2016/17 Kisterl's sind wieder auf Reisen

Unsere Reise 2016 - 2017
"Spanien, Portugal, Frankreich"

Reisebericht 2
01.01.17 - 29.01.17

La Manga del Mar Menor-Zeneta bei Murcia-Murcia-Monteagudo-Orihuela-Vera Playa-Almerimar-Motril-Antequera-Torre del Mar-Minjas-Marbella



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Die Karte zeigt unsere Reiseroute zu Reisebericht 4

   


Wenn in unseren Berichten von "roten, gelben oder weißen Straßen" die Rede ist, beziehen sich diese Angaben auf die Farbe der Straßen im Autoatlas (Rot ist breit, Weiß ist ziemlich schmal).

Und hier haben wir übernachtet oder für Besichtigungen geparkt.
Die GPS-Daten stammen aus den Internetseiten der Stell- und Campingplätze, aus Google-Maps und/oder aus BING-Maps und können daher von den echten Gegebenheiten etwas abweichen. Bei manchen Navigationsgeräten müssen bei der Eingabe die Punkte in den GPS-Daten durch Kommas ersetzt und das Grad-Zeichen hinzugefügt werden (z.B. N 37,43785°), um richtige Anzeigen zu erhalten.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die Beschreibung der von uns besuchten Plätze, die Preise und alle anderen Beschreibungen nur für die Jahreszeit und Zeitspanne gelten, in der wir uns an den jeweiligen Orten aufgehalten haben.
Bitte Tippfehler bei den GPS-Daten, falls sie vorkommen, zu entschuldigen. Für eine Mitteilung darüber danke ich schon im Voraus.

Pkt = Punkt-Nummer auf der Karte, 005/B/F = Übernachtung-Nr., Besichtigung, Platz für Fotos, W = auch für Wohnwagen,
Pl : CP = Campingplatz, SP = Stellplatz, PP = Parkplatz, Str = am Strassenrand, frei = irgendwo in freier Natur
Ch = Toiletten-Entsorgung, Gw = Grauwasser-Entsorgung, Tw = Trinkwasser, WIFI = Internet (fallweise mit Verstärker) St = Strom, EUR = Preis/24Std
WM = Waschmaschine,ca. 4 EUR / WT = Wäschetrockner, ca. 3,5 EUR
beides haben wir nicht mehr gesondert angeführt, da jetzt schon viele Campingplätze darüber verfügen


