Wir sind wieder unterwegs


Niederlande-Norddeutschland-Dänemark-Schweden-Reise 2012
mit unserem Wohnmobil

Tagebuch

17.April 2012 - 09.Juli 2012

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Die neben dem Text gezeigten Bilder dienen nur der Illustration des Textes, damit dieser nicht allzu langweilig ist.

Eine Auswahl aller gemachten Fotos dieses Urlaubs sind in 5 DIA-Shows zusammengefaßt und die viren- und trojanerfreien Files können von dieser Homepage heruntergeladen und geöffnet werden. Mit einer Bewegung der Maus sehen Sie ein Menü in die laufende DIA-Show eingeblendet, mit dem Sie schnell nach vorne oder zurück springen können.

17.04.-02.05.2012

Graz - Kleve(D) - Niederlande

Wir verließen Graz bei 8°C. Unsere erste Übernachtung war wieder bei der Fa. Fritz Berger in Neumarkt i.d.Oberpfalz, das mit 520km einer angenehmen Tagestour entspricht und nur kurz neben der Autobahn liegt.
Am nächsten Tag besuchten wir Fulda, von dem wir im TV schöne Bilder gesehen hatten und übernachteten auch dort etwa 10 Gehminuten vom Zentrum (50°33,392' N; 009°39,967' E; V+E; Asphalt). Am Donnerstag ging's querfeldein übers deutsche Mittelgebirge nach Remscheid zu Freunden. Übernachtet haben wir dort auf dem Parkplatz des Hallenbades (Hackenberger Straße 109, D-42897 Remscheid; keine V+E; kein Müll). Freitags ging es bei Aprilwetter nach Münster, auch zu diesem Besuch wurden wir durch das TV animiert. Wir haben sowohl den Besuch in Fulda als auch den in Münster nicht bereut. Übernachtet haben wir auf einem großen Parkplatz vor dem Schloss, von dem ein Teil als Stellplatz abgeteilt ist (51°57,889' N; 007°36,994'; Schotter; 12,- EUR/24 Std; WC 0,10 EUR; Entleerung in der Toilette;kein Wasser; V in der nahen Stadt, 10 Gehminuten z. Zentrum). Wir verbrachten 2 Tage in Münster und fuhren am Montag, dem 23.04. weiter nach Kleve an die Grenze zu den Niederlanden. (Stellplatz lt. ReiseMobil-Atlas). Am späteren Nachmittag fing es an zu regnen und endete in einem 10-minütigen Hagelschauer, der aber keinen Schaden an unserem Wohnmobil anrichtete.
Weiter ging es am nächsten Tag vorbei an riesigen Glashäuser-Feldern nach Hoek van Holland und zurück nach Rotterdam. Sehr schön haben wir hier am Stadtcamping Rotterdam übernachtet (5155,821' N; 004°26,746' E; Rasen; 25,- EUR/Tag; V+E; Strom; Waschm.+Trockner). Der Platz liegt etwas zu weit außerhalb, als daß man zu Fuß nach Rotterdam gehen könnte, aber etwa 150m vom Campingplatz befindet sich eine Bushaltestelle und ein alle 10 Minuten fahrender Bus bringt uns ins Zentrum von Rotterdam. Nachdem es jetzt gerade nicht regnet, beschließen wir, die Hafenrundfahrt gleich zu machen. Gesagt, getan. Beeindruckende Containerberge türmen sich im Hafengelände. Nach einem Spaziergang durch Rottenmann und der Heimfahrt mit dem Bus ging es zum wohlverdienten Schlaf. Am nächsten Tag setzten wir unsere Besichtigung von Rotterdam mit seinen modernen Hochhäusern und Bauten fort. Immer wieder regnet es, die Sonne haben wir an diesem Tag nicht gesehen. 25.04., auch an diesem Tag, an dem wir Delft besuchen, verspricht das morgentliche Wetter mit Sonnenschein und blauem Himmel mehr, als es unter Tags halten kann. In Delft ist der Himmel grau und ab 14 Uhr beginnt starker Regen.
Wir fahren weiter nach Nooredwijkerhout vorbei an den ersten Tulpenfeldern auf den dortigen "Campingplatz Solasi", den zum Keukenhof nächstgelegenen Campingplatz. In der Früh fahren wir mit dem Wohnmobil zum Keukenhof, einem Park in dem die bedeutendsten Tulpen-, Narzissen- und Hyazinthenzüchter ihre Blumen großflächig ausstellen. Dazu gibt es noch ein riesiges Orchideenhaus. Um unsere Eindrücke zu beschreiben reichen Worte nicht - das muß man einfach gesehen haben. So eine Blumenpracht haben wir vor diesem Besuch noch nirgends gesehen. Auch die Felder rundherum rufen nur Staunen hervor. Kilometerlange und kilometerbreite Felder mit Tulpen, Narzissen und Hyazinthen in allen erdenklichen Farben von weiß bis schwarz und in jeder Farbschattierung dazwischen, die man sich vorstellen kann und darüberhinaus in Formen, die wir bei Tulpen noch nie vorher gesehen haben, dasselbe bei Narzissen und Hyazinthen. Am Abend kehren wir zwar müde aber euphorisch über die gesehene Blumenpracht und -vielfalt wieder auf unseren Campingplatz zurück.
Jeden Freitag ist in Alkmaar Käsemarkt für Groß-Ver- und -einkäufer. So fahren wir sehr früh weg um rechtzeitig um 10 Uhr dieser Touristenattraktion beiwohnen zu können. Wir wollen auf dem Campingplatz in Alkmaar die nächsten Tage verbringen und von hier aus Ausflüge mit der Bahn machen. Am nächsten Tag, Samstag, werden wir durch starken Regen und 8° zu Hausarrest (Duschen, Haare waschen, Waschmaschine, Trockner, TV, Lesen) verdonnert.
Sonntag der 29.04. ist ein Tag vor dem berühmten "Königinnentag", an dem in den ganzen Niederlande jeder etwas Oranges anzieht. Wir fahren mit dem Zug nach Amsterdam und spazieren dort bei wechselhaftem Wetter, 12°C und Millionen von Leuten herum. Der Platz vor dem Palast ist ein Rummelplatz in Orange, in den Straßen sind Gebäude schon heute orange geschmückt und auch die Leute sind teilweise schon "orange".

Eine besondere Warnung für Amsterdam : Man achte auf die Radfahrer, sie haben überall Vorrang, fahren schnell wie die Verrückten, nehmen auf nichts und niemanden Rücksicht - auch ich bin das Opfer eines solchen, bei uns würde man sagen "Rowdis", geworden, er hat mich mit etwa 40kmh angefahren (Brille kaputt, blaue Flecken im Gesicht) und war 1 Sekunde später bereits verschwunden, blieb nicht einmal stehen.

