht verstehen werden, da sie nicht Deutsch können, ist es mir ein Bedürfnis und erleichtert mich, wenn ich sie hier niederschreiben kann. Ganz besonderer Dank gebührt jener Dame mit Hund (wir vermuten eine Arzthelferin), die mich davon abhielt, sofort nach meinem Blackout wieder aufzustehen, einem Herren, der zwar spanisch, aber sehr beruhigend immer wieder auf mich einsprach und ebenfalls darauf achtete, daß ich meinen Kopf nicht zu stark bewegte, und einigen anderen Bürgern von Olite, die mit Zellstoff-Taschentüchern meine Blutung stoppten und meine blutverschmierten Hände mit Feuchttüchern - keine Ahnung, woher sie diese so schnell hatten - sauber machten, die alle ihre Zeit opferten und bis zu meinem Abtransport durch das Ambulanzauto bei mir blieben und so dazu beitrugen, daß ich mich irgendwie geborgener und nicht verlassen in einem fremden Land fühlte, dem von den Leuten gerufenen Notarzt und seiner Assistentin, die meine Erstuntersuchung und erste Hilfe-Maßnahmen durchführten und auch so lange bei mir blieben, bis sie mich an die Crew des Ambulanzwagens übergeben hatten. Danke auch an die Sanitäterin oder Notärztin, die während der ganzen Fahrt zum Krankenhaus in Pamplona neben mir im Krankenwagen saß und immer ein waches Auge auf mich hatte. Und natürlich ganz besonderen Dank an Dr. Francisco Javier Lucas Lerga und seine beiden Assistentinnen im Erstaufnahme-Zentrum im "Complejo Hospitalario de Navarra", der mich behandelte und alle Untersuchungen veranlaßte, der Röntgen-Crew, dem jungen Arzt und seinen Assistentinnen am Scanner und zwei Helfern, die mich vorsichtig zwischen den verschiedenen Zimmern und Stockwerken hin und her geschoben haben. Ein "Muchas Gracias" war alles, was ich ihnen persönlich sagen konnte.

Es wäre mir wirklich ein Bedürfnis, allen diesen Leuten mit persönlichen Worten danken zu können. Leider ist das nicht möglich und so sollen diese Dankesworte dafür stehen.

Und zu letzt, aber sicher am Wichtigsten, ich danke meiner lieben Karin. Sie ließ mich nie aus den Augen, war immer und jederzeit an meiner Seite und ich hatte so immer das Gefühl, nicht allein zu sein und mich irgendwo anhalten zu können, wenn nötig.

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Fast drei Wochen nach meinem Sturz geht es mir schon wieder halbwegs gut und die Schwindelanfälle sind vorbei. So trauten wir uns nach Pamplona, um das historische Zentrum dieser Stadt, die uns sehr gefallen hat, zu besichtigen. Wir ließen uns vom Taxi zur Kathedrale Santa Maria führen, bei der wir unsere Stadtbesichtigung begonnen haben. Unermessliche Schätze befinden sich in den Seitenkapellen in Form der dortigen Altäre. Auch die Grabstätte Carlos III. und seiner Ehefrau Eleonore, ein prachtvolles Werk gotischer Bildhauerkunst aus dem 15.Jhd. befindet sich in der Kathedrale. Leider wurden die Bogen des berühmten gotischen Kreuzgangs gerade einer Renovierung unterzogen und waren daher fast völlig eingerüstet. Vorbei an der berühmten gewundenen Stiege und durch das ebenfalls berühmte Reflectorium kommt man in ein Museum, das ebenfalls unermessliche Kunstschätze zur Schau stellt. Von der Kathedrale geht es auf den Platz vor dem Rathaus mit seiner schönen Fassade. Eine erste Rast mit Wasser ist notwendig, es ist mit 30° schon ziemlich warm. Die Besichtigung der gleich nebenan befindlichen San-Saturnino-Kirche mußte vorerst entfallen, da sie über Mittag geschlossen war. Dasselbe gilt für das Museo de Navarra - auch dieses öffnet erst wieder um 17 Uhr seine Pforten. Wir spazieren zum Burgplatz. Er gilt als das Herz von Pamplona, auf dem aber schon lange keine Burg mehr steht, sondern in der Mitte ein großer Musikpavillon. Von dort gehen wir ein Stück die Fußgängerzone und Prachtstraße Avenida Carlos III. entlang bis zum bronzenen Denkmal, das die jedes Jahr im Juli stattfindende Hetzjagt der Stiere durch die Stadt darstellt. Eindrucksvoll und lebensnah. Wir spazieren weiter zum Plaza de Toros mit seiner Arena, vorbai an der San-Bartolomé-Festung aus dem 18.Jhd. über den Ronda del Obispo Barbazàn auf der hoch über dem Fluß Arga liegenden Stadtmauer zum Rincón de Caballo Blanco, einem Eckpfeiler der Stadtmauer. Hier weht ein kleines Lüfterl und ist es nicht so heiß und das Café ideal für eine Rast. 17:15, auf ins Museo de Navarra. Das Museo de Navarra zeigt Ausstellungsstücke der kulturellen Entwicklung Navarras. Außer den in fast jedem Museum gezeigten Fundgegenständen aus den geschichtlichen Vorzeiten der jeweiligen Stadt und Region beherbergt dieses Museum einige Gustostückerln, z.B. ein Bild von Goya, das dem Marqués de San Adrian darstellt, eine hispanisch-arabische Elfenbein-Schatulle aus dem Kloster Leyre und viele aus den umliegenden Kirchen und Klöstern gerettete Wandmalereien und Mosaike aus der Römerzeit. Nach diesem Besuch ist auch die San-Saturnino-Kirche wieder geöffnet - ein festungsgleicher Bau aus dem 13. und 15.Jhd. Auch sie beeindruckt uns wieder durch ihre gotischen Altarbilder und vergoldeten Schnitzereien. Mit einem Einkauf von frischem Gemüse und Obst und einem Drink auf der Plaza del Castillo beschließen wir den heutigen Tag und lassen uns von einem Taxi zu unserem Campingplatz führen.