Pkt
Ü/B/F
W
Datum
Platz
Name
Nord
+ = East
- = West
Ch
Gw
Tw
St
EUR
             
1
39
W
01.01.17
CP
Camping Caravaning La Manga, ACSI
37.624744
-000.743727
j
j
j
j
17
1
40
W
02.01.17
CP
Camping Caravaning La Manga, ACSI
37.624744
-000.743727
j
j
j
j
17
1
41
W
03.01.17
CP
Camping Caravaning La Manga, ACSI
37.624744
-000.743727
j
j
j
j
17
1
42
W
04.01.17
CP
Camping Caravaning La Manga, ACSI
37.624744
-000.743727
j
j
j
j
17
1
43
W
05.01.17
CP
Camping Caravaning La Manga, ACSI
37.624744
-000.743727
j
j
j
j
17
1
44
W
06.01.17
CP
Camping Caravaning La Manga, ACSI
37.624744
-000.743727
j
j
j
j
17
1
45
W
07.01.17
CP
Camping Caravaning La Manga, ACSI
37.624744
-000.743727
j
j
j
j
17
1
46
W
08.01.17
CP
Camping Caravaning La Manga, ACSI
37.624744
-000.743727
j
j
j
j
17
1
B
W
11.01.17
PP
Center Comercial Cartagena "Espacio Mediteráneo"
37.622403
-000.949551
n
n
n
n
0
2
47
W
11.01.17
SP
Camper Park Casablanca, Zeneta bei Murcia
incl. Strom + WIFI, WM+WT vorhanden
Autobus nach Murcia vor der Türe,
1,85 EUR/Person u. Fahrt
38.00200
-001.019222
j
j
j
j
12
2
48
W
10.01.17
SP
Camper Park Casablanca, Zeneta bei Murcia
38.00200
-001.019222
j
j
j
j
12
2
49
W
11.01.17
SP
Camper Park Casablanca, Zeneta bei Murcia
38.00200
-001.019222
j
j
j
j
12
3
-
F
12.01.17
Str
Burg + Christusstatue Monteagudo
38.026978
-001.090178
n
n
n
n
0
3
-
F
12.01.17
Str
Burg + Christusstatue Monteagudo
38.016697
-001.101644
n
n
n
n
0
4
-
B
12.01.17
PP
Orihuela, 300 m z. Stadt
38.08788
-000.9379
n
n
n
n
0
4
-
B
12.01.17
PP
Orihuela
Besuch der Gipsi-Siedlung "Barro San Isidro"
38.093267
-000.951966
n
n
n
n
0
2
50
W
12.01.17
SP
Camper Park Casablanca, Zeneta bei Murcia
38.00200
-001.019222
j
j
j
j
12
2
51
W
13.01.17
SP
Camper Park Casablanca, Zeneta bei Murcia
38.00200
-001.019222
j
j
j
j
12
5
52
-
14.01.17
Str
Villengegend in "Vera Playa"
37.22551
-001.80511
n
n
n
n
0
10
53
-
15.01.17
SP
Hafen von Almerimar
36.69625
-002.79409
j
j
j
j
8
18
54
W
16.01.17
PP
"Playa de Granada", Motril
36.71608
-003.55409
j
j
j
j
8
24
55
-
17.07.17
SP
Antequera
37.021316
-004.571876
j
j
j
-
0
26
56
W
18.01.17
PP
Torre del Mar
36.73142
-004.10093
-
-
-
-
0
27
57
-
19.01.17
SP
Minjas, SP El Rengo, Strom 5,- €/Tag
36.53211
-004.63856
j
j
j
j
5
27
58
-
20.01.17
SP
Minjas, SP El Rengo, Strom 5,- €/Tag
36.53211
-004.63856
j
j
j
j
5
27
59
-
21.01.17
SP
Minjas, SP El Rengo, Strom 5,- €/Tag
36.53211
-004.63856
j
j
j
j
5
27
60
-
22.01.17
SP
Minjas, SP El Rengo, Strom 5,- €/Tag
36.53211
-004.63856
j
j
j
j
5
28
61
W
23.01.17
CP
ACSI Camping La Buganvilla, Marbella, incl. Strom,
WIFI gg. Bez., WM=3.50 €, WT=2.- €
36.50245
-004.80417
j
j
j
j
15
28
62
W
24.01.17
CP
ACSI Camping La Buganvilla, Marbella, incl. Strom
36.50245
-004.80417
j
j
j
j
15
28
63
W
25.01.17
CP
ACSI Camping La Buganvilla, Marbella, incl. Strom
36.50245
-004.80417
j
j
j
j
15
28
64
W
26.01.17
CP
ACSI Camping La Buganvilla, Marbella, incl. Strom
36.50245
-004.80417
j
j
j
j
15
28
65
W
27.01.17
CP
ACSI Camping La Buganvilla, Marbella, incl. Strom
36.50245
-004.80417
j
j
j
j
15
28
66
W
28.01.17
CP
ACSI Camping La Buganvilla, Marbella, incl. Strom
36.50245
-004.80417
j
j
j
j
15
28
67
W
29.01.17
CP
ACSI Camping La Buganvilla, Marbella, incl. Strom
die 7. Nacht war gratis
36.50245
-004.80417
j
j
j
j
0
             

( Top )

Ergänzungen zu den Tipps im ersten Reisebericht :

>>>>>   medizinische Fußpflege (Hühneraugenentfernung, eingewachsene Nägel, etc) wird in Spanien in "Clinicas" gemacht und man findet solche Institute unter "clínicas de podología", "podología medica" oder "podología medicina" mit Angabe des Ortes im Google, die Fußpflege, die in Friseursalons angeboten wird, beschränkt sich auf Nägel schneiden und lackieren. Ich habe für eine Fußpflege der ersten Art wie bei uns 25,- EUR bezahlt

Auch im neuen Jahr hat uns unser befreundetes Ehepaar wieder bei ihren Fahrten mitgenommen und wir haben die gemeinsamen Fahrten sehr genossen.

