Unser erster Eindruck über unsere Sicherheit hier in Paris wurde dadurch bestimmt, daß immer wieder Trups von vier bis sechs schwer bewaffnete Männer der "Gendarmerie Nationale" in voller Kampfmontur mit dicken schußsicheren Westen, Maschinengewehre vor der Brust tragend, den Finger am Abzug, mitten durch die Touristenschar patrouillierten. Etwas mulmig fühlt es sich natürlich an, wenn man in der ersten Reihe eines Cafés sitz, die Mündung des Gewehres in 50cm Entfernung vor deinen Augen vorbeizieht und man weiß, daß auf der anderen Seite des Gewehres der Finger am Abzug liegt. Die Polizei zeigt hier, daß sie überall präsent ist und gibt einem zumindest das Gefühl, daß für die Sicherheit alles getan wird, ws möglich ist.
Noch ein Eindruck über diese Stadt - diesmal auf kulturellem Gebiet - und ein Vergleich schon vorab :
Wir brauchen uns in Österreich mit unseren Kunstschätzen nicht verstecken. Die drei Kaiserreiche Preußen, Österreich und Frankreich versuchten, sich in Prunk und Pracht zu übertrumpfen und zu beeindrucken - Dresden, Wien und Paris beweisen das. Während aber Preußen und Frankreich ihre Pracht in einer Stadt konzentrierten, hatte Österreich gleich drei Zentren, Wien, Prag und Budapest. Das erklärt, warum unsere Kunstschätze etwas "verstreut" sind, in Paris und Dresden aber konzentriert.
Wir haben uns für Paris ein persönliches Programm zusammengebastelt, das vieles, aber nicht alles enthält, was in Paris sehenswert wäre. So haben wir die verschiedenen Bahnhöfe nicht extra besucht, obwohl jeder für sich eigentlich einen Besuch wert wäre. Daher werden Paris-Kenner nach diesem Bericht auch sagen :"Was, das habt Ihr nicht gesehen?" Wir haben eine einfache Antwort : "Nein, wir haben nicht alles gesehen." Und wir haben andererseits vieles, was wir gesehen haben in diesem Bericht nicht dokumentiert. Wir wollen auch keine Paris-Kenner werden, sondern nur das in einer Woche sehen, von dem wir glauben, daß es uns einen großen Eindruck von dieser herrlichen Stadt verschaffen kann und uns einfach von Paris beeindrucken lassen.
Das Wetter spielte dabei nur manchmal so mit, wie wir es uns gewünscht hätten. Manchmal begleitete uns blauer Himmel, aber wenn es schwül wurde lag dichter Dunst über der Stadt.
Für den allerersten Tag kauften wir uns ein Tagesticket um 8,80 EUR/Person, für unseren weiteren Aufenthalt haben wir uns um 27,80 EUR/Person eine Wochenkarte (gültig Montag-Sonntag) für den Zug RER und die Metro Zohne 1 in Paris gekauft, damit können wir sowohl den Zug, als auch die Metro, den Bus und die Boote auf der Seine benutzen, wir kommen damit sogar nach Versailles und Vancenne.
Am ersten Tag fahren wir mit der Bahn RER von Maisons-Laffitte bis zum Place de L'Etoille mit dem Triumphbogen. Man könnte auch in der Station "La Defense" in die Metro M1 umsteugen, was die bessere Variante ist.
Wir spazieren kurz die Avenue des Champs-Elisée hinunter, vorbei geht's am berühmten Geschäft von Cartier, das glücklicherweise noch geschlossen hat. Trinken einen Espresso zu einem überteuerten Preis, genießen die Hektik auf der Chanps Èlisée. Gehen vorbei am berühmten Lido und besteigen einen Touristenbus mit freiem Oberdeck und lassen uns den ganzen Tag auf drei verschiedenen Routen durch Paris fahren, um die besonders sehenswürdigen Seiten von Paris nicht nur zu Fuß erkunden zu müssen, sondern schon im Vorhinein entscheiden zu können, was wir intensiver besuchen wollen, denn die Entfernungen sind teilweise ziemlich groß und nicht überall kommt man mit einmal Umsteigen mit der Metro hin. Das Umsteigen ist ohnehin - außer im Zentrum, wo es in der Metro Rolltreppen gibt - mit ewigem Treppensteigen verbunden.
Der Bus fährt die Avenue des Champs-Elisée wieder hinauf zum Place de L'Etoille mit dem Triumphbogen. und dem Grabmahl des unbekannten Soldaten. Der Platz hat seinen alten Namen zu Recht, da auf ihm sternförmig zwölf große Pariser Straßen münden. Am 13. November 1970 wurde die Place de l'Étoile zu Ehren des vier Tage zuvor gestorbenen ehemaligen französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle in Place Charles-de-Gaulle umbenannt.
Weiter geht es durch die Ave. Kléber zum Trocadero, einer Ansammlung von Museen, Parks und Palästen. Der Platz erhielt den Namen Place du Trocadéro im Gedenken an die Einnahme der Festung auf der Isla del Trocadero in der Bucht von Cádiz während der französischen Invasion in Spanien durch die französische Armee am 31. August 1823. Von hier hat man einen der besten Blicke auf den Eiffelturm und dieser Blick ist auch ein bekanntes Postkartenmotiv. Auch diesen Platz haben wir im Laufe unseres Paris-Aufenthaltes nochmals besucht.
Ein Stück der Fahrtstrecke entlang der Seine führt uns wieder zurück zum Eiffelturm, immer teilweise den Eiffelturm im Blick, dann natürlich zwei Mal um den Eiffelturm herum, damit auch jeder auf dem Oberdeck des Busses ein Foto des berühmtesten Bauwerks von Paris machen kann.
Es geht weiter vorbei an der vis-à-vis dem Eiffelturm gelegenen École Militaire, der Militärschule, zum Hotel des Invalides mit dem Dom des Invalides. Das Hotel des Invalides ist ein ursprünglich unter der Bezeichnung "Hôtel royal des Invalides" im Auftrag von König Ludwig XIV. in den Jahren von 1670 bis 1676 errichtetes Heim für kriegsversehrte, berufsunfähige Soldaten. Heute wird es geführt von der Institution nationale des Invalides und beherbergt mehrere Museen, darunter das bedeutende Musée de l’Armée.
Im Dome des Invalides befinden sich die Grabstätten Kaiser Napoleons I. und weiterer hoher Militärs. Bei der Planung musste der Umstand bedacht werden, dass die religiöse Feier des militärischen Ruhmes zwei Kirchen brauchte – eine für die Bewohner des Hospitals und eine für die Besucher. Das "Hôtel Royal des Invalides" sollte nicht nur Veteranenunterkunft werden, sondern Ludwig XIV. wollte eine Heldengedenkstätte errichten; die Ausmaße der dazugehörigen Kirche mussten entsprechend groß sein, um u. a. auch größere Besuchergruppen aufnehmen zu können.