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Nach einem weiteren Tag auf dem Campingplatz fahren wir bei eher schlechterem Wetter und teilweise Regen zum Einkaufen und weiter nach Olite, wo wir wegen des Regens unser Wohnmobil nicht mehr verlassen.

Am nächsten Tag ist wieder schönes Wetter und wir gehen wieder durch diese Stadt, die uns sehr gut gefällt, stellen fest, daß die eisernen Steher, die mir zum Verhängnis wurden, entfernt sind, gehen in der mittlerweile ziemlich heiß gewordenen Mittagszeit wieder zurück zum Wohnmobil - zum Stellplatz gelangt man aus dem historischen Zentrum in 3 Minuten - und besichtigen am Nachmittag den Palast. Man muß als Fußgänger in Olité überhaupt aufpassen. Die Stadtväter haben offensichtlich panische Angst,daß Autofahrer in ihrer Stadt überall herumfahren und auch dort parken, wo's verboten ist. In keiner Stadt Spaniens haben wir bisher so viele eisernen Steher und eiserne Kugeln am Boden gefunden, die Zufahrten verhindern. Auch mitten auf Parkwegen lauerrn diese etwa 25cm großen Kugeln, die sinnigerweise auch noch die selbe Farbe haben, wie der Boden, damit sie ja nicht auffallen. Es lohnt sich, als Fußgänger in Olité beim Gehen auf den Boden zu schauen und immer dann sofort stehen zu bleiben, wenn man seine Augen von diesem erhebt.

Am Nachmittag dann ein für mich sehr emotionaler Moment : bei meiner Unfallstelle sehen wir die Dame wieder, die sich so sehr um mich bemüht hat, als ich dort blutend am Boden lag. Ich gehe auf sie zu und frage "Hallo Signora, erinnern Sie sich an mich ?" Sie schaut mich ohne Anzeichen eines Erkennens an - immerhin hatte ich vor 3 Wochen etwa 5cm lange Haare, jetzt sind sie nur 5mm lang und sie sah mich damals nur ohne Brille. Als ich aber meine Brille abnahm ging ein Leuchten des Erkennens über Ihr Gesicht, es folgte eine Umarmung mit mehreren Küssen links und rechts, Fragen, wie es mir ergangen ist, wie lange ich im Krankenhaus bleiben mußte etc. Bei ihr konnte ich mich bedanken und ich bin sicher, daß sie dies auch an alle anderen Anwesenden weiterleiten wird, denn sie ist nicht, wie wir vermutet haben, eine Arzthelferin, sondern betreibt offensichtlich etwa 10m von meinem "Umfall-Ort" entfernt ein kleines Geschäft. Ein wirklich schöner Abschluß unseres Besuches in Olité.