Wir waren am 05.01. bei der Ankunft der Heiligen Drei Könige in Cartagena. Alles auf die Freude der Kinder abgestimmt, die nach dem Eintreffen der Heiligen Drei Könige ihre Geschenke bekommen, die diese gebracht haben. Ein Festzug mit Musik, schön geschmückten Wagen, angeführt von einer Motorradeskorte der Polizei und einem Wagen mit dem Christkind, vielen Figuren von Disney und aus Kinderbüchern. Kinder und Erwachsene auf den Wagen warfen den Kindern, die den Festzug an der Straße säumten, Unmengen von Zuckerln, die die Gemeinde von Cartagena zur Verfügung gestellt hatte, und Stofftiere zu, die die Kinder mit großen Tüten oder Sackerln aufzufangen versuchten. Ich konnte zwei dieser Plüschtiere fangen und hab sie einem kleinen, etwa dreijährigen Mädchen hinter mir geschenkt, das am Arm ihres Vaters dem bunten Treiben zusah. Ihre Freude und die leuchtenden Kinderaugen der Kleinen werde ich wohl lange nicht vergessen. Am Ende des Festzuges dann drei besonders schön geschmückte Wagen auf denen je einer der Heiligen Drei Könige saß, als letzter der Moorenkönig. Das ganze ein Mix aus Faschings- und Traditions-Umzug, aber eben in erster Linie für die Kinder, deren Augen dadurch zum Strahlen gebracht wurden und deren Eltern, die am Straßenrand ebenfalls mitfeierten. Es war einfach ein großes Volksfest. Viele, viele Luftballons in Kinderhänden machten das Bild noch bunter.
Das Ganze lief sehr geordnet ab. Die Eingänge zur Innenstadt waren mit schweren LKWs der städtischen Verwaltung abgesperrt, Polizei überall und in großer Anzahl, bewaffnet und sicher auch noch mit vielen Beamten in Zivil gab einem ein sicheres Gefühl.

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Am Sonntag dem 08.09. waren wir beim großen Sonntagsmarkt in Los Alcazares im Norden von La Manga.

Uns zieht es weiter. Wir haben festgestellt, daß 18 Tage am selben Ort nicht unserem Reisebedürfnis und der Befriedigung unserer Sinne nach Neuem und nach Kultur entspricht. Die Zeit in La Manga verging zwar dank vieler Ausflüge mit unseren Freunden schnell, obwohl wir normalerweise nie so lange an einem Ort bleiben. Dieser Aufenthalt war der längste an ein und demselben Ort, seit wir das Wohnmobil haben.

So haben wir Am 09.01.17 La Manga wieder verlassen. Um uns wieder mit Ess- und Trinkbarem einzudecken fuhren wir wieder ins Center Comercial Center Comercial "La Zenia", einem großen Einkaufszentrum, das auf unserem Weg Richtung Murcia lag und bei dem wir schon auf dem Herweg nach La Manga waren. Wir sind auf dem Weg zurück auf den CP Casablanca in Zeneta in der Nähe von Murcia, denn von dort können wir angenehm mit dem Bus nach Murcia zur Stadtbesichtigung fahren.

Der Bus, den wir am übernächsten Tag nach Murcia nehmen, hält sowohl für die Fahrt nach Murcia als auch für die Fahrt von Murcia vor der Türe des Stellplatzes und kostet pro Fahrt und Person 1,85 EUR. Er fährt ein Mal pro Stunde.

Murcia hat zwei Sehenswürdigkeiten, die überall erwähnt werden und die wollen wir uns ansehen.

Eines ist das Real Casino de Murcia, das nicht ein Casino in unserem Sinn ist, sondern ein Treffpunkt und ein Eliteklub für die reichen Bürger der Stadt, in dem nur Mitglieder einander treffen und auch miteinander spielen können und ein Restaurant beinhaltet. Die unteren Räume sind gegen eine geringe Gebühr auch der Öffentlichkeit zugänglich. Ursprünglich wurde das Casino 1847 als "Gentlemans Club" gegründet.

Als zweite Sehenswürdigkeit wird die Kathedrale Santa Maria de Murcia erwähnt. Sie ist das Wahrzeichen der Universitätsstadt. Ihr prachtvolles Äußeres hat die Kathedrale ihren zahlreichen Türmen und Statuen zu verdanken, die aus unterschiedlichen Epochen stammen. Auch der Turm, der eine Höhe von 95 m aufweist und dessen Bau mehr als 200 Jahre dauerte, trägt zu dem imposanten Anblick der Kathedrale bei.

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Auf der Fahrt nach Murcia und von unserem Stellplatz aus sehen wir mitten in der landwirtschaftlich genutzten Ebene einen Felsen wie den Mont-Saint-Michel in Frankreich - nur eben nicht im Wasser sondern inmitten der großen Ebene um Murcia.
Natürlich müssen wir uns den auch näher ansehen. So machen wir auf unserer Fahrt nach Orihuela einen großen Umweg, um unsere Neugierde zu befriedigen.