Am Königinnentag, Montag, dem 30.04. fuhren wir wieder mit dem Zug nach Haarlem. Ein Meer von Orange empfing uns bei blauem Himmel, Sonnenschein und 23°C. Auch hier ist der Hauptplatz zum Rummelplatz umfunktioniert, auf kleineren Plätzen spielen Bands und jeder hat mindesatens 1 oranges Stück an, um oder auf. Ein noch nie gesehenes Flair.
Am nächsten Tag fahren wir wieder entlang von kilometerlangen Blumenfeldern nach Edam, Volendam und Callantsoog, einem Badeort (wenn's warm ist), wo wir uns Zeit für einen Cappuccino gönnen. In Den Helder zieht uns der rote Leuchtturm an und wir werfen einen Blick ins Fort Kijkduin (ein Überbleibsel des Atlantikwalls) und über den Deich. Weiter geht's über den Abschlußdamm der das Ijsselmeer von der Nordsee trennt, nach Groningen, wo wir auf niederländischem Gebiet zum letzten mal auf dem städtischen Campingplatz übernachten.

  Hier geht' zu den Fotos für diesen Reiseabschnitt :
DIA-Show Urlaub 2012 Teil 1/5 Fulda+Münster+Niederlande
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02.05. - 25.05.2012

Emden - Bremen - Bremerhaven - Cuxhaven - Helgoland - Stade - Hamburg - Lübeck - Travemünde - Dahme - Kiel - Laboe - Schleswig - Westerhever - Husum - Nordstrand