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Auf einigen Prospekten haben wir von einem Bergdorf gelesen, das uns interessiert und das wir auf unserem weiteren Weg besuchen wollen : Ujué.
Die Straße dorthin - eine Stichstraße - ist von dichtem gelb blühenden Ginster gesäumt. Der alte Ortskern dieses kleinen Ortes wurde als Kulturgut Conjunto histórico-artístico eingestuft. Die überdimensioniert wirkende – ursprünglich romanische, später dann in gotischen Stilformen umgestaltete und mit einer Mauer umgebene – Wehrkirche Santa María, die schon aus vielen Kilometern Entfernung zu sehen ist und die das Ortsbild prägt, stammt aus dem 11. und 14. Jahrhundert.
Dieser kleine Ort, in dem heute vielleicht noch 200 Leute wohnen, ist berühmt für sein Brot, seine Kuchen und sonstigen Süßgebäcke (insbesondere seine "Pastas de Coco" und die "Magdalena de espelta y sirope"). Diese Produkte werden unter dem Namen "Urrutia" (http://www.pastasurrutia.com/) verkauft. natürlich haben auch wir einige dieser Kalorienspender und Wein mitgenommen.


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Sangüesa am Fluß Aragon, eine mittelalterliche Stadt auf unserem Weg, erregt wegen eines gezeichneten Prospektes der historischen Altstadt unser Interesse. Nur eine eiserne Brücke trennt die Altstadt von der Durchzugsstrasse, aber es gibt keinerlei Möglichkeit zum Parken. Man sollte die Einfahrt Sangüesa Nord nehmen und in oder um die Avenida Aragon parken, wie wir es gemacht haben, von da sind es nur etwa 500m zum Stadtzentrum. Die einzigen wirkliche Sehenswürdigkeiten sind die Iglesia Santa Maria La Real, das Rathaus, der sehr schlicht gestaltete Palacio Principe de Viana, die Iglesia de San Salvador und die Iglesia de Santiago. Mehr muß man von dieser Stadt nicht gesehen haben.



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Der kleine Umweg über Javier lohnt sich. Das mächtige Castillo befindet sich knapp 500m über dem Tal des Flusses Aragón am Fuße der Pyrenäen. Ihre Ursprünge gehen bis in das 10. Jahrhundert zurück. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde sie im gotischen Stil umgestaltet. Sie war Sitz verschiedener Adelsgeschlechter. Hier wurde am 7. April 1506 der heilige Francisco de Xavier (deutsch Franz Xaver) der Schutzheilige Navarras geboren, der als Jesuitenmissionar in Ostasien wirkte. Die Burg ist daher auch eine Wallfahrtsstätte, beherbergt ein Museum und dient als Kulturzentrum. Besitzer ist der Jesuitenorden. Von diesem wurde um 1900 eine Basilika errichtet, die dem Heiligen gewidmet ist.

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Auf dem Weg nach Jaca fahren wir dem Stausee des Aragon entlang. Das Wasser ist türkisblau und eigenartige Erosionsformen des grauen Gesteins erregen unsere Aufmerksamkeit. Manche völlig verlassene Ortschaft säumt die Strasse. In Jaca wollen wir übernachten und am nächsten Tag die Stadt besichtigen. Der Stellplatz liegr sehr günstig unter der Altstadt. Es sind nur 10 Minuten ins Zentrum - eine gepflegte Fußgängerzone , eine Zitadelle aus dem 16.Jhd. und eine Kathedrale aus dem 11.Jhd., eine der ältesten Spaniens, und gehen vorbei am Glockenturm, der früher ein Gefängnis war, zurück zum Wohnmobil. Leider ist der Stellplatz von vielen Pappeln umgeben, die ihre flauschigen Samen direkt auf den Platz fallen lassen, der aussieht, als hätte es hier geschneit. Fenster oder Türen öffnen ist hier nur mit geschlossenem Fliegengitter möglich.
Jaca ist eine nette Stadt, ein einstündiger Besuch genügt. Gegessen haben wir in einem kleinen Beisel sehr gut - je 2 Tapas mit Bier und Wein. Und auch das Nachmittagsschläfchen hat mir sehr gut getan.

Jaca



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Unser nächster Tag sollte uns weiter nach Osten bringen, näher an unseren geplanten Pyrenäen-Übergang. Unser Ziel war die Gegend um Pont de Suert, um von dort vorbei an einigen 3000ern nach Norden und somit nach Frankreich zu fahren.

