Am 17.04.2018 verließen wir Spanien und überquerten bei La Parthus die französische Grenze.
Unser Ziel ist zuerst "Narbonne Accessoires", ein Wohnmobil-Zubehör-Händler, mit einem riesigen Angebot, um unser Toilettenpapier und einige Kleinigkeiten zu ergänzen. Unser endgültiges Tagesziel ist aber ein kleiner Campingplatz in Marseille Plage, der einzige, der einige Stellplätze auf einer Düne hat. Die erste Reihe dort ist heiß begehrt und wir haben uns daher vor einigen Tagen per Mail einen solchen Stellplatz gesichert. Da im Moment wunderschönes Wetter herrscht, wollen wir dort eine Woche die Sonne genießen und wenn möglich auch das erste Bad im Meer nehmen.
Das mit dem Baden hat heute am 20.04. tatsächlich geklappt. Das Wasser ist zwar erfrischend, aber je länger man drinnen bleibt, umso angenehmer wird es. Karin hat es abgelehnt mit mir ins Wasser zu gehen, sie braucht dazu normalerweise Badewannentemperatur.
Wir hatten in Marseillan Plage neun erholsame Tage am Meer, aber nun geht es weiter Richtung Nordwesten, Richtung Bordeaux.
Die erste Station ist ein Stellplatz unter der Burg von Carcassonne.
Wir haben vergangenes Jahr auf einem Campingplatz der Gruppe "Campingred" in Spanien auf dem wir 4 Nächte verbracht haben, begonnen, uns eine Karte abstempeln zu lassen. Nach vier Aufenthalten von jeweils 4 Tagen dieser Gruppe oder der Schwestergruppe "Sites & Paysages" in Frankreich bekommt man fünf Nächte gratis auf einem der Campingplätze dieser Gesellschaften. Nachdem wir schon drei Stempel auf unserer Karte hatten, beschlossen wir, uns auf dem Campingplatz "Camping Le Moulin de Saint-Anne" in Villegly, einem kleinen Städtchen bei Carcassonne den vierten Stempel zu holen.
Weiter geht es nach Toulouse, wo wir auf dem Parkplatz eines riesigen Einkaufszentrum bei einem GÉANT zwei Mal übernachten und Karin einen Friseurbesuch absolviert.
Irgendwo unterwegs haben wir ein Prospekt von einer innen bemalten Kirche mitgenommen, die sich etwas nordöstlich von Toulouse befindet und auf Grund dieses Prospektes beschließen wir, das unbekannte Städtchen Rabastens und seine bemalte Kirche zu besuchen. Diese Kirche steht zudem in keinem Kunstführer - wir lassen uns überraschen - und sind überrascht, so eine einmalige Kirche in so einem verlassenen, kleinen Städtchen zu finden. Am Samstag machen wir noch einen Spaziergang durch den Wochenmarkt und fahren dann weiter.
In dieser Kirche gibt es zig Hakenkreuze und trotz der Leiden, die Frankreich unter der Herrschaft des Dritten Reiches erdulden mußte, wird hier weder die Kirche noch der örtliche Pfarrer der Wiederbetätigung angeklagt, noch verlangt ein geltungsbedürftiger Politiker oder eine Partei die Entfernung oder Übermalung dieser Symbole. Es wäre auch in anderen Teilen der Welt wünschenswert, wenn Politiker endlich kapieren würden, daß einfach ausgedrückt, Straßennamen und Zeichen, die im Dritten Reich entstanden sind, zur Geschichte gehören, wie schmerzlich diese auch gewesen sein mag. Dadurch, daß man sie entfernt, macht man die Geschichte nicht ungeschehen.
Auch - eine beeindruckend große Kirche hoch über einigen Häusern und ein entsprechender Eintrag in unserem Kunstführer für Frankreich ziehen uns magisch an und wir fahren auf den gut bestückten Stellplatz mit Strom. Wir machen uns zu Fuß auf, in die etwa 3km entfernte Stadt zu gehen, als bei der ersten Ampel ein freies Taxi stehen bleiben muß - ein Wink des Schicksals und wir lassen uns zum Dom hinauf bringen. Besonders die Orgel und der holzgeschnitzte Chor werden in allen Führern hervorgehoben.