Die Lösung, die hier in dieser großen Soldatenanlage gefunden wurde, ist insofern raffiniert, als beide religiösen Gebäude mit dem Rücken aneinander stehen, getrennte Einheiten darstellen, aber baulich doch zusammengehören. In der Rückwand jeden Altars befindet sich ein Fenster, das zum Innenraum des Invalidendomes, der Garnisonskirche, hin geht, beide Kirchenräume damit also gleichsam verbindet und doch trennt.
Die Garnisonskirche selbst ist historisch dadurch bemerkenswert, weil sie die Fahnen-Trophäen der königlichen Armee zur Schau stellt, die vor der Revolution in Notre-Dame hingen, jedenfalls soweit sie überlebt haben – mehr als 1.500 eroberte Fahnen wurden noch 1814 im Ehrenhof verbrannt, um nicht dem Feind in die Hand zu fallen.
Nach Überquerung der im üppigen Jugendstil errichteten "Pont Alexandre III" (Brücke Alexander III, 1896 - 1900) kommen wir zum
"Grand Palais" und dem "Petit Palais". Dieser Gesamtkomplex wurde zwischen 1897 und 1900 für die Weltausstellung 1900 geschaffen. Es stellt mit dem "Grand Palais" und dem gegenüberliegenden "Petit Palais" und der benachbarten Pont Alexandre III ein bedeutendes Architekturensemble der Belle Époque dar. Heute wird das "Petit Palais" als "Museum der Schönen Künste" genützt und das "Grand Palais" besteht aus einer klassizistischen Fassade mit einer Jugendstil-Eisenkonstruktion und wird für große Kunstausstellungen des Staates genützt.
Das Gebäudeinnere des "Grand Palais" verfügt über mehr als 5000 m² Ausstellungsflächemit einem kreuzförmigen Grundriss.
Ebenfalls in derselben Zeit wurde die Avenue Nicolas II. neu geschaffen (heute: Avenue Winston Churchill), welche den Ivalidendom mit der Avenue des Champs-Élysées verbindet.
Übrigens faszinieren alle großen Straßen und Plätze dadurch, daß sie immer eine Einheit bilden : Eine Seehswürdigkeit auf der einen, ein repräsentatives Gebäude auf der anderen Seite, verbunden entweder durch eine Parkanlage oder eine Prachtstraße.
Wir sind wieder auf der Avenue des Champs-Elisée und umrunden den Obelisken aus Ägypten am "Place de la Concorde". Die Place de la Concorde (Platz der Eintracht) ist der größte Platz von Paris. Auf diesem Platz finden alljährlich die Feiern zum französischen Nationalfeiertag am 14. Juli ihren Höhepunkt.
Der weithin sichtbare Obelisk von Luxor ist ein aus dem Tempel von Luxor stammender 23,50 Meter hoher und etwa 230 Tonnen schwerer Granit-Monolith aus dem 13. Jahrhundert vor Christus, aufgestellt am 25. Oktober 1836 auf einem 5 Meter hohen Sockel. Er ist ein Geschenk des Muhammad Ali Pascha für den König Louis-Philippe. Die etwa 1600 Hieroglyphen verkünden von dem ruhmreichen Taten Ramses II. Das älteste Monument von Paris erhielt am 14. Mai 1998 ein 3,60 Meter hohes Pyramidion aus vergoldeter Bronze. Der Obelisk soll den schwierigen Weg zum Erreichen der Eintracht ("Concorde") in ein Volk symbolisieren.
Quasi um die Ecke des "PLace de la Concorde" liegt "La Madeleine". Die Pfarrkirche "Sainte-Marie-Madeleine", gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Paris.
Die Baugestalt der Madeleine-Kirche als Tempel ist für ein christliches Gotteshaus sehr ungewöhnlich. Dies erklärt sich aus der langen Baugeschichte (begonnen 1762, beendet 1842) und mit dem Wechsel der Nutzungsabsichten. Während der Außenbau sich am Modell des römischen Tempels orientiert, ist das Innere mit seinen drei aufeinander folgenden Kuppeln den Haupträumen römischer Thermen nachgebildet. Die Innenausstattung der Kirche entstammt vorwiegend den Jahren 1830–1840.
Nicht weit von "La Madeleine" befindet sich die alte, 1870 erbaute Pariser Oper, die "Opéra Garnier", auch einfach "Palais Garnier" genannt. Das beeindruckende Gebäude spiegelt in seinem Inneren besonders durch den in Rot und Gold gehaltenen Besucherraum die Pracht der Belle Epoque und des Neu-Barocks wieder und kann auch ohne Abendkleidung besucht werden. 1964 schuf Marc Chagall ein neues Deckengemälde in der Kuppel über dem Zuschauerraum, allerdings sorgt es immer wieder für Diskussionen und ist Geschmacksache, da es einen Stilbruch zum Inneren des Besuchersaales darstellt.
Hinter der Oper befinden sich die beiden Nobelkaufhäuser "Au Printems" und die "Galerie Lafayette". Das "Printems" beeindruckt zuerst einmal durch sein Äußeres, es befindet sich in einem schönen Haus mit Verzierungen der Belle Èpoque, die Galerie Lafayette befindet sich in einem Haus mit nicht so pompöser Fassade. Beide Häuser bieten aber ein großartiges Inneres mit Jugendstil-Glaskuppeln. Unsere Bilder zeigen das Innere der Galerie Lafayette, es erschien uns als das Schönere - aber das ist sicher Geschmackssache.
Unser nächster Besuch gilt dem Louvre. Es macht Sinn die Eintrittskarten ( 17,- EUR/Person) mit einer festen Zutrittszeit über das Internet zu bestellen. Wer Französisch kann, sollte das über die Homepage des Louvre tun, wenn man die Karten über ein deutschsprachiges Portal bestellt kostet jede Karte um 3 Euro mehr. Man benötigt dazu eine Credit-Karte. Dasselbe gilt auch für Versailles und die Lifte am Eiffelturm.
Nur um die Größe der Sammlungen im Louvre zu veranschaulichen : allein um die Sammlung italienischer Maler zu besichtigen, Bildbeschreibungen zu lesen - falls man überhaupt vot lauter Besuchern in deren Nähe kommt - und sie etwas eingehender als nur 2 Sekunden zu betrachten, würde man Wochen zu je 8-Stunden Tagen brauchen.