Wir fahren durch einige kleinere Dörfer und durch riesige Felder, von denen einige durch das Hochwasser des Rio Segura, der auch durch Orihuela und Murcia fließt, sehr gelitten haben und die angebauten Pflanzen im Schlamm erstickt wurden. Auf denjenigen, die verschont geblieben sind wird gerade Stangensellerie und Salat geerntet. Angebaut werden zudem Artischocken, Kohl, Karfiol und Broccoli. Obwohl der Rotwein aus der Region Murcia zu den Besten Spaniens gehört, sehen wir aber hier keine Weingärten. Wir fahren um den Ort Monteagudo (Spitzer Berg), aus dem dieser Kalkstein-Felszacken mit seiner Burg aus der maurischen Zeit Spaniens hervorragt, herum, um den Fels mit seiner Burg und der überlebensgroßen Christusstatue fotografieren zu können. Warum und wann diese gebaut wurde, konnten wir nicht in Erfahrung bringen, auch Google schweigt sich darüber aus. Aber es wird behauptet, sie sei die Vorlage für den berühmten Cristo Redentor in Rio de Janeiro gewesen. Der Grundriss der Burg wurde so weit wie möglich an die Topographie des Geländes angepasst, mit zwei auf unterschiedlicher Höhe gelegenen Terrassen. Entlang des Geländes, das sich an der Nordostflanke erstreckt, befinden sich große Zisternen, Kornspeicher und andere Bauten. Nach der Gründung des Königreichs Murcia unter der Herrschaft Kastiliens wurde sie zu einer echten "Grenzburg" zwischen zwei rivalisierenden christlichen Königreichen, nämlich Aragón und Kastilien. Diese Situation dauerte bis in die letzten Jahre des 15. Jahrhundert an, als die Katholischen Könige die Königreiche vereinten und das islamische Königreich von Granada eroberten (1492).

Nach einigen Fotos fahren wir weiter nach Orihuela, einer alten Bischofs- und Universitätsstadt, wo wir schon 2014 waren (Fotos siehe auch dort im Reisebericht 7) und wo es uns gut gefallen hat. Diesmal besuchen wir noch einmal, wie schon 2014, das so genannte Gibsy-Viertel "Barra Isidro" mit seinen bunt bemalten Fassaden (dem "Outdoor Hernandiano Museum") zu Ehren des lokalen Poeten Miguel Hernandes, einer der berühmtesten Poeten Spaniens des 20. Jahrhunderts. Zum Bemalen der Häuser kamen Gibsys, zu denen man früher bei uns "Zigeuner" sagte, und Künstler aus der ganzen Welt, um ihm mit diesen Bildern zu huldigen.

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Außerdem spazierten wir diesmal auch durch neuere Viertel der Stadt mit schönen Bauten und Parks, um dann wieder dort zu Mittag zu essen, wo wir das schon im Dezember 2014 machten.
Am Weg zum großen Parkplatz, wo wir unser Wohnmobil abgestellt haben, kommen wir noch einmal beim Kloster "Colegio de Santo Domingo" vorbei und machen einen kurzen Blick hinein. Es ist immer wieder eine Pracht, diese Kirche anzusehen. Sie ist wirklich etwas Einmaliges. Den Besuch des Klosters am Berg kann man sich sparen - es ist nicht zu besichtigen. Aber der zweitgrößte Palmengarten Spaniens ist einen Besuch wert.

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Am Samstag dem 14.01. verließen wir den Camper Park Casablanca, nicht ohne noch 10 Flaschen des köstlichen Rotweins der Familie einzupacken, abgebusselt zu werden, wie alte Freunde und aufgefordert zu werden, doch im kommenden Dezember wieder zu kommen.

Wir fahren Richtung Lorca, angeblich eine der trockensten Gegenden Spaniens mit ihrer Steppenwüste und Halbwüste und mit ihren breiten Trockenflußbetten. Langsam kommen wir in die Gegend Spaniens, die weitflächig mit Plastik-Gartenhäusern überzogen ist und deren Zentrum um Almeria liegt. Lorca muß man nicht gesehen haben, auch die Burg macht keinen sehenswerten Eindruck, zumal ein Anbau aussieht, als hätte man dort das Gefängnis gebaut. Lediglich die Umgebung ist wegen ihres wüstenähnlichen Aussehens interessant. Und einen ALDI haben wir auch gefunden.