Auch ist auch das Zentrum des Armagnac. Der Armagnac ist die älteste bekannte französische Spirituose, älter als die Herstellung von Cognac. Grundlage für Armagnac sind Weißweine von Weinstöcken, die älter als funf Jahre sind. Er wird in einem einzigen Brenndurchgang destilliert und anschließend erfolgt die Lagerung für drei bis 20 Jahre in Eichenholzfässern.
Herunter über die Monumentalstiege mit dem überlebensgroßen Standbild des Musketiers der Garde von Ludwig XIV, dem Comte d'Artagnan. Die Monumentalstiege führt vom Dom zum Fluß Gers. Am Fluß entlang zurück zum Stellplatz ging es dann doch zu Fuß.
Sonntag : Weiter gehts bei schönem Wetter nach Westen, wo es etwas wärmer sein soll. Außerdem wollen wir an den Atlantik zur "Dune du Pilat". Eine etwas eintönige Fahrt. Man stelle sich vor, eine Fahrt durch das nördliche Niederösterreich : hügelig, Wiesen, Wald, Getreidefelder und Weinfelder wechseln sich ab. Heute war es uns nicht gegönnt, wie Gott in Frankreich zu leben. Rund 190km und nur ganz wenige Dörfer, keine Tankstelle und Mittagessen in einem Landgasthaus - nicht möglich. Das erste Gasthaus, das wir sahen, war geschlossen und beim zweiten war es 14:10 und die Küche war geschlossen. Na gut, ein Imbiss aus dem eigenen Kühlschrank tut's auch. Am Abend fahren wir auf einen Stellplatz, ebenfalls mit Strom, in Parentis-en-Borne am "Etang de Biscarrosse et de Parentis". Wir sind die einzigen Ausländer, sonst sind alle Franzosen. Das fiehl uns in den letzten Tagen schon öfter auf. Besonders im Landesinneren sieht man auch auf den Straßen nur französischen Wohnmobile.
Der Montag beginnt mit einem Auffrischen des Kühlschrankinhaltes und dann geht's weiter zur "Dune du Pilat" (auch "Grande Dune du Pilat" genannt). Sie liegt an der Atlantikküste bei Arcachon (Frankreich) ist die größte Wanderdüne Europas. Sie hat einen Nord-Süd-Verlauf und ist bis zu 110 Meter hoch, 500 Meter breit, etwa 2,7 Kilometer lang. Das Sand-Volumen wird auf 60 Millionen Kubikmeter geschätzt. Sie liegt an der Meeresöffnung des Bassin d’Arcachon, südlich des Städtchens Arcachon und des Vorortes "Pyla sur Mer", gegenüber von Cap Ferret. Auf der Westseite (zum Meer hin) hat sie eine Steigung von zwischen 5° und 20°, die Ostseite fällt stark mit 30° bis 40° ab. Die Düne hat eine reine Sandfläche von 135 Hektar, der umliegende Wald ca. 4.000 Hektar. Die Gegend wurde 1978 zum Naturschutzgebiet erklärt.
Wir stellen uns für einige Tage auf den kleinen Campingplatz "Camping Municipal de Verdalle" in Gujan-Mestras am Südrand des Bassin d'Arcachon, einer riesigen Bucht zwischen Bordeaux und dem Meer. Hier sehen wir nach Monaten zum ersten Mal gleich zwei Wohnmobile aus Österreich.
Hier in Frankreich gibt es Sonderbares : Wir machten heute einen Spaziergang zum nächsten Hafen "Port de la Hume". Da gibt es zwei Restaurants, beide waren offen mit Tischen im freien. Wir wollten jeder ein Glas Weißwein trinken. Antwort auf unsere Bestellung : "Sorry, zu Trinken gibt es nur, wenn sie auch Essen bestellen" - also tranken wir unseren eigenen Wein zu hause im Wohnmobil, wo wir um den Preis der beiden Gläser eine ganze Flasche bekamen.