So beschränkten wir uns auf die "große Stiege" mit der "Nike von Samothrake", einigen Sälen, durch die wir spazierten und betrachteten mit Vergnügen das Gerangel, wie sich Leute gegenseitig die Ellenbogen in die Rippen stoßen, um ein Foto von der Mona Lisa machen zu können, die meisten davon im Bestreben, zu Hause sagen und zeigen zu können, "daß sie die Mona Lisa gesehen haben" und davon als Beweis ein mehr oder weniger schlechtes Handy-Foto zeigen zu können (das Bild hängt mehrere Meter von der Besucherschar entfernt hinter nicht vollständig entspiegeltem Glas, was ein ordentliches Foto ohne Polarisationsfilter sowieso unmöglich macht). Jede Postkarte zeigt die "Mona Lisa" besser.
Und wie viele dieser Besucher wissen überhaupt, wer es gemalt hat und wer das überhaupt war, der es gemalt hat ?
Für mich waren die seit meinem letzen Besuch vor 65 Jahren gemachten Bauten (Eingangsbereich durch die Glaspyramide und darunterliegende Ebene) besonders interessant, die allesamt der Bewältigung der riesigen Besucher- und Touristenmassen dienen.
Wir gehen quer durch die Hallen, das "Quartier des Halles". Les Halles war jahrhundertelang bekannt als der große Markt von Paris. Aus Platzgründen wurde der größte Markt von Paris im Jahre 1960 aus dem Zentrum von Paris nach Rungis vor die Tore der Stadt verlegt. Der frei gewordene Platz mitten im Pariser Stadtzentrum wurde für den Bau eines neuen Einkaufszentrums genutzt, das Ende der 70er Jahre eingeweiht wurde. Es trägt den Namen Forum Les Halles. Es hat jährlich etwa 37 Millionen Besucher.
Das Prachtstück dieses neuen Einkaufzentrums, ist ein riesiges, gelbliches Dach aus Glas. Es wurde am 6. April 2016 eingeweiht. Im Französischen wird das Dach als Canopée bezeichnet.
Unter dem Einkaufszentrum befindet sich ein unterirdischer Bahnhof mit drei RER- und fünf Metrolinien. Les Halles ist mit täglich mehr als 700.000 Reisenden und Pendlern einer der meist frequentierten Verkehrsknotenpunkte von Paris.
Nicht weit davon entfernt befindet sich das "Centre Georges Pompidou". Es ist ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst und wurde 1977 eingeweiht. Der ehemalige Staatspräsident Georges Pompidou wollte ein Zentrum für moderne Kunst im Herzen von Paris schaffen, ein Ort an dem sich alle Künste begegnen: Malerei, Bildhauerei, Kino und Literatur. Es gilt als Architekturwunder des 20. Jahrhunderts, das man an seinen Außenrolltreppen und den riesigen farbigen Röhren erkennt. Es beherbergt das Nationalmuseum für Moderne Kunst und ist aufgrund seiner Kunstsammlungen des 20. und 21. Jahrhunderts eine weltweite Größe.
Noch ein Stück weiter auf unserem Weg kommen wir zum "Tour St.Jacques" und zum "Hotel de Ville", dem Rathaus.
Das Rathaus von Paris, im Französischen "Hôtel de Ville" genannt, befindet sich seit 1357 an seiner heutigen Stelle und steht auf dem rechten Ufer der Seine, auf gleicher Höhe mit der Kathedrale Notre Dame auf der Pariser Stadtinsel. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde das alte Gebäude in einen Palast nach italienischem Vorbild umgebaut. Zur Zeit regiert dort eine Frau als Bürgermeister.
Unser nächstes Ziel ist die "Ile de la Cité", die Stadt-Insel. Auf ihr befinden sich unsere nächsten Ziele, die "Kathedrale Notre Dame", der "Palace de la Justice" mit der "Sainte Chapelle" und die "Conciergerie".
Die katholische Kirche "Notre-Dame de Paris" („Unsere Liebe Frau von Paris“) ist die Kathedrale des Erzbistums Paris. Die der Gottesmutter Maria geweihte Kirche wurde in den Jahren von 1163 bis 1345 errichtet und ist somit eines der frühesten gotischen Kirchengebäude Frankreichs. Ihr Name lautet auf Französisch "Cathédrale Notre-Dame de Paris", oft nennt man sie einfach nur "Notre-Dame". Ihre charakteristische Silhouette erhebt sich im historischen Zentrum von Paris auf der Ostspitze der Seine-Insel "Île de la Cité". Die beiden Türme sind 69 Meter hoch, der Dachreiter 96 Meter. Das Kirchenschiff ist im Inneren 130 Meter lang, 48 Meter breit und 35 Meter hoch; es bietet bis zu 10.000 Personen Platz.
Die im Justizpalast befindliche Sainte-Chapelle wurde zwischen 1244 und 1248 im Auftrag König Ludwigs IX. des Heiligen erbaut, um die kostbaren Passionsreliquien („Christi Dornenkrone“ und Teile des „Wahren Kreuzes“) sowie die Spitze einer Lanze, die dem römischen Hauptmann Longinus gehört haben soll und in der Pharos-Kapelle im Großen Palast in Konstantinopel aufbewahrt wurden, aufzunehmen. Der König hatte sie 1237 dem lateinischen Kaiser Balduin II. für eine astronomisch hohe Summe abgekauft.
Es handelt sich um eine zweistöckige Palastkapelle mit einer niedrigen Unterkapelle und einer hohen Oberkapelle. Diese war Aufbewahrungsort der Reliquien und blieb dem einfachen Volk verschlossen. Der größte Teil ihrer Wände wird von kostbaren Buntglasfenstern eingenommen, wodurch der hohe Raum von eigenartig wirkendem Licht durchflutet wird.
Die Conciergerie ist ein wichtiges Überbleibsel des "Palais des Capetiens" und bietet ein bemerkenswertes Zeugnis der zivilen Architektur des 14. Jahrhunderts mit dem Saal der Gens d‘Armes, dem Saal der Garde und den Küchen. Fast das komplette Untergeschoss des Palais wurde im 15. Jahrhundert in ein Gefängnis umgewandelt. Hier kann man die Kerker, insbesondere den für Marie-Antoinette und die für sie gebaute Sühnekapelle betrachten, die zu ihrem Andenken am Ort ihres Gefängnisses errichtet wurde. Leider konnten wir die Conciergerie nicht mehr besuchen, da es dafür schon zu spät war.