Von Lorca geht es nach Vera und zum Stellplatz "Oasis Mar". Der Stellplatz liegt im Überschwemmungsgebiet eines Flusses, der vor gar nicht langer Zeit alles unter Schlamm begraben hat, deswegen war es uns gar nicht unangenehm, daß der Stellplatz schon wegen kompletter Belegung geschlossen war. Nach einem Glas Wein am Strand haben wir in einer Villengegend in "Vera Playa" herrlich ruhig übernachtet, sogar von der Polizei bewacht, die alle zwei Stunden an uns vorbei gefahren ist. Drei Nächte sind angeblich in dieser Jahreszeit erlaubt. Wir werden nur eine davon in Anspruch nemen und morgen wieder weiter gegen Südwesten ziehen. Lustigerweise stehen wir genau vor einem Privathaus auf dem "Plaza de Austria" steht.

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Heute, Sonntag, fahren wir von Vera Playa der Küste entlang bis Carboneras. Vieles erinnert uns an unsere Reise von vor zwei Jahren. Von dort hinein ins Land zur Autobahn richtung Murcia, eine Ausfahrt weiter wieder ab von der Autobahn und über eine sehr gute, aber steile und kurvenreiche Straße, wie am Arlberg, nach Los Molios del Rio Aguas und Sorbas. Von dort über Tabernas wieder nach Süden bis Rioja. Eigentlich wollen wir in den Hafen von Almerimar, wo wir vor zwei Jahren Freunde aus Tirol getroffen haben. Wir haben aber diese Strecke durchs Land gewählt, weil sie unserer Meinung nach durch eines der interessantesten Gebiete in ganz Spanien führt. Auf dieser Strecke gibt es alles, was zu dieser Gegend als einzige Halbwüste Spaniens, der Wüste von Tabernas, gehört : zerklüftete Felsen, Kanions, leere Flußbette, kahle Berghänge mit steilen Felsabbrüchen, graugelbe Erde bewachsen nur mit vereinzeltem Dornengestrüpp, einsame Häuser in Pueblo-Art, Erinnerungen an Landschaften in Mexico werden wach. Und als Abschluß unseres Blickes gegen Westen die schneebedeckten östlichen Ausläufer der Sierra Nevada. Auf Grund dieser Naturgegebenheiten gibt es hier auch zwei Gebiete, in denen berühmte Western der 60er-Jahre gedreht wurden, deren Kulissen auch heute noch besichtigt werden können. 2015 haben wir das von "Fort Bravo" auch besichtigt. Diesmal schauen wir, daß wir noch vor Einbruch der Dunkelheit an unserem vorgesehenen Stellplatz ankommen. Die Fahrt ab Rioja bis zu diesem wirkt auf uns wie ein Kulturschock. Wir kommen aus einem Gebiet mit schöner, interessanter und faszinierender Natur pur in ein Gebiet um Almeria, bei dem es bei der untergehenden Sonne aussieht, als ob es sich zig Kilometer weit um das Glitzern von Wasser in einer Lagune handelt. Beim Näherkommen stellt man dann fest, daß aberhunderte Quadratkilometer Land mit Plastik zugedeckt sind, unter dem in erster Linie Gemüse, das Spanien exportiert, gezüchtet wird. Eine nahezu gespenstische "Natur". Auch dieser angepeilte Stellplatz im Hafen von Almerimar ist überfüllt. Kein Platz mehr, schon gar nicht mit Strom. Der Hafenkapitän erlaubt uns und vier anderen Wohnmobilen, ausnahmsweise direkt hinter der Hafenkapitaneria zu parken, da wir Strom nicht unbedingt benötigen. Viel zu viele Leute hier, als ehemalige Segler wollten wir eigentlich zwei Tage das Treiben im Hafen genießen, so aber werden wir morgen schon wieder weiter fahren.

Auch die Entleerung der Toilette ist hier umgebaut worden : ein schwerer gußeisener Deckel ist an einem schmutzigen Stück Seil anzuheben, wobei er immer wieder aus der Halterung spring, die eigentlich wie ein Scharnier funktionieren soll. Da will ich nicht entsorgen, wir haben eine andere Idee. Wir fahren etwa 5 Kilometer durch die Plastik-Wüste zu einer Tankstelle, bei der man nicht nur alles problemlos entsorgen, sondern auch billig tanken kann. Manche dieser Plastik-Glashäuser, zwischen denen wir durchfahren, wirken sehr professionell und schon industriell, andere etwas zerschlissene, vermitteln den Eindruck von riesigen Zigeunerlagern. Die eingesetzten Erntehelfer, allesamt mit mehr oder weniger dunkler Hautfarbe, verstärken diesen Eindruck, obwohl er wahrscheinlich nicht stimmt, denn Wind und Wetter setzen den billigeren Plastik-Glashäusern mächtig zu. Viele total zerfetzte ehemalige Plastik-Glashäuser zeugen davon.