Da heute halbwegs schönes Wetter ist, fahren wir nicht direkt nach Bordeaux sondern machen noch einen Ausflug rund ums Bassin d'Arcachon zum Phare de Cap Ferrat und zum südlichsten Punkt von Cap Ferrat, von wo man die schräg gegenüberliegenden Dünen, der großen Dune du Pilat und die beiden südlich gelegenen kleineren Dünen, die auf der Karte zur Dune du Pilat gezählt werden, in ihrem vollen Ausmaß sehen kann. Erst anschließend geht es auf einen der beiden Campingplätze von Bordeaux,
den Campingplatz "Le Village du Lac".
Ein sehr schön angelegter Campingplatz mit einigen Teichen mittendrin und viel Grün rund um alle Stellplätze empfängt uns.
ABER : für rund 150 Stellplätze gibt es nur eine einzige Entleerungsstelle für Chemietoiletten und die liegt so, daß der entfernteste Stellplatz etwa 500m davon entfernt ist. Auch die Sanitäranlagen sind klein und wenige und Unisex - es gibt keine Trennung nach Männlein und Weiblein. Wahrscheinlich wurde diese Art von Logistik deshalb gewählt, weil das Ganze im Wesentlichen für Hütten-Mieter ausgelegt ist. Die Hütten wirken geräumig, jede mit einer Terasse zu einem der Teiche und eigenem Auto-Abstellplatz.
Den ersten Tag, der wettermäßig nicht optimal war, widmeten wir der Erkundung des Campingplatzes und seiner Einrichtungen, dem Studium der bei der Reception vorhandenen Prospekte und der Vorbereitung der Sehenswürdigkeiten von Bordeaux, die lt. Stadtplan alle rund 800m von einander entfernt sind und daher einen erheblichen Fußmarsch verlangen, will man sie zu Fuß erkunden. Aber vielleicht gibt es ja eine 3-Tageskarte für die Straßenbahn. Nachdem unser erster Weg morgen zum Office de Tourisme geplant ist, werden wir morgen gescheiter sein.
Das Wetter spielt teilweise mit : in der Früh ist der Himmel bewölkt und es sieht eigentlich nach Regen aus, also packen wir für die Stadtbesichtigung auch einen Regenschirm ein. Aber einige Stunden später war der Himmel von großen blauen Flecken bedeckt und manchmal traf die Sonne genau diese Löcher in der Wolkendecke.
Die Sehenswürdigkeiten in Bordeaux sind viel näher beinander, als es der Stadtplan vortäuscht. Daher brauchen wir auch keine 3-Tages-Karte, die es so eh nicht gibt. Es gibt eine einfache Fahrt (gültig eine Stunde ab erster Benützung), eine Karte mit 10 Fahrten und eine
7-Tages-Karte. Wir brauchen davon nichts, wir gehen zu Fuß und sehen viel mehr, als wenn wir mit der Straßenbahn fahren würden. Die engen Strassen in der Altstadt in die kaum Sonne dringt, weil sie schmal sind und von hohen Häusern gesäumt sind, erinnern an Schluchten. Ansonsten ist die Stadt immer wieder von kleinen Plätzen mit schattenspendenden Bäumen durchzogen. Straßen-Cafés, Restaurants mit Tischen auf den Straßen und die verkehrsfreien Altstadstraßen tragen sehr dazu bei, daß man die Innenstadt von Bordeaux als sehr lebenswert findet.
Wir fahren Richtung Norden. Weingärten, bzw. riesige Weinfelder säumen unseren Weg, Weinanbau soweit das Auge reicht.
Immer wieder fahren wir an kleinen, mittelalterlichen Örtchen vorbei, deren Kirchen das Ortsbild prägen, oder an sogenannten Chateaus, nur manchmal sind es wirklich Schlösser in unserem Sinn, hier werden Güter so genannt, die Wein produzieren. In Babezieux-Sain Hilaire werden wir durch ein kleines Schlößchen aufmerksam und fahren auf den Hügel, auf dem es steht. Es wurde renoviert und heute wird es von der Gemeinde für Veranstaltungen genützt.
Durch ein Plakat auf der Straße werden wir auf eine kleine mittelalterliche Stadt aufmerksam - Pons. Wir fahren zum riesigen Donjon mit dem Rathaus und einem sehr gepflegten Park mit Rosarium hinauf. Der Park wurde nach dem Vorbild von Versailles im 17.Jhd. auf der ehemaligen Fort-Anlage errichtet. Am Fuße des Felsens mit dem Donjon finden wir noch eine alte Kirche - Église Ste.Vivien - die im 12.Jhd. als Hospital für Pilger am Jakobsweg errichtet wurde. Auf den Jakobsweg deuten auch die Bronzefiguren in der Mitte des Kreisverkehrs hin.