Nach einem Einkauf in einem Großmarkt geht es auf der A23 nach Osten. Auch entlang der N260 sehen wir viele verlassene Häuser und Dörfer. Das Tal, durch das wir fahren, wird immer enger, hohe Felswände säumen Straße und Bach, der sich tief in den Fels gegraben hat - die "Garganta".
So kommen wir nach Ainsa. Direkt oben neben der Altstadt gibt es einen großen Parplatz auch für Wohnmobile.
Zur Altstadt sind es nur 100m.
Aínsa ist eine Kleinstadt in Aragón. Aínsa liegt auf einer felsigen Anhöhe in den südlichen Ausläufern der Pyrenäen zwischen den Flüssen Cinca und Ara am Nordende eines Stausees. Der alte Ortskern mit seinem großen Hauptplatz (Plaza Mayor), der von Arkaden eingesäumt ist, wurde ebenfalls als Kulturgut Conjunto histórico-artístico eingestuft und bietet ein gemütliches Flair. Ainsa war im Mittelalter Hauptstadt des Königreiches Sobrarbe. Beeindruckend ist die einschiffige Kirche Santa María aus dem 11.Jhd. und ihr Glockenturm am Rande des Hauptplatzes. Sie wurde im Jahr 1183 geweiht. Durch viele schmale und steile Gassen mit Steinhäusern mit alten Türen und Toren spazieren wir durch die Stadt, in der nur mehr 2000 Einwohner leben, zurück zu unserem Wohnmobil.

Ainsa


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Wir fahren weiter durch ein enges Tal auf der N260 über den Coll de Foradada (1020m) und folgen ihr bis Castejon de Sos. Ab Seira beginnt die Klamm "Congosto de Ventamillo". Wieder lassen senkrechte Wände nur Platz für den Fluß und die Straße. Auch hier hat sich der Fluß tief in den Fels hinein gefressen und die "Garganta de Ventamillo" geschaffen. Auf der rechten Seite in unsere Fahrtrichtung überhängende zackige Felswände zwingen uns manchmal, mindestens die Hälfte der Gegenfahrbahn zu nutzen, wenn wir unser Wohnmobil nicht zu einem Cabrio machen wollen. Kurvenreich geht es weiter durch Wälder bergauf zum Coll de Fadas (1470m) und weiter zum Coll de Espina (1407m). Die Landschaft besteht hier vorwiegend aus grauen Erosionsrinnen. Bevor wir die N230, auf der wir nach Frankreich fahren wollen, erreichen, kommen wir auf den ACSI Campingplatz Baliera, hoch über uns auf einem Felsen der Ort Bonansa.



ACSI Camping Baliera

( Top )

Wir fahren auf der N230 nach Norden. Das Tal wird zum Vielha-Tunnel hin immer enger. Dann gehts unter dem Berg hindurch nach Vielha (963m Seehöhe). Ein Wintersportort mit mehreren riesigen Parkplätzen. Wir nehmen genau den, der für Wohnwagen und Wohnmobile verboten ist, weil er fast leer ist, dort schon ein Womo steht und er sehr nah zum Zentrum ist.
Wir holen uns Prospekte der Gegend (Val d'Aran), weil wir sie sehr interessant finden und dran denken, hier noch einmal her zu fahren. Dei Bebauung entspricht unseren Schiorten, lauter modene zweckmäßig gebaute Hotels und Ferienwohnhäuser. Hier hat es 31° im Schatten in fast 1000m Höhe. Nachdem wir ein kühlendes Getränk in einem >Café genießen, gehen wir in die vis-à-vis gelegene romanische Kirche, in der es Fresken und einen Teil einer geschnitzten Christus-Figur aus dem 12.Jhd. (Christo de Mijaran) zu sehen gibt. Dann geht's weiter nach Norden richtung Frankreich. Kleine Orte, oft nur wenige Häuser hoch oben am Berg und 3000er rundum säumen unsere Straße.
Nachfolgend einige Fotos, die ich von dieser Strecke und von Vielha gemacht habe.

Vielha


( Top )

Kurz vor Frankreich bei Les hatten wir das Vergnügen einer Autoschau der besonderen Art auf einem grenznahen Parkplatz mit lauter alten Peugeot 201 (Baujahr zwischen Juli 1929 und September 1937) und Peugeot 301 (gebaut von 1932 bis 1936), die auf einer Sternfahrt durch die Pyrenäen waren. Lauter putzige, schön restaurierte und gepflegte kleine Autos - ein Augenschmaus.



( Top )

Nahe der Grenze sehen wir hoch oben am Berg den Ort Canejan und fragen uns zum wiederholten Male, wie die Leute und wovon sie dort oben wohl leben.

( Top )

Damit ist Spanien wieder einmal zu Ende. Wir haben festgestellt, daß nicht nur die Mittelmeerküste interessant ist, sondern die Gebiete Rioja, Navarra, Aragon und der Norden von Katalonien Vieles bieten, das uns interessiert und wir sicher in diese Gebiete noch einmal kommen werden.
Von der span.-franz. Grenze bis Graz berichten wir im Reisebericht 8