( Top )

Wir wollen heute nicht dem Touristen-Trampelpfad am Meer folgen (das haben wir schon 2015 gemacht), sondern am Südrand der Sierra Nevada entlang fahren. Die erste Zufahrt dafür ist die A348. Dann gibt es laut Strassenkarte zwei Möglichkeiten, weiter zu fahren : einmal die weiß gekennzeichneten Straßen A4128 und A4130 oder auf der gelb eingezeichneten Straße A348 zu bleiben. Wir haben die weiße Straße probiert. Sie war im freien Gelände etwa eineinhalb Mal so breit wie unser Wohnmobil und wurde bereits im ersten Ort schmal und schmäler, insbesondere auch durch die spanische Art, überall einfach zu parken und zu halten, wenn's grad paßt auch mitten auf der Straße, insbesondere dort wo eh kein Tourist und schon gar nicht einer mit einem Wohnmobil erwartet wird. So mußte ich schon hier im ersten Ort unter fast unmöglichen Umständen rückwärts fahren und wieder umdrehen und wir haben doch die Variante über die A348 genommen. Eine Straße mit vielen Kurven, jeden Taleinschnitt ausfahrend, ein ewiges hinunter und wieder hinauf, vorbei an tiefen Schluchten, aber in hervorragendem Zustand, rundherum eine interessante Landschaft mit vielen noch nie gesehenen Gelände- und Felsformationen und immer wieder den Blick auf schneebedeckte Gipfel der Sierra Nevada. Den richtig starken Schneefall scheint es aber hier noch nicht gegeben zu haben. Und auch hier schon vereinzelte Plastik-Glashäuser, wenn es die Geländeform einmal zuläßt.

Wieder am Meer in Motril fahren wir zum "Playa de Granada" und stellen uns auf einen Parkplatz in einem Palmenhain, der zwar mit einem eigenen, gesetzlich zwar nachempfundenen, aber eben nicht originalen Schild von der Gemeinde als für Campingfahrzeuge verboten ausgewiesen wird, auf dem aber auch schon andere Wohnmobile stehen. Von einem Spanier erfahren wir, daß diese Schilder von der Gemeinde Motril angebracht wurden, um Wohnmobile auf den wenige Kilometer weiter befindlichen gemeindeeigenen Campingplatz zu zwingen, aber nicht legal sind. Die Polizei patrouilliert die ganze Nacht, aber auch sie toleriert offensichtlich zumindest in den Wintermonaten das Parken und Übernachten hier. Ein "Sundowner" in einem Strand-Café in der Abendsonne und der darauf folgende Sonnenuntergang beschließen diesen schönen Tag.

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So wie der gestrige Tag geendet hat, beginnt der Heutige : mit einem Frühstück in der Sonne und mit 21°. Anschließend fahren wir der Küste entlang richtung Malaga. Wir bleiben auf einem riesigen Parkplatz in Nerja stehen, um vom "Balcon de Europa" aufs Meer zu schauen. Wir fahren auf der Küstenstraße weiter, so lange bis uns die Bumper vor jedem Fußgängerübergang so nerven, daß wir auf die Autobahn ausweichen. Wir fragen uns trotzdem, warum es Bumper, die ja die Geschwindigkeit VOR Fußgängerübergängen reduzieren sollen auch NACH jedem Fußgängerübergang gibt.

In Malaga biegen wir auf die A7000 ab. Eine überaus steile und kurvenreiche Straße, noch immer im Ortsgebiet, bringt uns schnell auf eine Höhe, aus der wir Malaga komplett überblicken können und geschätzte 100 Kilometer Weitsicht haben. Unser Vorderradantrieb gerät allerdings dabei mehrmals an seine Grenzen, speziell beim bergauf Anfahren drehen unsere Vorderäder verdächtig oft durch. Erst nach etwa 5km steiler Kurverei geht die Straße, die zwar schmal und kurvenreich, aber sonst in sehr gutem Zustand ist in gemäßigtere Steilheit über. Wir haben diese Straße nach Colmenar gewählt, weil sie auf Grund ihrer Streckenführung auf einem Berggrat und ihrer Höhe (der höchste Punkt liegt bei 960m Seehöhe) oft einen Fernblick von mehreren hundert Kilometern und zwar in alle Himmelsrichtungen bietet. Die Ausblicke von hier oben sind eindrucksvoll und denen von einem Alpengipfel vergleichbar, nur scheebedeckte Berggipfel sieht man hier selten. Wir folgen der Straße bis zur Auffahrt auf die nach Cordoba führende Autobahn, auf der wir die letzten Kilometer bis Antequera zurücklegen, wo wir einen kostenlosen Stellplatz mit Ver- und Entsorgung kennen.