Rund um die Ile de la Cité und in der Nähe lohnen viele Ausblicke, um an der Seine spazieren zu gehen. Außer den einen oder anderen Blick auf die Insel selbst findet man dort antiquarische Bücher oder Bücher aus zweiter Hand, alte Stiche, alte und neue Bilder, dazwischen wieder einer, der es mit Touristen-Ware, wie 3 Eiffelturm-Schlüsselanhänger um 5,- Euro, versuchen, Blumenhändler und Eis- und Crèpes-Verkäufer mit ihren mobilen Ständen. Das "Geschäftslokal" besteht aus einem fix am Quai montierten grünen Blechkasten, der bei geöffnetem Laden einfach aufgemacht und heruntergeklappt wird. Ein Blick auf die Seine gibt den Blick frei auf fix verankerte Hausboote, die manchmal den Vergleich mit einem Häuschen mit Garten nicht scheuen müssen.
Die Place Vendôme ist einer der fünf „königlichen Plätze“ von Paris und liegt inmitten der Stadt. Ludwig der XIV hat diesen quadratischen Platz erbauen lassen. Noch heute ziert die goldene Sonne mit dem Strahlenkranz die Balkone des Hotel Ritz. Die übrigen königlichen Plätze von Paris sind Place des Vosges, ehemals Place Royale, erbaut 1605–1611; Place Dauphine, erbaut 1607–1612; Place des Victoires, erbaut 1675; und der Place de la Concorde, erbaut ab 1755.
Der im klassizistischen Prachtstil ab Ende des 17. Jahrhunderts gestaltete und von prunkvollen Stadthäusern umrahmte Platz ist heutzutage vor allem bekannt als Standort des französischen Justizministeriums und des Hotel Ritz sowie für die am Platz zahlreich angesiedelten Verkaufsräume luxuriöser Schmuck- und Uhrenhersteller.
Die heute in der Platzmitte stehende Sieges- oder Triumphsäule hat ein bewegtes Leben hinter sich. 1699 wurde ein 7 m hohes Reiterdenkmal mit König Ludwig XIV. auf einem 10 m hohen Sockel errichtet, das aber 1792 während der Französischen Revolution zerstört wurde. Schon 1803 unterzeichnete Napoleon Bonaparte aber ein Dekret zur Errichtung einer neuen Säule auf dem Platz mit seinem Standbild als Imperator. Vorbild war diesmal die Trajanssäule in Rom. Die Triumphsäule (frz.: Colonne Vendôme) wurde aus 133 russischen und österreichischen Kanonen gegossen, die aus Napoleons Sieg in der Schlacht bei Austerlitz 1805 stammten. Aber auch diese Säule überlebte nicht lange. Bereits 1814 wurde das Denkmal eingeschmolzen, um hieraus ein Reiterstandbild Heinrich IV. auf dem Pont Neuf zu errichten. 1833 wurde die Nachbildung des Reiterstandbilds Napoléon I. wieder eingeweiht. Die Säule wurde 1871 während der Pariser Kommune wieder abgebaut. Die Säule galt den Kommunarden als Symbol der Tyrannei und des Militarismus unter Napoleon Bonaparte. In diesem Jahr hieß der Platz Internationale. Im Mai 1873 wurde die Säule aber dann wieder aufgerichtet. Das Relief stellt Schlachtenszenen und Trophäen des Sieges in der Schlacht von Austerlitz dar.
Am "Place de la Bastille" zeugt nichts mehr von dem berühmt-berüchtugten Gefängnis, das das revolutionäre Volk am 14.Juli 1789 stürmte. Die 50m hohe "Colonne de Juillet" mit der goldenen Figur des "Genius der Freiheit" erinnert an die Opfer der Julirevolution von 1830.
An der Südseite des Platzes steht die "Opera Nationale de Paris", die 1989 zur 200 Jahrfeier der Revolution eröffnet wurde.
Eigentlich sollte das heutige "Pantheon" eine Kirche der Abtei Sainte-Geneviève werden, so hatte es König Ludwig XV geplant, als er, als Dank für seine Genesung, 1764 den Auftrag gab, die schon seit dem 5. Jahrhundert an jener Stelle bestehende kleine Kirche, die der Heiligen Genoveva, der Schutzpatronin von Paris gewidmet war, zu einer größeren Kirche umzubauen. Die Fertigstellung zog sich bis 1790 hin. Da hatten jedoch längst die Französische Revolution und die Guillotine ihre blutigen Spuren hinterlassen. Deren Führer hatten mit der Kirche nicht viel am Hut und machten aus dem Gotteshaus eine säkulare Gedenkstätte, das "Panthéon".
Den Namen "Ruhmeshalle" trägt das "Panthéon" nicht zu unrecht. In diesem prächtigen, pompösen Bau ruhen die Gebeine der Größen Frankreichs: Victor Hugo, Voltaire, Émile Zola, Alexandre Dumas, Jean-Jacques Rousseau, Louis Braille und – als einzige Frau – Marie Curie, um nur einige zu nennen.
Die eigentliche Sensation ist jedoch das foucaultsche Pendel. Es war am 3. Januar 1851. Im Keller seines Hauses konnte der französische Physiker Léon Foucault die Erdrotation nachweisen, mit Hilfe eines zwei Meter langen Pendels, das er dicht über dem Boden schwingen ließ. Vier Wochen später führte er einen Versuch auf der Pariser Sternwarte mit einem zwölf Meter langen Pendel durch. Und am 26. März 1851 stellte er ein 67 Meter langes Pendel im Panthéon der staunenden Öffentlichkeit vor. Am Ende des 28 Kilo schweren Pendelkörpers befand sich eine Spitze, die mit jeder Schwingung eine Spur ins Sandbett auf dem Fußboden malte. Damit war der Nachweis der Erdrotation erbracht. Dieses Foucault-Pendel ging in die Geschichte ein. Und das Original kann nach vielen Irrwegen seit 1946 im Pantheon bewundert werden.
Wir wagen uns tagsüber noch ins Problem-Stadtviertel Saint-Denis, in der Nacht würde sich hier niemand, der nicht Moslem ist, hertrauen. Touristen gibt es hier nur ganz wenige. Auch Fotos haben wir bis auf zwei unbemerkt am Markt nur in der Basilika gemacht, in die nur mehr hiesige französische Bewohner gehen, die von hier noch nicht fortgezogen sind.