Nachdem es mittlerweile schon 18 Uhr geworden ist, bleiben wir auf dem örtlichen Campingplatz "Camping du Paradis". Auch der ist äußerst gepflegt, ist angelegt wie ein Park und paßt genau ins Bild dieser Stadt.
Vorbei an der Stadt Saintes fahren wir in den Ort Saint-Jean-d'Angle zum dortigen "Chateaux Fort de Saint-Jean-d'Angle". Ein putziges kleines Schloß aus dem 12.Jhd. in den 90-ern renoviert, inmitten eines Wassergrabens. Das Schloß wurde als Erlebnisspielplatz für Kinder hergerichtet und zieht so viel Jugend an.
Nach der Besichtigung der kleinen Burg fahren wir weiter über ebenes Land mit Wäldern und landwirtschaftlich genutzten Feldern zu einer Ruine einer ehemaligen Abbaye in der Ortschaft Trizay. Vom 8-eckigen Bau der Kirche ist nur mehr die Rückwand mit zwei Apsiden erhalten. Fünf Minuten vor der Mittagspause werden wir nicht mehr zu einer Besichtigung eingelassen. Die Fotos, die wir schon gemacht haben müssen reichen, denn wir wollen die Mittagspause hier nicht abwarten, sondern weiter nach La Rochelle. Es ist Freitag und Pfingstwochenende, da werden die Campingplätze normalerweise schon ab Mittag voll, überhaupt in der Nähe von Großstädten.
Über Rochefort geht es weiter nach La Rochelle und über die riesige Maut-Brücke (8 EUR) auf die Ile-de-Ré, wo wir gleich nach der Brücke auf dem "Camping Le Platin" einen guten Platz mit Blick auf den Atlantik finden. Am Eingangsbereich des Campingplatzes gibt es auch einen Stellplatz für 11 Wohnmobile. Da wir aber hier einige Nächte stehen bleiben wollen, buchen wir einen Platz im Campingplatz-Areal. Vom Campingplatz gibt es gute Bus-Verbindungen nach La Rochelle und auch über die Insel.
Der erste Tag am Campingplatz ist dem Müßiggang gewidmet. In der Sonne liegen, gut essen, gut drinken, Mittagschläfchen, Homepage komplettieren, gut Abendessen, Fernsehen, Schlafen - wie im Urlaub - aber laut meinem Freund Sahli haben Pensionisten ja keinen Urlaub - dann eben nur so.
Am zweiten Tag fahren wir vormittags mit dem Bus zum Leuchtturm auf der Nord-Ost-Spitze der Ile-de-Ré. Nachdem der Bus dabei alle Orte der Insel abfährt haben wir so gleichzeitig eine komplette Rundreise. Die Insel ist flach ohne wesentliche Höhenunterschiede. Hunderte Radwege verlaufen kreuz und quer über die Insel. Wenige Waldstücke und meistens Grasland und Marschland prägen das Inselbild.
Beim Leuchtturm "Les Baleines" steigen wir aus. Der Aufstieg auf den Leuchtturm haben wir aber ausgelassen. Bei der Heimfahrt steigen wir in der Hauptstadt der Insel "Saint-Martin-de-Ré" aus. Nachdem wir schon so viele Forts gesehen haben, besichtigen wir das äußere Fort nicht, es besteht aus Mauern, Grünflächen und Gräben. Wir schauen zum kleinen Hafen, der rund um das ehemalige innere Fort in dem ehemaligen Wassergraben angelegt wurden. Um etwa 15:30 sehen wir den Hafen bei Ebbe, etwa 3 Stunden später füllt sich der Hafen bereits wieder und wird um etwa 22:00 seinen höchsten Wasserstand haben.