Die erste Stadt, die wir in Norddeutschland besuchen, ist die Hafenstadt Emden. Ein kleines gemütliches Städtchen mit vorwiegend neuen Bauten, da die Stadt im 2. Weltkrieg zerstört wurde, und mit großen Werften. Hier wird noch letzte Hand an die "AIDAmar" gelegt, die wenige Tage später mit der größten Schiffstaufe der Welt beim Hamburger Hafenfest getauft werden soll. Fast alle norddeutschen Städte, die in die Rüstungsindustrie des dritten Reiches eingebunden waren bzw. die Zugang zum Meer hatten, wurden gnadenlos zerbombt. Die nach England heimfliegenden alliierten Flugzeuge haben sich an der deutschen Atlantikküste durch Abwurf der noch nicht verbrauchten Bomben von überflüssigem Gewicht getrennt. In den einzelnen Städten sind nur vereinzelte Gebiete noch original erhalten. So dominieren in vielen Städten die Neubauten.
In Bremen stehen wir am Stellplatz "Kuhhirten" (1,3km zum Zentrum). Am 03.05. regnet es. Wie bestellt hört es beim Beginn unseres Stadtbummels auf. Wir besichtigen die Innenstadt mit dem Schnoor, Schmale Gassen, kleine Häuser und eine große Kirche: Der Schnoor ist eines der ältesten und interessantesten Stadtviertel der Freien Hansestadt Bremen. Weiter geht es zum Schütting und zum Rathaus, an dessen Seite die Bremer Stadtmusikanten stehen und vor dem der "Roland", eine überlebensgroße steinerne Figur, steht. Über dem Platz, vis-à-vis vom Rathaus, beginnt die Böttgerstraße mit ihren Backsteinhäusern.
Bei unserem Eintreffen in Bremerhaven ist es kühl und windig, aber trocken. Wir stehen auf dem im ReiseMobil-Stellplatzführer angegebenen Stellplatz, der etwa 500m von den neu errichteten Hafenwelten entfernt ist. Der nächste Morgen bringt uns zum Spaziergang in der nicht aufregenden Innenstadt und den Sehenswürdigkeiten der Hafenwelten Sonnenschein aber kalten Wind. Wir fahren mit dem Lift auf die oberste Plattform des ATLANTIC Hotel SAIL City, das mit über 140 Metern das höchste Gebäude der Stadt ist und besuchen das Auswanderermuseum - mit sehr eindrucksvollen Nachempfindungen der Auswandererzeit. Wirklich empfehlenswert. Bevor wir uns nach Cuxhaven begeben noch einige Worte zum Essen : man kann ganz im Gegensatz zu der bei uns vorherrschenden Meinung in Deutschland hervorragend und preiswert, ja sogar billig essen, meistens sind gleichwertige Speisen nicht teurer, manchmal sogar billiger als bei uns und sehr schmackhaft.
Am späten Vormittag kommen wir nach Cuxhafen und wählen den überall angegebenen Stellplatz am Hafen, wo alle Schiffe, die von und nach Hamburg fahren, in etwa 100m Entfernung vorbei müssen. Nur in Kiel steht man noch näher an den Pötten. Wir spaziern durch den Fährhafen, trinken in der Alten Liebe einen Kaffee und gehen durch die Fuzo zum Schloss Ritzebüttel. Denn morgen haben wir keine Zeit, da wir nach Helgoland, der einzigen deutschen Hochseeinsel, wollen. Die Alte Liebe ist ein zweigeschössige Holz-Bauwerk und wurde im Jahr 1733 erbaut – als Schiffsanleger und Wellenbrecher. Am nächsten Morgen regnet es, der Ausflug nach Helgoland fällt so im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser. Wir nutzen die Zeit und lassen bei 30.000 gefahrenen Kilometern die vorderen Reifen nach hinten und umgekehrt wechseln.
Am Tag darauf scheint wieder die Sonne. Also fahren wir am 08.05. nach Helgoland. Wir entscheiden uns für das normale Fährschiff und nicht den Katamaran, weil man mit dem Fährschiff weit außerhalb des Hafens von Helgoland ankern muß und von Beibooten, in die etwa 40 Leute passen, vom Fährschiff zum Hafen gebracht wird - ein Erlebnis. Das Feeling ist etwa dasselbe wie auf den Rettungsbooten der Titanic - vorne ein Matrose, hinten der Steuermann und dazwischen 40 Leute, die gutes Gottvertrauen haben müssen. Aber es haben alle ohne Blessuren geschafft. Helgoland begrüßt uns mit grauen Wolken. Natürlich umrunden wir die etwa einen Quadratkilometer große Insel zu Fuß auf dem Plateau, sehen die Vogelbrutstellen der Seeschwalben, Lummen und Möven an den Steilwänden und den erodierten Felsen "Lange Anna". 15 Minuten vor unserer Rückfahrt - diesmal mit dem schnelleren Katamaran "Halunder Jet" - beginnt es zu regnen, ein perfektes Timing ohne unser Zutun.
Wir fahren Richtung Hamburg bis Stade, dessen Spitzen-Stellplatz unser Zuhause für die nächsten Tage sein sollte, da wir von hier aus mit dem Zug nach Hamburg und dort zum Hafengeburtstag - es werden 3,5 Mio Menschen erwartet - fahren wollen. Wir erhalten vom städtischen Beamten, der sich 2 Mal täglich um den Stellplatz kümmert, hervorragende Unterlagen und machen noch einen Rund- und Informationsgang durch das Städtchen. Auch am nächsten Tag flanieren wir durch Stade, Karin geht zum Friseur ich ins Café. Am nächsten Tag, Freitag, dem 11.05. gehts mit der S-Bahn zum zentral gelegenen Hauptbahnhof nach Hamburg. Wir machen einen Stadtrundgang, steigen auf den Michel, landen am Ende bei den Landungsbrücken an der Elbe und steigen auf das "Dockland"-Bürogebäude, das von der Seite aussieht wie ein riesiger Schiffsbug. Schon am ersten Tag des Hafengeburtstages sind da Millionen von Leuten unterwegs, die, sowie wir auch, den Einlauf der alten Schiffe sehen wollen. Das Wetter ist aprilmäßig, Sonnenschein wechselt sich mit dunklen Wolken und Regengüssen ab. Todmüd fallen wir abends in Stade in unsere Betten. Auch am kommenden Tag gehts mit der Bahn bis Hamburg-Altona, um ein anderes Stück Hafen kennen zu lernen. Eine Hafenrundfahrt ist Pflicht, obwohl uns ein eiskalter Wind mit Böen bis 8 Bft entgegen bläst. Der Kapitän macht uns auf das größte Containerschiff der Welt mit über 366 Metern Länge aufmerksam. Die Containerberge sind hier noch größer als in Rotterdam. Nach der Hafenrundfahrt gehen wir in das riesige Modelleisenbahnmuseum in der Speicherstadt, wo wir anschließend noch herumspazieren. Auch am Sonntag flanieren wir wieder durch Hamburg, steigen zu einer Stadtrundfahrt in einen Doppeldecker-Bus und haben die erste Reihe im oberen Stock für uns allein. Wir fahren durch die Altstadt, das Villenviertel an der Alster und zur am Tag eher enttäuschenden Reeperbahn. Am Ende landen wir wieder am Hafen, diesmal beim Jungfernstieg und lassen uns von den Menschenmassen entlang der Großsegler aus Rußland und Polen an der Hafenkante treiben. Die Taufe der AIDAmar 23 Uhr erleben wir vor lauter Müdigkeit nicht mehr, um diese Zeit liegen wir schon wieder in Stade in unserem warmen Wohnmobil im Bett.
Die nächste Stadt, die wir besuchen, ist die Marzipanstadt Lübeck. Wir übernachten dort auf einem asphaltierten Parkplatz (53°52,294' N; 010° 40,731' E) ohne V+E, keine Müllentsorgung, öffentliche Toilette mit Möglichkeit der Toilettenentsorgung in ca. 40m Entfernung. Zum Zentrum ca. 500m. 1,- EUR/1h, 5,- EUR/Tag. Übernachtung gestattet. Gasflaschentausch in Lübeck: Fa.Boie, Posenerstr. 20, Tel. +49451 15030, 17,- EUR für 11-lt-Flasche. Nach unserer Ankunft machen wir noch einen kurzen Stadtrundgang. Die ausgiebige Besichtigung erfolgt am nächsten Tag, dem 15.05. mit Holstentor, Besteigung des Turmes St.Peter, Marienkirche, Dom, Rathaus, Salzspeicher, das Heiligen-Geist-Spital, Günther-Grass-Haus, Buddenbrockhaus und viele andere Sehenswürdigkeiten sind in Lübeck zu sehen. Den Abend verbrachten wir in der "Schiffergesellschaft", einem empfehlenswerten, urigen Lokal mit besonderem Flair. Kaum zu hause brach ein Wolkenbruch über Lübeck herein - Glück gehabt.
Karin wollte unbedingt einmal Travemünde sehen, also fuhren wir dorthin. Stellplatz am Fischerhafen. Wetter wie im April, Sonne und Regen wechselten sich ab, nur der eisige Wind blieb immer gleich. Mittags probierten wir ein norddeutsches Fischergericht, vor dem wir schon oft gewarnt wurden, daß es nicht jedermanns Sache sei : Labskaus. Aber wenn wir schon da sind ..... Hat gar nicht so schlecht geschmeckt, aber ausgesehen hat es wie Erbrochenes eines Magenkranken mit zwei Spiegeleiern drauf. Sonnenschein hatten wir dann, als wir mit der Fähre zur "Passat", dem Schwesterschiff der unter unglücklichen Umständen im Atlantik untergegangenen "Pamir", übersetzten und rund Hafen wieder zurück gingen.
Eine Waschmaschine mußte wieder einmal her, so fuhren wir auf den sehr schönen Campingplatz nach Dahme.
Nachdem wir alles ausgenützt haben, was der Campingplatz so zu bieten hatte, gings zwei Tage später weiter nach Kiel, wo wir unbedingt auf dem Stellplatz an der Schleuse neben dem Ausgang des Nord-Ostsee-Kanals, wo die Riesenfrachter auf Armlänge vorbeifahren, stehen wollten und auch tatsächlich einen Platz bekamen. Dort lernten wir ein nettes Ehepaar kennen und plauderten längere Zeit und fragten es über Kiel aus. Beim Verabschieden, luden sie uns ein, uns morgen, an einem Sonntag, Kiel zu zeigen. Sie holten uns am Morgen mit ihrem Privatauto ab und zeigten uns bei schönem Wetter einen Tag lang Kiel. Es war ein schöner Tag zu viert und wir erfuhren einiges über Kiel, was wir sonst nie erfahren hätten. Wir sind auch heute noch in Kontakt.
Auf ihren Rat hin fuhren wir am nächsten Tag auf die andere Seite der Kieler Bucht nach Laboe. In Laboe selbst fanden wir für unser Wohnmobil keinen Platz, aber das Marinedenkmal und die Assicht von seinem Turm waren sehr interessant.
Über Eckernförde ging es bei schönem Wetter weiter nach Schleswig. Hier machten wir etwas, was wir in Folge auch weiterhin oft so machten : Wir stellten uns auf den asphaltierten Stellplatz des Schleswiger Stadthafens, einer Marina für private Segelboote. Um 14,- EUR hatten wir sämtliche Vorteile eines Campingplatzes, nur Markise herauslassen war weder möglich noch erlaubt, aber da wir ohnehin keine haben, hat uns das nicht gestört. Dafür bekamen wir beim Bezahlen der Stellplatzgebühr vom Hafenkapitän ein Stoff-Einkaufssackerl mit Prospekten von Schleswig, einem Stadtplan, Gutscheine, z.B. für 2 Brötchen vom nahe gelegenen Bäcker und einem Schachterl mit einem Playmobil-Kapitän. Schleswig ist eine sehr schöne Stadt mit Dom, einer schönen Altstadt, einer Promenade am Meer (Kleine Breite) entlang und dem Schloß Gottorf. Unsere Weiterfahrt führte uns Richtung Südwesten über Friedrichstadt, dem Amsterdam des Nordens, mit Grachten und Kanälen an die Nordsee nach Westerhever mit dem bekannten Leuchtturm zwischen zwei Häusern. Eigentlich ist das Übernachten am dortigen Parkplatz wegen des Naturschutzgebietes nicht erlaubt, aber mit Freundlichkeit, Überredungskunst und der Bezahlung der normalen Parkgebühr durften wir schließlich doch bleiben. Am nächsten Morgen machten wir einige Fotos vom Leuchtturm und dem ihn umgebenden Land mit seinen Schafen und fuhren weiter zu einem Stadspaziergang nach Husum. Gegen Abend fuhren wir noch auf die Insel Nordstrand und überenachteten dort am Parplatz Norderhafen, da wir am nächsten Tag eine Schiffahrt zu den Robbenbänken und zur Hallig Gröde machen wollen. Nach einem interessanten Ausflug auf diese Hallig verlassen wir am 25.05. Norddeutschland und kommen nach einem Besuch einer Bank in Husum, um Dänenkronen zu kaufen, nach Dänemark.