Saint-Denise, wenige Kilometer nördlich von Paris ist eines der Ausländer-Problemviertel mit Islamisten. Hier sieht man vorwiegend Frauen und Mädchen, teilweise noch Kinder, mit Schleier oder ganz vermummt am Markt einkaufen, es gibt saudi-arabische Geschäfte, die ausschließlich Muslemische Kleidung anbieten. In diesem Viertel wurden vor nicht langer Zeit die Attentäter von Paris festgenommen, Hausdurchsuchungen sind an der Tagesordnung, hier werden in den Auslagen von Buchhandlungen auf Plakaten Kindern die Regeln des Islam erklärt, hier forderten Studenten, Vorlesungen nicht in den Gebetszeiten abzuhalten, als der Direktor dies ablehnte wurde er verprügelt und sein Auto ging in Flammen auf, hier dürfen radikale Imame ihre Ideen von einem Gottesstaat ungestraft verkünden und hier blockieren Gebetsteppiche am Freitag oftmals den Verkehr ganzer Avenues. Es ist bereits jetzt ein Staat im Staate und Politik, Polizei und Militär müssen machtlos zusehen, wie dieser Zustand von Jahr zu Jahr zunimmt.
Die Kathedrale von Saint-Denis (Basilique Saint Denis) ist eine ehemalige Abteikirche. Sie verfügt über zahlreiche wunderschöne bunte Glasfenster und gilt als Wiege der französischen Gotik. Sie ist eine Basilica Minor und wurde 1966 zur Kathedrale des Bistums Saint-Denis erhoben. Während der Französischen Revolution 1793 kam es zur Plünderung der Gräber, wobei auch die Skulpturen der Kirche schwer beschädigt wurden. Das seit 1862 als Monument historique klassifizierte Kulturdenkmal ist von großer kunsthistorischer Bedeutung, da in seinem 1140 begonnenen Chor die ersten spitzbogigen Kreuzrippengewölbe gebaut wurden, so dass Saint-Denis als Wiege der Gotik gilt.
Die Kirche ist dem heiligen Dionysius geweiht, dem Schutzpatron und ersten Bischof von Paris. Seit 564 diente sie den fränkischen Königen als Grabkirche. Vom Ende des 10. Jahrhunderts bis 1830 wurden fast alle französischen Könige und viele Königinnen dort beerdigt. Im Zuge der Französischen Revolution kam es 1793–1794 zur Plünderung der Königsgräber. Dabei wurden auch die Skulpturen der Kirche schwer beschädigt.
Seit 1862 wird die Basilika Saint-Denis als "Monument Historique" klassifiziert. Sie wurde 1966 zur Kathedrale des Bistums Saint-Denis erhoben. Seit 1996 steht die Kathedrale von Saint-Denis auf der Vorschlagsliste Frankreichs zum UNESCO-Welterbe.
St-Denis war seit dem Ende des 10. Jahrhunderts die Grabstätte fast aller französischen Könige und auch vieler Königinnen. Während der Französischen Revolution wurden auf Beschluss der Nationalversammlung im Jahr 1793 die Gräber geöffnet, um an die Bleisärge für die Kriegsführung zu kommen. Die Gebeine der rund 160 dort beigesetzten Mitglieder des französischen Herrscherhauses wurden entweder gestohlen oder außerhalb der Kirche in einem Massengrab bestattet. Die Sarkophage wurden für das Musée des monuments français sichergestellt. Unter Napoleon Bonaparte begann der Umbau eines Teils der Krypta als kaiserliche Grablege, doch kam es nicht zu Bestattungen. Nach Wiedereinsetzung der Bourbonen unter Ludwig XVIII. wurden die Grabmäler, soweit sie noch auffindbar waren, wieder errichtet, und die wiedergefundenen Gebeine 1817 wieder in die Kirche gebracht. Allerdings war es nicht mehr möglich festzustellen, von welchen Personen die Gebeine noch vorhanden waren bzw. die vorhandenen zu identifizieren. So wurden sie gesammelt in zwei gemauerten Ossarien in einem Seitenraum der Krypta beigesetzt. Somit sind alle im Kirchenraum und in der Krypta sichtbaren Grabstätten leer – abgesehen von fünf Ausnahmen : die Grabstätte von Ludwig XVIII. selbst und von vier Personen, die 1817 von anderswo überführt wurden: Ludwig VII. von Notre-Dame-de-Barbeau bei Fontainebleau, Louise von Lothringen vom Convent des Capucines St-Honoré und Ludwig XVI. und Marie Antoinette vom Friedhof de la Madeleine in Paris.
Natürlich müssen wir auch auf den "Montmartre" und zur Basilika "Sacré Coeur".
Es gibt - außer dem beschwerlichen Fußmarsch ab der Metrostation "Anvers" der M2 über die berühmte Treppemit ihren 250 Stufen auf den Hügel oder der Standseilbahn, der Funiculaire de Montmartre, die aber beide immer von tausenden Touristen ziemlich überfüllt sind - noch zwei andere wesentlich bequemere Wege, um zur Basilika "Sacre Coeur" (1875) zu kommen : Der Erste ist mit der M2 bis zur Station "Blanche" und mit dem Touristenzug bis zur Aussichtsplatform bei der Basilika. Außerdem hat diese Variante den Vorteil, daß man direkt vor dem berühmten "Moulin Rouge" steht.
Der Zweite ist mit der M2 bis zur Station "Pigalle" und von dort mit dem "Montmartrobus" (ein kleiner elektrischer Linienbus, Kosten: 1 Metroticket) den Montmartre-Hügel hinauf. Der "Montmartrobus" fährt an der Station Pigalle, an der Bushaltestelle genau gegenüber der Metrostation, ab. Wenn man an der Haltestelle „Place du Tertre“ aussteigt, ist man oben auf dem Hügel angekommen. Von Sacré Coeur trennt dann nur ein Bummel über den Künstlerplatz.
Der Hügel Montmartre (der Märtyrerhügel)) ist die höchste natürliche Erhebung der Stadt. Ihren in 130 m Höhe gelegenen Gipfel krönt die von weitem sichtbare Basilika Sacré-Coeur.
Das Dorf Montmartre war im 19. Jahrhundert eine künstlerische und literarische Hochburg und beliebtes Ausflugsziel. Heute ziehen die Künstler, die auf dem Place du Tertre ihre Arbeiten ausstellen und Porträts, Karikaturen und Scherenschnitte anfertigen, hauptsächlich Touristen an.
Das Schloss Vincennes in der am östlichen Rand von Paris gelegenen Stadt Vincennes ist neben dem Louvre eines der bedeutendsten Schlösser in der Geschichte Frankreichs. Sein Wohnturm (Donjon) ist mit 50 Meter Höhe einer der höchsten Frankreichs.