Bei strahlendem, aber etwas diesigem Wetter fahren wir am dritten Tag unseres Aufenthaltes mit dem Bus, Lini 3, über die "Pont de l'île de Ré" nach La Rochelle. Die Fahrt dauert 25 Minuten und das Ticket kostet 5,- EUR Hin und Retour incl. Maut. Wir steigen am Place de Verdun aus und gehen quer durch die Stadt und durch die Porte de la Grosse Horloge zum Vieux Port, dem alten Hafen mit den Segel- und Ausflugsbooten, der gegen das Meer hin mit dem Tour de la Chaine, dem ehemaligen Pulvermagazin, und dem etwas schiefen Tour St.Nicolas begrenzt wird. Zwischen diesen Türmen, die das Hafenportal bilden, wurde früher über Nacht eine Kette gespannt, um unerwünschte Einfahrten zu verhindern.
La Rochelle (Der kleine Felsen) wurde im 10.Jhd. gegründet und war bis ins 15.Jhd. der größte Hafen Frankreichs an der Atlantikküste. Die Stadt hatte unter den Kriegen gegen die Hugenotten schwer zu leiden. Das führte dann 1690 zur Auswanderung vieler Einwohner von La Rochelle nach Amerika, wo sie die Stadt New Rochelle gründeten. Heute hat La Rochelle für die Schiffahrt keine große Bedeutung mehr, ist aber noch immer eine Fischerei-Stadt mit der viertgrößten Kapazität Frankreichs.
Die Altstadt besitzt einen regelmäßigen Grundriss mit rechtwinklig zueinander verlaufenden Straßen. Viele Arkadengänge und überdachte Passagen bieten Passanten Schutz bei jedem Wetter. Leider machen die alten Häuserfassaden einen etwas "abgewohnten" Eindruck. Die ältesten Häuser sind Fachwerkhäuser, deren Holzbalken oft mit Schieferplatten geschützt sind.
Unser nächstes Ziel, das Schloß Chambord, haben wir schon 2011 besucht, aber es nicht von Innen besichtigt. Und genau das störte Karin jetzt schon 7 Jahre lang. Daher und weil es nicht weitab von unserem Weg nach Paris liegt, werden wir es diesmal in erster Linie von Innen besuchen.
Unsere Fahrt führt uns über leicht hügeliges Gelände mit riesigen Feldern, die manchmal durch Waldstreifen voneinander getrennt sind.
In manchen steht auf ihrer höchsten Erhebung ein Wasserturm, die an seiner Spitze befestigten Mobilfunkantennen sehen von der Ferne wie Kronen aus. Die Straßen führen zig Kilometer wie mit dem Lineal gezogen geradeaus, ab und zu durch eine leichte Biegung oder einen Kreisverkehr´unterbrochen - wahrscheinlich damit die Fahrer nicht einschlafen. Um Niort und Portier führt uns unser Navi herum.
Wir fahren vorbei am "Futuroscope" in Chasseneuil-du-Poitou in der Nähe von Poitiers und wir fahren soweit hinein, wie es ohne den erheblichen Eintritt erlaubt ist, da uns interessiert, was wir hier an moderner Architektur sehen. Das "Futuroscope" ist ein Freizeitpark in Frankreich, der sich mit den Medientechnologien der Zukunft beschäftigt. Er befindet sich in Chasseneuil-du-Poitou in der Nähe von Poitiers. In den vielen verschiedenen Kinos werden alte und neue Filme gezeigt. Einige dieser Kinos sind mit Technologien ausgestattet, die man nur in diesem Park findet. Eine Besichtigung dauert hier sicher mindestens einen Tag.
Anschließend geht es weiter bis zum Aire Camping-Car Park, Saint Cyr le Lac, wo wir übernachten.
Auch am Freitag geht es durch eine ähnliche Landschaft. Manchmal entdecken wir bei der Durchfahrt durch kleine Orte hier ein kleines Schlößchen, da ein größeres. Öfter auch mal Häuser in mittelalterlichem Stil. Das Schloß Montpoupon liegt so an der Straße, daß man es einfach fotografieren muß und dasselbe gilt für Fougère-sur-Biève.
Der Stellplatz beim Schloß Chambord, den wir am Nachmittag erreichen, liegt nur 750m vom Schloßeingang entfernt. Es gibt eine Versorgungssäule und einen Abfallcontainer, für den Stromanschluß ist die Versorgungssäule jedoch zu weit weg. Leider ist der Stellplatz sehr staubig.