Einen Ratschlag, wenn jemand in Deutschland einen 500-Euro-Schein wechseln will, denn 500-Euro-Scheine werden in Deutschland in den Geschäften zur Zahlung nicht akzeptiert : Geht ausschließlich zur Commerzbank, dort wird man freundlich bedient und dort wird der Schein so gewechselt, wie man es haben möchte. ALLE anderen Banken und Sparkassen haben uns mehr oder weniger unfreundlich abgewiesen und ein Zerberus an der Eingangstüre sagte uns jedes Mal, daß wir diesen Service nur in Anspruch nehmen könnten, wenn wir auch ein Konto bei diesem Institut besässen. In Wechselstuben verlangte man zwischen 5 und 10% des gewechselten Geldscheines - also bis zu 50 Euro - als Provision oder Lohn fürs Wechseln. Tourismusfreundlichkeit sieht anders aus !

  Hier geht' zu den Fotos für diesen Reiseabschnitt :
<DIA-Show Urlaub 2012 Teil 2/5 Norddeutschland
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25.05.-10.06.2012

Nordstrand(D) - Frederikshavn(DK)

Jetzt spühren wir, daß der Sommer kommt : 30-32° und am Abend immer noch 25°C. Erster Stop in Dänemark ist Ribe, eine mittelalterliche Stadt mit vielen Fachwerkhäusern und einem großen Dom.
Von dieser ältesten Stadt Dänemarks geht es zum größten Fischeihafen Dänemarks, den wir aber umfahren. Nördlich steht jedoch ein Denkmal, das man nicht übersehen kann - die Monumentalskulptur "Der Mensch am Meer": vier 9 Meter hohe Männer aus weißem Marmor sitzen da und schauen aufs Meer hinaus und können von dort schon aus 10km Entfernung gesehen werden.
Am Abend fahren wir noch nach Billund auf den dortigen Campingplatz. Das Mekka vieler Kinder - Legoland - ist hier. Am Pfingstsamstag besuchen wir mit tausenden anderen Legoland bei über 30°C. Am darauffolgenden Pfingssonntag machen wir einen Sandeltag und faulenzen. Erst etwa um 22:30 beginnt es zu dämmern. Hier können wir zu letzten Mal für lange Zeit unsere Gasflasche tauschen.

Nördlich von Billund kann man in Dänemark keine deutschen Gasflaschen mehr tauschen. Gasflaschen zu mieten gibt es keine. Man kann nur eine dänische Gasflasche und ein dazu gehöriges Ventil kaufen (ca. 180 EUR). Leider nimmt diese Flaschen niemand wieder zurück, sie können nur gegen Volle getauscht werden. Man kann sie daher beim Verlassen von Dänemark nur wegwerfen.