Der eigentliche Schlossbezirk ist eine rechteckige Anlage, die von einer 1.200 Meter langen Mauer mit neun ursprünglich etwa 40 Meter hohen Türmen und einem 27 Meter breiten Wassergraben umgeben ist. An der westlichen Längsseite wird die Mauer von dem wehrhaften Wohnturm unterbrochen. Er hat einen quadratischen Grundriss und ist sechs Stockwerke hoch. Die Dicke seiner Mauern beträgt etwa 3,30 Meter. Die eigentlichen Schlossgebäude sind der Pavillon des Königs und der Pavillon der Königin, die sich im südlichen Hof gegenüberstehen und deren Außenseiten mit der Umfassungsmauer bündig sind. In der Mitte der Anlage steht die Sainte-Chapelle genannte Schlosskapelle, die zwischen 1380 und 1552 errichtet wurde und große Ähnlichkeit mit dem gleichnamigen Kirchenbau auf der Île de la Cité von Paris aufweist. Das Schloß entstand aus einer ursprünglichen Jagdhütte. Hier wurden seit 1150 Könige geboren, wohnten hier und starben hier. Die Umgestaltung zum heutigen Schloss Vincennes begann wenige Jahre nach dem Regierungsantritt der Valois-Dynastie (1328). Philipp VI., der Nachfolger Karls V., plante ab 1337 die Errichtung eines Donjons im westlichen Teil des Anwesens, dessen Bau während des Hundertjährigen Krieges unter Johann II. dem Guten und seinem ältesten Sohn, Karl V. vorangetrieben wurde und erst 1373 vollendet war. In unsicheren Zeiten diente diese massive, befestigte Anlage dem König als Residenzschloss.
Im Jahr 1739 wurde eine Porzellanmanufaktur im Schloss gegründet, die 1756 nach Sèvres übersiedelte. Unter diesem Namen sind die kostbaren Porzellane des 18. Jahrhunderts auch heute noch bekannt.
1940 diente das Schloss dem französischen Generalstab bei der erfolglosen Verteidigung des Landes gegen die deutsche Invasion als Hauptquartier. Anschließend war es von deutschen Truppen besetzt, die es am 20. August 1944 wieder räumen mussten, nicht ohne einige Schäden zu hinterlassen.
Seit 1988 werden umfangreiche Renovierungsarbeiten durch das Kultur- und Verteidigungsministerium vorgenommen. Die Schlosskapelle und der Donjon wurden bereits aufwändig restauriert.
Im Schloss Vincennes werden die Fahnen der aufgelösten französischen Regimenter und Bataillone aufbewahrt.
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"La Défense" ist das Büro-und Geschäftsviertel von Paris. Es liegt im Westen der Stadt knapp hinter der Stadtgrenze und ist ab den 60er Jahren entstanden. An jedem Arbeitstag pendeln hier 100.000 Personen ein. 1981 wurde das große Einkaufszentrum Les Quatre Temps eröffnet, was zum Erfolg und zur Beliebtheit des Viertels beigetragen hat. Das mit einer 1,2 km langen und 250 m breiten Fußgängerzone durchzogene Viertel, dessen Planung 1955 begann, ist Sitz vieler Banken und Versicherungen. Beeindruckende Gebäude sind unter anderem Tour First, Tour Majunga, Tour CB21, Tour Total Coupole, Tour T1, Tour Granite, Tour D2, Tours Chassagne et Alicante, Cœur Défense und Tour Carpe Diem sowie die CNIT genannte ehemalige Messehalle, die heute teilweise als Hotel, teilweise als Geschäfts- und Kongresszentrum dient. Bekanntestes Gebäude des Viertels ist jedoch der "Grande Arche" (deutsch : großer Bogen), eine moderne Variante des Triumphbogens. Das Viertel La Défense steht in der Verlängerung der historischen Achse von Paris, die im Hofe des Louvre beginnt und bis zum bekannten Triumphbogen am oberen Ende der Champs-Elysées führte. Seit der Erbauung des "Grand Arche", des großen weißen Gebäudes mit dem großen Loch in der Mitte in "La Defense" wurde diese Achse bis zu diesem Gebäude verlängert.
Der "Grande Arche" wurde zwischen 1984 und 1989 auf Initiative des damaligen Präsidenten François Mitterrand gebaut, der in den 1980er Jahren durch viele monumentale Bauwerke das Stadtbild von Paris verändern ließ. Die Eröffnung des Grande Arche erfolgte am 14. Juli 1989 zur 200-Jahr-Feier der Französischen Revolution. Das Bauwerk ist mit einer Höhe von 111 Metern, einer Breite von 107 Metern und einer Länge von 112 Meter fast würfelförmig, wobei die Gebäudekanten der äußeren und inneren Fassade die geometrische Form der Zellen eines vierdimensionalen Hyperwürfels, des sogenannten Tesserakts, beschreiben. Die Fassade besteht aus Glas und Carrara-Marmor, die Gebäudekonstruktion aus Stahlbeton. Auf die etwa 19 Meter breiten Seitenwände verteilen sich 35 Geschosse, die zumeist als Büro- und Konferenzräume genutzt werden. Ein weißes, in der Höhe verstellbares, wolkenähnliches Segel mit dem Namen "Les Nuages" (deutsch: die Wolken) soll einen Kontrast zum monumentalen Torwürfel setzen.
Eines der wohl berühmtesten Schlösser Frankreichs ist das "Chateau de Versailles". Ludwig XIV (Louis XIV) - der Sonnenkönig - ließ den Bau 1668 beginnen. Ludwig XV ließ 1770 sogar ein Opernhaus anbauen. Vorher stand am selben Platz ein Jagdschloß Ludwig XII. Es ist wie Schönbrunn, nur größer.
Auch der Park ist größer - und dadurch anstrengender, man sollte gut zu Fuß sein, den Touristenzug nehmen, um zu den beiden Trianons zu kommen oder am Besten, sich ein Elektro-Golf-Auto mieten. Wir entschieden un aus Preisgründen für den Touristenzug und fuhren damit über das "Petit Trianon" und das "Grand Trianon" den halben Weg in den Park bis zum "Grand Canal". Zurück zum Schloß ging es dann zu Fuß, teilweise durch den Park, über die Colonade, vorbei an den Brunnenbecken mit ihren monumentalen Figuren. Leider wird das Wasser nur in bestimmten Zeiten aufgedreht, was nicht immer mit den persönlichen Besuchszeiten des Schlosses in Einklang gebracht werden kann.
Die beiden Trianons waren Lustschlößchen, in die sich die Kaiser zurückzogen, um dem strengen Hofzeremoniell zu entfliehen und mit ihren Damen allein zu sein. Das "Grand Trianon" wurde 1687 von Ludwig XIV erbaut um ungestört die Gesellschaft von Madame de Maintenon zu genießen. Das "Petit Trianon" wurde 1762 von Ludwig XV gebaut, die Österreicherin Marie Antoinette, Frau von Louis XVI, schätzte es sehr.