Der Schloßbesuch am nächsten Tag war interessant und eine gute Ergänzung zu unserem letzten Besuch, wo wir nur das Äußere bewundert haben.
Wir verlassen den staubigen Stellplatz in Chambord und übernachten in der Nähe von Blois in Les Montils. Das nächste Ziel ist Chartres. Aber bis dorthin machen wir noch einen Spaziergang durch Vendome und übernachten etwas nördlicher in Chateaudun.
Am nächsten Tag, vor der Weiterfahrt nach Chartres spazieren wir auch noch durch Chateaudun, eine ruhige Kleinstadt mit ca. 12.000 Einwohnern, deren Stadtbild vom Loir aus vom Schloss Châteaudun geprägt wird. Das Bauwerk wurde in strategisch günstiger Position auf einem Felsen über dem Tal des Loir errichtet.
Dies Straße nach Chartres unterscheidet sich nicht von denen der vergangenen drei Tage, eintönig fährt man durch Wiesen und Felder, manchmal als Abwechslung dazwischen ein Wäldchen, aber die Straße führt in der prallen Sonne daneben vorbei. So erreichen wir am 28.05. nachmittags den Campingplatz in Chartres.
Nach Chartres fährt man eigentlich nur der Kathedrale und ihrer kustvollen Glasfenster wegen.
Die Kathedrale Notre-Dame de Chartres ist ein Meisterwerk der klassischen Gotik. Sie wurde von 1194-1230 auf den Grundmauern einer Kirche erbaut, die bei einem Stadtbrand völlig zerstört wurde. Die Krypta aus dem 11. Jahrhundert blieb vom Feuer verschont und gab die Größe der neuen Kathedrale vor. Mit einer Breite von 16,4 Metern ist das Hauptschiff das größte aller gotischen Kathedralen Frankreichs. Dieses riesige Kirchenschiff mit Spitzbögen, die 9 Portale der Kathedrale mit ihren bemerkenswerten Skulpturen und die 176 schillernden Buntglasfenster aus dem 12. und 13. Jahrhundert, sie bedecken eine Fläche von 2600 Quadratmetern – darunter die weltberühmte in kraftvollen Blautönen gehaltene Rosette – machen die Kathedrale zu einem außergewöhnlichen Bauwerk. Die Fenster gelten als wertvollste Sammlung an Kirchenfenstern in Europa. Über 80 Prozent sind trotz des Brandes 1194 und der Kriege original erhalten geblieben. Im Jahr 1979 wurde die Kathedrale Notre-Dame de Chartres als erste französische Kathedrale in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste aufgenommen.
Die restliche Stadt bietet fast wie jede Stadt in Frankreich einige Fachwerkhäuser und offizielle Gebäude mit Renaissance-Fassaden.
Überraschung am 31.05.2018 : Beim Kühlschrank blinkt das gelbe Licht, das durch Dauerbrennen das ordnungsgemäße Funktionieren des Kühlschranks mit Gas anzeigen sollte. Nach Internet-Suche und mehrfachen Telefonaten finden wir eine Dometic-Werstätte, die uns noch am selben Nachmittag dran nimmt. Eine Strecke sind zwar 65km, aber ein funktionierender Kühlschrank soll uns das Wert sein. In der Werkstatt wird der Teil ausgetauscht, der die Gaszufuhr regelt - keine Änderung. Dann wird das Elektronik-Teil getauscht, das die ordnungsgemäße Piezo-Zündung regelt - alles geht wieder, der Kühlschrank geht wieder. Gaszufuhr-Regler wieder zurückgetauscht. 200 EUR für Piezo-Regler und 48 EUR für Arbeit gezahlt, (SARL Chevalier Loisier 28, Rue Le Mans, 28400 Nogent Le Rotrou, Te. 0033 2 37 52 18 74, www.chevalier-loisirs.fr, N 48.293194°, E 0.793274°). Dann zurück auf den Campingplatz in Chartres. Jetzt geht es halt erst morgen nach Paris.
Damit schließen wir den Reisebericht 5 über unsere Reise 2017/2018.
Weiter geht's mit dem Bericht von unserem Paris-Besuch, auf den wir uns schon sehr freuen, mit dem Reisebericht 6