Der nächste Tausch sollte uns erst in Stockholm um viel Geld gelingen. Da Billund etwa auf der Hälfte zwischen Nordsee und Ostsee liegt beschließen wir, einige Tage auf die Insel Fünen in der Ostsee zu fahren.
So geht es von Billund richtung Veje, Frederici und Assens. Unterwegs machen wir wieder einige Male Halt bei Kirchen, Leuchttürmen und Rastplätzen. In Helnaes übernachten wir frei stehend. Über Ebberup kommen wir nach Faaborg, nach Svenborg und über eine Windmühle bei Astrup zum Schloß Egeskov. Wir übernachten am Campingplatz Odense. Seit Holland blühen Kastanienbäume und Flieder, in Norddeutschland dunkler Flieder in den Gärten, hier in Dänemark sind es riesige Fliederhecken in den riesigen Feldern. Wir fahren mit dem Bus bis Odense und besichtigen den Ort und die drei Kirchen mit ihren Kunstschätzen. Am Nachmittag gehen wir ins Freilichtmuseum "Den Fynske Landsby", das dem frühere Leben in einem Dorf auf Fünen nachempfunden ist.
Anschließend fahren wir weiter nach Nyborg, ebenfalls einer der ältesten Städte Dänemarks und übernachten am Anfang der Brücke zur Insel Seeland auf einem asphaltierten Parkplatz bei einer Pizzeria. Nach einem Stadtrundgang und einem Spaziergang durch die Burganlage in Nyborg übernachten wir frei auf einem Parkplatz am Hafen und fahren am nächsten Tag, dem 31.05. auf der Autobahn quer durch Dänemark wieder an die Nordsee nach Henne Strand mit hellem feinpudrigem Sand und hohen Dünen. Parallel zur Küste gehts nach Norden, vom Meer getrennt durch einen breiten hohen und bewachsenen Dünengürtel in den sich manchmal Ferienhäuser ducken um dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Havrig Kirke, Hvide Sande und Norre Lyngvig sind Stationen auf dem Weg nach Sondervig, wo wir auf einem Gratis-Parplatz am Ortsrand übernachten (56°07,207' N; 008°07,025' E). Bisher sind wir 3.855km gefahren. Nach den 32°C in Ribe haben wir hier wieder unsere Winterjacken aus der Garage geholt, für 14°C und eisigen Wind (gefühlte Temperatur unter 0°) die richtige Kleidung.
Auf dem Weg nach Ringkobing versuchen wir trotz starkem Wind einen Blick über die Dünen aufs Meer zu werfen. Das gelingt uns leider nicht, der feine Sand genau gegenan vom Wind geblasen sticht wie Nadeln auf der Haut, die Augen offen zu halten ist unmöglich, fotografieren auch, der Wind bläst einen fast um und das Gehen ähnelt dem in knietiefen Pulverschnee. Wir müssen umkehren. Mein dunkelblaues Vlies schaut aus wie nach einem Marsch im Schneetreiben - nur daß es jetzt voll Sand ist.
Thorsminde, Bovbjerg Fyr, Strande, der Strandsee Ferring So mit seiner grünen Farbe, dem Fischerhafen Thyboron und Lemvig sind die Stationen bis Struer, wo wir gratis bei der Marina mit Mülltonne, WC und Dusche jedoch ohne Strom übernachten (56°29,667' N; 008°35,414' E).
Nicht weit von Struer, durch das wir natürlich am Morgen auch flaniert sind, liegt die Burg Spottrup an einem kleinen See. An unserem Besuchstag hatte man das Gefühl im Mittelalter zu sein, wie unsere Bilder beweisen.
Der nächste Ort, Viborg, ist wie ausgestorben, um 16 Uhr sind keine Leute auf den Strassen unterwegs, auch die Kirche ist schon zugesperrt. Wir fahren nach Glyngore und nächtigen dort auf einem Parkplqatz am kleinen Hafen vis-à-vis von Nykobing Mors, das wir am nächsten Tag besuchen wollen, aber auch dieser Ort scheint um 11 Uhr vormittags ausgestorben zu sein. So fahren wir weiter über Sundby nach Stebjerg an der Nordsee und weiter der Küste entlang und besichtigen Kirchen, Leuchttürme (Norre Voruper, Hanstholm) und Bunker aus dem 2.Weltkrieg (Vigso) auf unserem Weg nach Lild Strand in der Jammerbucht und weiter über die Aggersund Brücke nach Logstor. Übernachtung auf dem dortigen Stellplatz in der Marina (WC, V+E, Strom incl., Trinkwasser, 15,- EUR). Von Logstor nach Alborg sind es nur rund 50km.
Für unseren Stadtrundgang finden wir einen Parkplatz vor dem Kongresscenter. Alborg ist eine sehr schöne Stadt, beim Rathaus vor einem Weinlokal spielt eine Dixie-Band und gegessen haben wir ausgezeichnet - bei einem Türken. Den Aufenthalt in Alborg haben wir genossen.
Nun geht es nach Nordwesten zur Nordsee nach Blokhus, einer ungeorneten Ferienhaussiedlung mit zwei scheußlichen Hotel-Betonklötzen hinter der Düne, hier hält uns nichts, also schnell weiter nach Lokken, hier konnten wir mit dem Wohnmobil direkt an den Strand fahren. Als nächstes wollen wir uns den Leuchtturm Rubjerg Knude an der Steilküste ansehen, der langsam von einer Wanderdüne verschlungen wird und schon aufgegeben ist. Die den Leuchtturm umgebende Düne hat sich in den vergangenen 100 Jahren gebildet und die Steilküste, die ja vorwiegend aus Sand besteht, wird hier jährlich um 1,5 Meter abgetragen. Im Hof des Hauses des Strandvogts in Rubjerg übernachten wir in Sichtweite des Leuchtturms. Ein näheres Herankommen an den Leuchtturm ist wegen des starken Windes, der den Sand über die Steilküste herauf bläst, nicht möhlich. Ein paar Aufnahmen des Leuchtturms im Sandsturm müssen leider genügen. Über Venneberg, Skallerup und Norlev fahren wir nach Hirthals. Unser Mittagessen : Eine echte, dünne, hervorragend schmeckende Pizza bei einem echten Italiener mit Holzofen, der der Liebe wegen in Dänemark geblieben ist. Hier ist der Sonnenuntergang Anfang Juni erst um 22:30 Uhr und um 23:30 Uhr ist es immer noch hell. Wir übernachten gratis gegenüber vom Stellplatz beim Info-Center am Rande der Stadt.
Am Vormittag des 06.06. besteigen wir den Leuchtturm Hirthals Fyr und genießen die Aussicht bei herrlichem Wetter, gehen auf der Hafenpromenade spazieren und ins Nordsoen Oceanium zu einer Robbenfütterung und in dem uns nicht nur die Tiere der Nordsee gezeigt werden, sondern viele interessante Informationen über die Nordsee vermittelt wurden.
Unser nächstes Ziel ist Skagen und die Nordspitze Dänemarks, an der sich Ost- und Nordsee miteinander vermischen. Unterwegs fahren wir bei Tversted Strand mit unserem Womo bis auf den breiten Strand. Unterwegs gäb es noch eine Wanderdüne zu sehen, aber nach 1 km brechen wir die 6km lange Fahrt dorthin ab. Die Straße besteht aus Betonplatten mit 5cm breiten Spalten. Das Wohnmobil tut uns leid, so wie es hier von der Straße behandelt und gebeutelt wird und wir kehren um. Nachdem heute schönes Wetter ist, wollen wir das noch ausnützen und parken in der Nähe des Leuchtturms von Skagen bei der Traktorstation. Von dort bringen Traktoren Touristen durch die Dünen zur Nordspitze Dänemarks. Hier kann man mit einem Fuß in der Ostsee und mit dem anderen in der Nordsee stehen. Wir übernachten in Skagen am Hafenparkplatz (57°43,142' N; 010°35,224 E; Asphalt, Müllentsorgung, WC, Waschmaschine, Dusche, keine V+E, kostenlos von 18-09 Uhr). Wir haben für Sonntag, den 10.06., übers Internet die Fähre von Frederikshavn nach Oslo gebucht und sind 3 Tage zu früh dran. So fahren wir nach Süden und schauen uns das Pendant zu den Männern am Meer in Esbjerg an - die "Frau vom Meer" im Hafen von Saeby. In Saeby übernachten wir auf einem großen Parkplatz beim Friedhof (57°20,224' N; 010°31,297' E). Nachdem es regnet, werden wir den 08. und 09.06. auf dem Campingplatz Hedbo, der direkt am Meer und nur wenige Kilometer vom Fährhafen Frederikshavn entfernt liegt, mit Einkaufen, Duschen, Haare und Wäsche waschen verbringen.
Am Sonntag, 10.06., geht es in der Früh um 08:00 zur Fähre nach Oslo. Wir wollen die Fahrt durch den Oslo-Fjord bei Tag genießen, uns die neue, umgebaute Holmenkollen-Schanze ansehen und dann weiter nach Schweden fahren.

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<DIA-Show Urlaub 2012 Teil 3/5 Dänemark
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10.06.-21.06.2012