Am "Grand Canal" feierte Lous XIV seine Bootsfeste. Er ist 1,600 Meter lang, 62 Meter breit und wurde zwischen 1668 and 1671 erbaut. Heute dient er dem Volk zum Ruderboot-Fahren.
Die Anlage ist so weitläufig, daß man das Ende nicht einmal vom erhöht liegenden Schloß aus sehen kann.
Wir folgten der Empfehlung, uns schon übers Internet Karten zu kaufen und vormittags und mittags die Parkanlagen zu besichtigen und erst gegen 15:30 Uhr mit der Schloßbesichtigung zu beginnen, da sich dann angeblich weniger Leute durch die Sallfluchten drängen.
Bei unserer Ankunf stellen wir fest daß die Idee mit den vorbestellten Karten auch hunderte Andere hatten und schon vor uns da standen. Den Stau bildet nicht die Kartenkontrolle sondern die wie auf dem Flugplatz durchgeführte Taschen- und Personenkontrolle an nur zwei Terminals. Man ärgert sich einerseits über die Wartezeit, ist aber andererseits froh, daß es die Kontrollen gibt. Nicht auszudenken das Szenario, wenn jemand bei dieser Anhäufung von Menschen ein Attentat durchführen würde. Wir schummelten etwas und stellten uns in der Reihe wohin, wo wir eigentlich nicht hingehörten, wurden in Französisch und Englich darauf hingewiesen, daß wir uns gefälligst hinten anstellen sollen, gaben den Belehrern zu verstehen, daß wir weder die eine noch die andere Sprache verstehen, sondern von einem anderen Stern sind und wurden schließlich in der Schlange toleriert - wahrscheinlich dachten die Leute, "laßt die beiden Alten doch, die sind eh nicht mehr von dieser Welt". Man tut sowas nicht, wir wissen das schon, aber es ergab sich halt eine gute Gelegenheit dazu und wir ersparten uns sicher 1 Stunde Anstehen.
Der Park ist riesig und sprengt das Verständnis von einem "Park". Das Ganze mit Wäldern, die wie mit dem Lineal gezogenen Straßen, immer wieder durch Bauten, Brunnen und Ziergärten aufgelockert wirkt für einen Fußgänger unwirklich groß.
Das mit den weniger Besuchern am späteren Nachmittag muß sich um die Winterzeit handeln. Bei unserer Besichtigung waren unserer Meinung nach 60% zu viele Besucher auf einmal im Schloß. Individual-Besucher wie wir, Besucher mit Audio-Guides, die überall herumstanden und sich die Geschichte jeder Vase und jedes Bildes anhörten - merken kann man sich das eh nicht alles - und geführte Gruppen mit Guides, die von Zetteln die Geschichte Versailles ablasen, niemand ohne Handy oder Fotoapparat, jeder auf der Suche nach dem besten Standort für sein Foto, alle zusammen schoben sich durch die Säle und die für diese Besuchermassen viel zu engen Türen zwischen diesen. Die aufgestellten Tafeln mit der Beschreibung des Verwendungszweckes der Räume wären teilweise nur durch Zuhilfenahme von Gewalt zu erreichen gewesen. Also haben wir uns an den Kostbarkeiten ergözt, die wir gesehen haben - meist waren es Dinge, die über den Köpfen der Besucher sichtbar waren - auch ohne zu wissen, was welcher Kaiser in dem jeweiligen Raum gemacht hat und haben über die vielen Besucher geschimpft, die uns die Sicht genommen haben. Es war ein interessanter aber anstrengender Besuch - einen zweiten wird es von uns jedenfalls nicht mehr geben.
Es gibt in und in der Nähe von Paris noch viel zu sehen. Einiges sollte man sich aber doch ansehen, obwohl wir jetzt schon viel Zeit hier verbracht haben.
Dazu gehört insbesondere das Chateau de Fontainebleau. Es war der Wohnsitz Napoleons I.
Auch dieses Schloß war ursprünglich eine Abtei und wurde dann Jagdschloß. Von Francois I, einem Jagdliebhaber, wurde es später zu einem Renaissanceschloß in florentinisch-römischen Stil umgebaut. Der Charme von Fontainebleau beruht in seiner Lage in einem riesigen Waldgebiet. Allein bei der Zufahrt hat man den Eindruck stundenlang durch den Wald fahren zu müssen, bis man das Schloß endlich erblickt. Es ist angeblich das von allen Schlössern Frankreichs an Innenaustattung reichste. Eine Zur-Schau-Stellung unermesslichen Reichtums (auf Kosten des Volkes) und der Macht.
Wir haben auch noch das Schloß Vaux-le-Viscomte in Rubelles bei Melun besucht, weil es eine ganz besonders ungewöhnliche Geschichte hat.
Dieses "kleine" Schloß wurde zum Vorbild für das große Versailles.
Der Anlage, die neben dem Garten auch einen weitläufigen Park umfasst, mussten insgesamt drei Dörfer weichen.
Nicolas Fouquet - ihm haben wir das heutige UNESCO-Welterbe "Chateau Vaux-le-Viscomte" zu verdanken - stammte aus einer einflussreichen Familie des Amtsadels. Nachdem er bei den Jesuiten zur Schule gegangen war, wurde Fouquet mit dreizehn Jahren als Anwalt am Obersten Pariser Gericht zugelassen. Noch in seiner Jugend bekleidete er mehrere höhere Ämter, und 1636, gerade zwanzig, war er in der Lage, ein hohes Amt zu kaufen. 1640 heiratete er in erster Ehe Louise Fourché und kaufte 1641 den Landsitz von Vaux.
Nachdem er über Kardinal Mazarin, der nach dem Tod Richelieus 1642 dessen Amt als regierender Minister übernahm, mit dem Hof in Kontakt gekommen war, wurde ihm 1650 gestattet, das wichtige Amt des Generalstaatsanwaltes am Pariser Parlement zu kaufen.
Durch zunehmende Opposition 1648 in bewaffneten Aufständen gezwungen mußte Mazarin ins Ausland flüchten. Während Mazarins Abwesenheit blieb Fouquet geschickterweise loyal zu ihm, sicherte seinen Besitz ab und hielt ihn über die Situation am Hof auf dem Laufenden. Nach Mazarins Rückkehr verlangte und erhielt Fouquet 1653 als Belohnung das Amt des "Surintendante des Finances", eine Stellung, die ihm nicht nur die Entscheidungsmacht darüber gab, mit welchen Geldmitteln die Schulden des Staats bezahlt wurden, sondern auch Verhandlungen mit den „financiers“ gestattete, den Großbankiers, die dem König Geld liehen. Seine Ernennung wurde von der vermögenden Klasse begrüßt. Seinen großen Reichtum hatte Fouquet zum größten Teil durch seine zweite Heirat 1651 mit Marie Castille aus einer wohlhabenden Amtsadelsfamilie erworben.