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Dort angekommen überrascht uns unser Wohnmobil mit einem neuen Tick : die Zentralsperre läßt sich mit dem elektronischen Schlüssel nicht aktivieren und daher auch die damit zusammenhängende Diebstahlsicherung nicht. Unsere Fahrer- und Beifahrertüre lassen sich von innen aber so verriegeln, daß sie von außen nicht geöffnet werden können. Die Aufbautüre können wir dreifach absperren - damit können wir leben. Erst im Laufe des Abends fällt mir ein, daß wir das Problem schon bei unserem letzten Besuch auf diesem Stellplatz vor zwei Jahren hatten - irgendwas in der Umgebung, wir glauben, etwas im gegenüberliegenden Justizgebäude, stört unsere Zentralverriegelung. 200 Meter entfernt geht unsere Zentralverriegelung wieder. Dasselbe Problem hatten wir vor Jahren schon mit dem PKW in Graz auf einem bestimmten Parkplatz beim "Praktiker" in Straßgang. Wir hatten das nur vergessen.

In Antequeras im Landesinneren hatte es in der Nacht und am Morgen nur 1° und tagsüber 4°. Gestern sind wir noch beim Frühstück bei 21° in der Sonne am Strand gesessen. Das ist uns zu kalt, da hätten wir ja gleich zu hause bleiben können. Wir fahren wieder zurück ans Meer bis Torre del Mar. Beim Mittagessen haben wir im spanischen TV gesehen, daß in Murcia, wo wir noch vor 4 Tagen waren, 10cm Schnee liegt, sogar an den Stränden der Provinz Murcia lag heute morgen 10-15cm Schnee.

Das war lt. TV-Sprecher vor 34 Jahren das letzte Mal so. Auch auf den Balearen in Mallorca hat es geschneit. Jetzt stehen wir in Torre del Mar auf einem Parkplatz und im Norden sind alle Berge verschneit. Gewaltige Wellen donnern gegen den Strand. Aber es ist trotzdem schöner, hier zu sein, als zu hause. Zumindest müssen wir hier nicht Schnee schaufeln - das machen hier andere, wenn nötig. Wir fragen bei mehreren Campingplätzen um einen freien Platz, da wir einen Platz mit Waschmaschine und Wäschetrockner suchen, aber bei diesem Wetter will niemand seinen Platz verlassen und alle Plätze sind voll, manche sogar bis Ende Februar ausgebucht. So übernachten wir in Torre del Mar mit einigen anderen auf einem riesigen Parkplatz direkt hinter dem Strand. Die umliegenden Berge sind schneebedeckt. Die ganze Nacht hörte es sich an, als ob ein unendlicher Zug an uns vorbei fährt. Die teils hohen Wellen machten einen Riesenlärm.