Oslo(N) - Mittelschweden - Stockholm

So ging es also am Sonntag, dem 10.06., vormittags ber Salsa-Fähre von Frederikshavn durch den Oslofjord nach Oslo. "Salsa-Fähre" deshalb, weil dieses Schiff am Samstag voll mit jungen Leuten, die auf diesem Schiff eine Salsa-Party gefeiert hjaben, von Oslo nach Frederikshavn gefahren ist. Auch bei der Fahrt nach Oslo war auf dem Schiff dieser Musik nicht zu entkommen. Da wir aber jugendlich jung geblieben sind, machte uns das nichts aus. Problematischer war was anderes : wir hatten eigentlich vor, mit der Fähre von Frederikshavn nach Göteborg über zu setzen und unsere Schwedenreise von dort zu beginnen, damit wären wir innerhalb von EU-Grenzen geblieben. Erst kurz vor dem Fährtermin haben wir uns zur Route über Oslo entschieden, dabei aber vergessen, daß wir aus dem Burgenland etwa 30 Flaschen Wein mitgenommen hatten, von denen mindestens noch 20 im Wohnmobil waren - wir wollten ja die EU nicht verlassen. In Norwegen sind die Bestimmungen diesbezüglich sehr rigoros und die Strafen für gesetzwidrigen Alkoholimport sehr hoch - aber es war schon zu spät. Das Wetter durch den Oslofjord war schön und ein neuer Fleck Europas, den wir bisher noch nicht kannten, obwohl unser Sohn 4 Jahre in Oslo gearbeitet hat. Beim Ausschiffen waren wir beide sehr still und ich überlegte mir viele Ausreden, falls wir durchsucht werden würden, die ich an des Zöllners Stelle aber alle sicher durchschaut hätte - er wahrscheinlich auch. Bei der Ausfahrt winkte der Zoll das Wohnmobil vor uns rechts ran, mir fiel fast das Herz in die Hose, aber wir wurden weitergewunken und erst das Wohnmobil hinter uns wurde wieder kontrolliert. Jetzt sprang das Herz wieder an seinen richtigen Fleck und der Stein, der da inzwischen saß, fiel endlich mit einem lauten "Puuuh" hinunter ! Wir fuhren wie geplant zur neuen Holmenkollenschanze und übernachteten ober dieser auf einem Parkplatz ohne jegliche Infrastruktur, dafür aber umsonst. Am Montag ging es dann nach Schweden und über hügeliges Gelände, wo sich rote Häuschen in grünen Feldern präsentierten und sich andere rote Häuschen am Waldesrand versteckten, nach Kristinenhamn (Hamn = Hafen) in den dortigen Gästehafen am Nordufer des Vänersees zum Übernachten. Am Morgen stellen wir fest, daß unser Gas endgültig aus ist, wir aber noch 1 Monat Urlaub vor uns haben und wir eigentlich Gas für den Kühlschrank und die Heizung in der Nacht benötigen. Diversen Tips folgend fahren wir rund 40km herum, um jemaden zu finden, der deutsche Gasflaschen tauscht - völlig zwecklos. Angeblich gibt es nur eine Firma südlich von Stockholm, bei der das möglich ist.

Laut Aussage von mehreren schwedischen Wohnmobilisten kann man in Schweden keine deutschen Gasflaschen tauschen. Gasflaschen zu mieten gibt es auch hier keine. Man kann so wie in Dänemark nur eine schwedische Gasflasche und ein dazu gehöriges Ventil kaufen (auch ca. 180 EUR). Leider nimmt diese Flaschen niemand wieder zurück, sie können nur gegen volle Flaschen getauscht werden. Man kann sie daher beim Verlassen von Schweden nur wegwerfen.

Aber man muß halt improvisieren : Wir stellen den Kühlschrank während der Fahrt auf Batterie um und am Abend, wenn's eh kalt wird schalten wir ihn aus. Für die Nacht holen wir aus der Garage zwei weitere Decken und wenn wir auf einem Stell- oder Campingplatz, sind heizen wir elektrisch. So kommen wir ganz gut weiter und schließlich bis zum 21.06. über die Runden, da fanden wir dann wieder Gas, aber das ist eine andere Geschichte für später. In Kristinehamn muß man die von Picasso gemachte Skulptur besuchen, auch wenn wir sie nicht schön fanden, aber wir waren dort. Unser nächstes Ziel, Lidköping an der Ostseite des Vänersees erreichten wir über den Umweg zu einigen alten Kirchen wie die in Enars bei Sjötorp, den Dom in Mariestad, einer sonst nicht besonders auffälligen Stadt, die Kirche von Skälvums und die von Husaby.

Aufgefallen ist uns, daß es in allen Kirchen Dänemarks und Schwedens Garderoben, Toiletten und Ecken mit Kindermöbeln, Kinderspielzeug und Kinderbüchern gibt - ich finde das eine gute Idee, da man doch 3-6-jährigen nicht zumuten kann, während einer ganzen Liturgiefeier ruhig zu sein oder dem ganzen sogar noch aufmerksam zu folgen.