Sein eigenes Ansehen stärkte die Glaubwürdigkeit der Regierung, während seine hohe Stellung im Parlament seine finanziellen Transaktionen vor Nachforschungen schützte. Die langen Kriege und die Habsucht der Höflinge, die dem Beispiel Mazarins folgten, machten es zeitweise notwendig, den Finanzbedarf durch Anleihen auf seinen eigenen Namen zu decken, doch er nützte bald diese Verwechslung der öffentlichen Mittel mit seinen eigenen zum eigenen Gunsten.
Das Durcheinander in den Finanzen wurde hoffnungslos; betrügerische Vorgänge konnten straflos durchgeführt werden, und die Bankiers wurden durch offizielle Gefälligkeiten und großzügige Hilfen als Kunden bei der Stange gehalten.
Fouquets Vermögen übertraf nun sogar das Mazarins, aber letzterer war zu sehr in ähnliche Vorgänge verwickelt, als dass er hätte eingreifen können. Der Tag der Abrechnung blieb dem Nachfolger Mazarins Jean-Baptiste Colbert vorbehalten.
Nach Mazarins Tod am 9. März 1661 erwartete Fouquet, zum Regierungschef ernannt zu werden; aber Ludwig XIV. misstraute seinen kaum verstellten Ambitionen. Colbert nährte das Missfallen des Königs mit negativen Berichten über das Defizit und klagte insbesondere Fouquet an. Die verschwenderischen Ausgaben und die persönliche Zurschaustellung des Finanzministers verstärkten das Übelwollen des Königs. Fouquet hatte enorme Summen für einen Palast auf seinem Anwesen in Vaux-le-Vicomte ausgegeben. Hier sammelte er seltene Manuskripte, schöne Gemälde, Juwelen wie Antiquitäten im Überfluss, und überdies umgab er sich mit Künstlern und Schriftstellern. Sein Haus stand der vornehmen Welt offen, und die Küche war sagenumwoben.
Am 17. August 1661 ließ Fouquet in Vaux Ludwig XIV mit einer "fête" unterhalten, der in der französischen Geschichte nur ein oder zwei andere an Großartigkeit gleichkommen. Dabei wurde Molières "Les Fâcheux" das erste Mal aufgeführt. Das Stück ist die erste Comédie-ballet Molières, eine Mischform aus Oper, Ballett und Sprechtheater, die in Frankreich bis Ende des 17. Jahrhunderts sehr erfolgreich war. Aber der prachtvolle Empfang besiegelte auch Fouquets Schicksal. Es war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ludwig XIV. hatte die Befestigungen verschiedener Städte durch Fouquet im Blick und Sorge, eine weitere Fronde (Abfolge von Aufständen und Bürgerkriegen in Frankreich), angeführt von Fouquet, könne ihm gefährlich werden. Er war jedoch zu vorsichtig, offen etwas gegen einen so mächtigen Minister zu unternehmen. Durch schlaue Kunstgriffe – Fouquet wurde ein noch höheres Amt suggeriert bzw. er bildete sich ein, dieses erlangen zu können – wurde er dazu verleitet, sein Amt als Generalprokurator zu verkaufen. Auf diese Weise verlor er aber den Schutz seiner Privilegien.
Der König, dessen verschiedene Schlösser in und um Paris dem neuartigen Konzept von Vaux-le-Vicomte nichts Vergleichbares entgegenzusetzen hatten, soll über die öffentliche Zurschaustellung von Fouquets Reichtum verärgert gewesen sein, was seine schlechte Meinung über Fouquet vertiefte. Drei Wochen nach dieser prunkvollen Einweihungsfeier ließ er Fouquet am 5. September 1661 verhaften, da dieser Staatsgelder veruntreut und eine Festung ohne Zustimmung des Königs erbaut hatte, womit er aus Sicht des Königs eine Gefahr für den Staat darstellte. Aus der Fouquet-Affäre entwickelte sich später die Legende, Ludwig XIV. habe seinen Finanzminister allein aus Neid über Vaux-le-Vicomte verhaften lassen. Dies ist allerdings wenig wahrscheinlich, denn Fouquets Absetzung und Inhaftierung war im August 1661 schon lange beschlossen. Dennoch wurde durch diese Legende die Schönheit des Schlosses nicht nur in der Kunstgeschichte unsterblich. Heute lautet einer der Werbeslogans der Domäne Vaux: "Das Schloss, das den Neid des Sonnenkönigs erregte"
Ludwig XIV. veranlasste noch im selben Jahr, dass die drei prägenden Künstler von Vaux-le-Vicomte (der Architekt Louis Le Vau, der für die Innenausstattung zuständige Maler Charles Le Brun und der Gartenarchitekt André Le Nôtre) das kleine Jagdschloss Versailles um- und ausbauten.
Das Gericht verurteilte Fouquet schließlich zur Verbannung, aber der König setzte sich darüber hinweg und wandelte das Urteil in lebenslange Haft um. Im Ausland hätte der ehemalige Finanzminister zu viel verraten können bzw. seinen Machenschaften freien Lauf gelassen. Fouquet wurde Anfang 1665 in die Festung von Pignerol (Pinerolo) gebracht, wo er 1680 starb.
Vaux-le-Vicomte wurde 1704 von der Familie Fouquet an den französischen General und Helden des Spanischen Erbfolgekriegs Claude-Louis-Hector de Villars verkauft. Ludwig XIV. erhob kurz darauf Vaux zum Herzogtum, als Auszeichnung für die Verdienste seines Inhabers.
Das ist die Geschichte, wie das kleine "Chateau de Vaux-le-Vicomte" zum Vorbild des großen "Chateau de Versailles" wurde.
Damit schließen wir wieder einen Reisebericht, nämlich Reisebericht 6.
Er ist nur unserem Aufenthalt in Paris und Umgebung gewidmet.
Wir waren insgesamt 18 Tage in Paris und seiner Umgebung unterwegs, 15 Tage davon in Paris, einen Tag in Versailles, einen weiteren Tag in Fomtainebleau und einen weiteren Tag im Chateau de Vaux-le-Viscomte.
Ab Paris geht es nun wieder heimwärts, aber natürlich auch hier nicht geradewegs, das Eine oder Andere, das wir noch nicht kennen, werden wir wohl noch finden.
Weiter geht's mit dem Bericht über unsere Heimfahrt, mit dem Reisebericht 7