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In der Früh finden wir auf "Camperkontakt" einen Platz "El Rengo" in Mijas, etwas südlich von Malaga. Dort hätten wir zumindest Strom zum Heizen und fürs Fernsehen. Jetzt kommt ja das Hahnenkamm-Wochenende und das wollen wir dort genießen. Die Zufahrt ab der Hauptstraße schockt etwas und wir beginnen zu zweifeln, ob uns da der GPS nicht einen Streich spielt : ein Weg, kaum breiter als unser Wohnmobil, mit tiefen Schlaglöchern und nach den Regen- und Schneetagen mit großen Lacken. Wir sind mutig und lassen uns auf die Angaben des GPS ein, die am Ende der etwa 300m langen Stichstraße den anvisierten Stellplatz versprechen - und tatsächlich, es gibt ihn wirklich. Wir sehen einen ebenen, geschotterten Platz beim Restaurant "El Rengo" und einem Reitstall, auf dem schon Schweden, Finnen und Holländer stehen, sehen aber keine Stromsäulen und einen etwas, sagen wir einmal, "eigenartigen" Entsorgungs-Kegel (siehe Foto). Wir werden vom Wirt des Restaurants freundlich empfangen und suchen mit ihm gemeinsam einen Platz aus. Den Strom gibt es aus der Gaststube (siehe Foto). Das Kabel wird durch ein Schiebefenster geführt und im Lokal mit einer Schukosteckdose verbunden. Es gibt diese "eigenartige" Entsorgungsstelle fürs WC, Grauwasser muß zuerst in einem Gefäß gesammelt werden und kann dann auch dort entsort werden, Wasser gibt es an der Außenwand des Lokals, im Lokal gibt es saubere WCs und eine Dusche ist gegen Bezahlung von 1,50 EUR möglich. Der Restaurantbesitzer und Betreiber des Stellplatzes, den wir später auch persönlich kennenlernen, ist überaus freundlich und hilfbereit. Es ist ruhig hier, etwa 1km zu einem großen Einkaufszentrum und sowohl der Wein, als auch die Tapas im Lokal schmecken gut. Wir sind die einzigen "Mitteleuropäer" hier. Alle anderen kommen aus den Niederlanden, Schweden, Norwegen und Finland. Am Wochenende kommen noch zwei Engländer. Wir fühlen uns trotz aller Improvisationen wohl hier und werden zumindest so lange bleiben, bis das Wetter für eine Weiterfahrt wieder besser ist.

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Eigentlich wollten wir am Sonntag über Ronda richtung Sevilla fahren, mal sehen, ob dort der Schnee schon weg ist. So wie auf den folgenden Bildern der APA sah es gestern am 20.01.2017 noch in Ronda, etwa 50km nordwestlich von uns aus :

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Wir waren jetzt vier Tage hier und haben uns sehr wohl gefühlt. Das ist nun der zweite Stellplatz nach dem SP Casablanca in Murcia, wo wir von der Familie schon nach zwei Tagen fast wie Familienmitglieder behandelt wurden. Genau so wollten wir Spanien kennenlernen - in einer lokalen Gaststätte, mit urigen Typen, mit denen man auch ins Gespräch kommt, einer unheimlich netten Betreiberfamilie, dem Besitzer, seiner Frau und seiner Tochter, die sich freundlich um alle Wünsche ihrer Kunden kümmern und obwohl alles improvisiert ist, alles zur Zufriedenheit ihrer Kunden hin bekommen. Das kann so kaum ein großer Campingplatz mit Sauna und Swimminpool bieten - hier fühlt man sich wie zu hause. Und genau das verstehen wir unter "Land und Leute kennen lernen".

Heute, Montag, sind wir weiter nach Westen gezogen, rund 22km, richtung Marbella zuim ACSI-Campingplatz Buganvilla, wo Waschmaschinen und Wäschetrockner zur Verfügung stehen und wo wir auch schon vor zwei Jahren waren. Wir stehen hier in einem Pinienwald, unter blauem Himmel und mit Sicht aufs Meer - was gibt es schöneres. Ein Bus geht um 1,18 EUR/Pers+Fahrt nach Marbella, 15 Minuten nach jeder vollen und halben Stunde.



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Marbella ist schon lang nicht mehr der Platz der "Reichen und Schönen". Hier überwiegt der Wintertourismus und die Überwinterung von Schweden, Engländern, Holländern, Deutschen und auch islamischen Nationen. Am zentralen Platz dem "Plaza de las Naranjas" überwiegen ältere Leute über 75, die die Sonne genießen. Teure Boutiquen sind Geschäften mit Touristen-Kram gewichen. Trotzdem spiegeln die Gässchen in der Altstadt von Marbella immer noch andalusisches Flair wieder - am besten findet man das zwischen 14 und 17 Uhr, wenn die meisten Geschäfte geschlossen und die Gässchen fast menschenleer sind.







Sonntag ist wieder einmal Ruhetag für uns. Sonntag gehört bei diesem Wetter und diesen Temperaturen den hunderten Motorradfahrern, die die kurvige Strecke von Marbella nach Ronda und Straßen dort in der Umgebung für ihre Ausfahrten nutzen. Denen wollen wir die Straße allein überlassen, denn einige von ihnen fahren so, daß sie leicht zu Organspendern werden könnten - aber bitte nicht auf unserer Motorhaube.

So geht's bei uns also am Montag, dem 30.01.2017 weiter ab Marbella wieder einmal ins Landesinnere.
Und hier geht's weiter mit Reisebericht 3