Von Lidköping fuhren wir nach Norden auf die Halbinsel Kallandsö, an derem nördlichen Ende das schöne Schloß Läckö liegt. Für einen Besuch ist es schon zu spät und wir holen bei einer hübschen, blonden Schwedin in der Portierloge die Erlaubnis ein, am Schloßparkplatz übernachten zu dürfen. Immerhin gibt es da Duschen und ein WC. Nach einer Schloßbesichtigung am nächsten Tag und einem Rundgang außen ums Schloß fahren wir ins Fischerdorf Spiken mit einer Marina für Sportboote und natürlich einem zugehörigen Wohnmobil-Stellplatz. Am Rückweg von der Halbinsel bleiben wir noch in Otterstad bei der dortigen Kirche stehen, aber der Küster hat für heute offensichtlich keine Besucher mehr erwartet, die Kirche ist um 13 Uhr schon (oder noch ?) geschlossen. In Lidköping vertreten wir uns die Füße bevor wir weiter ans südwestliche Ende des Vänersees nach Trollhättan und Vänersborg fahren, wo wir bei der Marina übernachten.
Auf dem Weg am westlichen Seeufer nach Norden kommen wir nach Haverud - eine etwas eigenwillige Konstruktion eröffnet sich unserem Blick : In Håverud bekommt man ein imponierendes Beispiel schwedischer Industriearchitektur und Ingenieurskunst zu sehen. Hier kreuzen sich Wasserstraße (Dals-Kanal), Eisenbahnbrücke und Autoverkehr (Trogbrücke). Der berühmte Aquädukt aus dem Jahre 1868 mit seinen 33.000 Nieten (von denen es heißt, dass noch keine einzige ausgewechselt wurde) ist das Kernstück dieser Touristenattraktion.Über Amal kommen wir nach Karlstad. Lautes Gehupe und Gejohle empfängt uns dort, wir bekommen nur am Stadrand einen Parkplatz, es scheint, als ob die ganze Stadt auf den Beinen wäre, denn offensichtlich feiern hunderte Absoventen der Mittelschulen ihre bestandene Matura. Studenten mit weißen Maturakappen kreisen lärmend und sekt- und biertrinkend auf geschmückte Lastwagen immer wieder durch die Stadt. Es muß zig Gymnasien geben und mindestens soviele LKWs sind es die die ganze Stadt verstopfen. Am Nordende des Vänersees fahren wir wieder auf den Stellplatz in Kristinenhamn, wo wir ja schon unseren ersten Abend in Schweden verbracht haben. Jetzt ist hier der Flieder schon verblüht, dafür stehen aber hunderte Rhododendron-Büsche in allen Farben voll in der Blüte. Die nächste mittelschwedische Stadt ist Örebro im Osten, eine sehr schöne Stadt mit einem riesigen Schloß mit Wassergraben in der Mitte, der St.Nikolai-Kirche und einem schönen Hauptplatz. Aufgefallen sind uns mehrere Luft-Pumpstationen für Fahrräder in den Straßen und auf den Plätzen, wo Radler ihre Reifen kostenlos und ohne Aufwand aufpumpen können. Über Köping und Västeras, dessen Dom nicht nur als besonders sehenwert beschrieben wird, sondern es auch tatsächlich ist, kommen wir in die Universitätsstadt Uppsala, der viertgrößten Stadt Schwedens mit der 1477 gegründeten Universität. Uppsala gehört angeblich zu den Haupttouristenmagneten Schwedens. Davon merken wir heute an einem regnerischen Sonntag Ende Juni allerdings nichts. Uppsala hat eine Domkirche (1289–1435 erbaut, 1702 bei einem Brand zerstört und wieder errichtet, größte Kirche Skandinaviens), ein Schloss (1540 geplant, 1757 Residenz) hoch über der Stadt, eine berühmte Universitätsbibliothek, eine Universitätsaula und ein Universitätsmuseum. Von internationaler Bedeutung ist zudem das Münzkabinett der Universität Uppsala, das wir aber nicht besuchten.
Einer der Höhepunkte unserer Reise war Stockholm. Wir suchen einen in der Literatur verzeichneten Campingplatz in Stockholm, finden aber an dieser Stelle nur eine riesige Baustelle. So entscheiden wir uns für den Campingplatz in Bredang, etwa 10km südwestlich von Stockholm, von wo man das Zentrum Stockholms mittels Zug und 3-Tages-Karte bequem erreichen kann. Montag, der 18.06., ist ganz dem Besuch der Stadt Stockholm gewidmet : Altstadt, Schloß, Dom, Oper, Theater, Rathaus aus der Ferne, Einkaufsstraßen, Bahnhof. Am nächsten Tag steht eine Schiffahrt nach Schloß Drottningholm auf dem Programm. Schloss Drottningholm, Schwedens besterhaltenes Königsschloss, stammt aus dem 17. Jahrhundert und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Schloss ist ständiger Wohnsitz der königlichen Familie und wird mit historischen Schiffen über den Mälarsee erreicht. Nach der Rückkehr legt der Dampfer beim Rathaus an. Da viele Postkarten die Aussicht vom Rathausturm zeigen und heute klares Wetter und blauer Himmel herrschen, erklimmen wir den Turm. Eine herrliche Aussicht und Blicke über ganz Stockholm belohnen unsere Mühe. Bei solch einem Wetter "muß" man angeblich auch auf den Sky View fahren. Der SkyView besteht aus zwei Glasgondeln für je 16 Personen die auf Schienen an der Fassade des Ericsson Globe (kurz "Globen") mit seiner im Inneren befindlichen Arena außen auf und ab fahren. Die Globenarena wurde 1989 als das größte sphärische Gebäude der Welt eingeweiht. Die Arena hat einen Durchmesser von 110 Meter, eine Höhe von 85 Meter und faßt bis zu 16.000 Besucher. Die Konstruktion aus Stahl, Beton und Glas wird von einem MERO Raumtragwerk getragen. MERO ist der Markenname für ein weltweit verwendetes Stahlrohr-Baukastensystem im Bereich Raumfachwerke einer Firma in Würzburg. Für den dritten Tag in Stockholm haben wir uns folgendes Programm vorgenommen : Hop-on-Hop-off-Rundfahrt in einem Doppeldecker-Bus, die Insel Djurgarden mit dem Vergnügungspark Gröna Lund (= Grüner Hain) und dem Vasa-Museum, sowie zum Abschluß unseres Besuches von Stockholm ein Spaziergang entlang dem Strandvägen bis zum Theater. Alles absolviert, bei schönem Wetter und rund 22° ein wahres Vergnügen. Noch ein paar Worte zur Vasa : Die Vasa ist eine schwedische Galeone (Kriegsschiff), die am 10. August 1628 auf ihrer Jungfernfahrt nach weniger als einer Seemeile Fahrt sank. Das Schiff war etwa 69 Meter lang, 12 Meter breit und am Großmast fast 52 Meter hoch. Die gesamte Segelfläche lag bei etwa 1.300 m² und das Achterdeck lag 20 Meter über dem Wasserspiegel. Trotz vieler Probleme beim Testen des Schiffes lichtete die Vasa unter Kapitän Söfring Hansson Jute am 10. August 1628 die Anker. Vier Segel wurden gesetzt und Salut geschossen. Eine der alten Quellen gibt an, dass das Schiff schon auf den ersten Metern trotz geringen Windes eine bedrohliche Schräglage hatte. Der erste stärkere Windstoß ließ das Schiff etwa 1.300 Meter nach dem Start kentern. Dabei starben schätzungsweise dreißig bis fünfzig Menschen. Insgesamt dauerte die Fahrt der Vasa nur etwa 20 Minuten, die Hebung des Schiffes und seine Restaurierung 21 Jahre. Das Ganze war ein Prestigeprojekt von König Gustav II. Adolf von Schweden. Ich meine, daß die Politiker von heute nichts aus dieser Katastrophe gelernt haben. Prestigeprojekte dieser Art gibt es auch heute noch genügend.

  Hier geht' zu den Fotos für diesen Reiseabschnitt :
<DIA-Show Urlaub 2012 Teil 4/5 Mittelschweden + Stockholm
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21.06.-09.07.2012

Südschweden - Insel Öland - Ystad - Malmö - Trelleborg - Güstrow(D) - Potsdam - Graz

Am Campingplatz Bredang erfuhren wir die Adresse einer Ein-Mann-Firma, die als einzige in Schweden deutsche Gasflaschen tauscht. Also auf nach Södertälje, ca. 25km südlich von Stockholm. Trotz Navi dauerte es eine ganze Weile bis wir die Firma gefunden haben. Eine Baustelle und ein Bahndamm ohne Unterführung machten die Suche nicht einfacher. Das fehlende Firmenschild und die Tatsache, daß die Firma Untermieter bei einer anderen Firma war, ähnelte dem Suchen beim Geocatching. Hier die Adresse der Firma : Fa. Per Svensson, Hansavägen 7, 151 38 Södertälje, Sweden, Tel. 0046 70 651 9016, Öffnungszeiten : 15.03.-30.06.: an Arbeistagen 14-17:30, am Samstag 10-14, an Sonn- u. Feiertagen 10-14; 01.07.-14.03.: an Arbeistagen 14-17:30, am Samstag 10-14, an Sonn- u. Feiertagen 10-14 Uhr.
Die Gasfüllung einer 11kg-Flasche kostete 74,- EUR (ohne Flasche nur das Gas) !!!
Dies ist kein Tippfehler !!!

Wir nahmen's trotzdem gelassen. Erstens ist Urlaub und zweitens brauchten wir das Gas.

Der Kühlschrank wurde wieder umgestellt und unsere kleine Wohnmobilwelt war wieder in Ordnung.

"Schloß Gripsholm" von Tucholsky - ich hab den Roman nie gelesen, aber das Schloß und seine Lage sollen schön sein - also hin. In Mariefried standen wir direkt am Wasser im Gästehafen vis-á-vis vom Schloß. Besonders freundliche Mitarbeiter des Hafenbüros und ein freundlicher, hilfsbereiter Hafenmeister zeigten uns die Infrastruktur, die mit V+E, WC, Dusche, Waschmaschine und Strom, alles um 23,- Euro, keinen Wunsch offen ließ. (4 Plätze, 59°15,475' N, 017°13,272' E;). Natürlich haben wir das Schloß umrundet und in den Hof geschaut, von einer Besichtigung haben wir abgesehen, da uns die darin enthaltene Portrait-Sammlung nicht besonders interessierte, da wir in der nordischen Geschichte nicht besonders gut sind und daher die portraitierten Leute sowieso nicht kennen würden. Daher machten wir lieber noch einen Spaziergang durch den kleinen Ort Mariefred. Am nächsten Tag geht es wieder zurück an die Ostsee. Die Stadt Trosa ist eine kleine, idyllische Stadt aus Holzhäusern und liegt an der Mündung des Flusses Trosaån in die Ostsee. Wieder finden wir einen Parkplatz am Hafen. Von Trosa geht's nicht weit nach Schloß Tullgarn und dann zum Öxelesund. Bei dem sehr schön an einer Ostesee-Bucht gelegenen Schloß Tullgarn findet heute, Freitag, dem 22.06., gerade eine Mittsommerfeier statt, zu der wir uns als Zuschauer gesellen.

Midsommar ist in Schweden nach Weihnachten das zweitgrößte Fest des Jahres und die meisten Schweden feiern es mit Verwandten, Freunden und Nachbarn. Laut Gesetz aus dem Jahre 1953 wird Midsommar immer an dem Samstag gefeiert, der zwischen dem 20. und dem 26. Juni liegt. Der Freitag davor wird Mittsommerabend genannt und der Samstag Mittsommertag. Obwohl der Freitag kein offizieller Feiertag ist, haben die meisten Geschäfte geschlossen und die Bewohner der großen Städte pilgern zu den Feierlichkeiten auf das Land. Am Mittsommerabend wird ein geschmückter Baumstamm aufgerichtet, die Mittsommerstange oder Majstange genannt wird. Maj hat hier nichts mit dem Monat Mai zu tun, sondern geht auf das altertümliche Zeitwort "maja" (= mit Blumen schmücken) zurück. Zum Fest zieht man sich fein an, die Mädchen und Frauen haben meist weiße oder blumige Kleider an; viele tragen zu dieser besonderen Gelegenheit auch ihre Trachten. Einige binden Kränze aus Blumen oder Birkenzweigen und setzen sie sich oder ihren Kindern auf.

Auch auf der nächsten Station unserer Reise, dem Öxelesund, findet gerade eine Midsommerfeier statt. Ab nun wird es für mich, den Segler, wieder interessant : In Söderköping, in dem wir wieder einen längeren Spaziergang machen, beginnt der Göta-Kanal, der die Ostküste Schwedens mit Göteborg an der Westküste Schwedens verbindet. Der Kanal hat eine Länge von 190,5 km, wovon die 87,3 km lange tatsächliche Kanalstrecke zwischen den 5 verbundenen Seen von 58.000 schwedischen Soldaten von Hand gegraben wurde. Zusammen mit dem Trollhätte-Kanal und dem Göta älv bildet der Göta-Kanal eine 390 km lange Wasserstraße quer durch Schweden, die einen Höhenunterschied von 91,5 m überwindet. Der Stellplatz in Söderköping ist voll, weil rücksichtslose Wohnmobilisten den Stellplatz mit Markisen, Tischen und Sesseln zu einem Campingplatz umfunktioniert haben und so mindestens 12 weiteren Wohnmobilen den Platz nehmen. Hier gefällt es uns überhaupt nicht und daher übernachten wir auf einem Parkplatz beim Busbahnhof - allein und in Ruhe. In Linköping ist wegen des Mittsommertages alles zu. Geschäfte, Lokale, kein Mensch auf der Strasse, sebst der Dom und das Schloß sind zu. Alle beim Feiern irgendwo außerhalb der Stadt. Auf dem Weg nach Berg besichtigen wir das Kloster Vreta. Dieses Kloster wurde um 1100 eingerichtet und war damit das erste Kloster in Schweden. Berg liegt am westlichen Ufer des Roxen-Sees an der Mündung des Göta-Kanals in diesen See. Bekannt ist der Ort vor allem wegen seiner Schleusen. Vom Roxen führt zunächst eine siebenstufige Schleusentreppe (Carl-Johans-Schleusen) hinauf zum Yachthafen von Berg. Anschließend folgen zwei Doppelschleusen. Die Carl-Johans-Schleusen sind die längste Schleusentreppe des Kanals. Von hier aus führt der Göta-Kanal hinauf auf die Östgöta-Ebene und weiter Richtung Vättern. Dieser Teil des Kanals ist der meist besuchte. Mit ihren sieben verbundenen Schleusen ist die Carl-Johan-Schleusentreppe in Berg die längste des Kanals. Sie hebt oder senkt die Boote 18,8 Meter zwischen dem See Roxen und dem Yachthafen von Berg. Mit den beiden Doppelschleusen gibt es insgesamt elf Schleusen in Berg.
Auf der Weiterfahrt Richtung Westen besichtigen wir noch die Klosterruine Alvastra, die etwa 25 Kilometer südlich der Stadt Vadstena am Ostufer des Vätternsees liegt. Diese Kloster war das zweitälteste Kloster Schwedens und wurde im Jahr 1143 geründet. Die Stadt Vadstena gehört sicherlich zu den schönsten Städten Schwedens. Nach der Übernachtung auf einem speziell für Wohnmobile reservierten Parkplatz besichtigen wir die Altstadt, die Klosterkirche und das wuchtige Schloß, das in mitten eines Wassergrabens liegt, der gleichzeitig die Marina für Sportboote darstellt.In Motola, ein bischen nördlicher am östlichen Ufer des Vätternsees schauten wir nochmals zu zwei Schleusen des Göta-Kanals bevor wir kurz zum Schloß Stjärnsund und dann nach Askersund fuhren. In Askersund reichte ein kurzer Rundgang, da der Ort nichts wesentlich Aufregendes bot.
Um den See zu umrunden fuhren wir an der Westküste des Vätternsaees durch kilometerlange Wälder nach Süden bis Karlsborg. Karlsborg trägt, bedingt durch die Lage und dem ursprünglichen Zweck der Festung Karlsborg, den Beinamen Reservehauptstadt Schwedens. Die dortige Festung hat einen Umfang von 5 km und zählt damit zu den größten Bauwerken Europas und sollte im Falle eines Angriffs auf Stockholm der schwedischen Regierung als Ausweichsquartier dienen. Die Festung beinhaltet auch heute noch militärische Einrichtungen und ist so groß, daß wir sie nur mit dem Auto, mit dem wir drin herumfuhren, besichtigen konnten. Übernachtet haben wir am Strandvägen, einer Seeuferstrasse, am Parkstreifen, in der Nacht hatten wir starken Regen und der Sturm hat uns arg gebeutelt.
Über Jönköping und Eksjö fahren wir auf der Strasse 31 weiter südwärts und übernachten in Lenhovda auf einem Parkplatz im Ort. Am nächsten Tag, 26.06., besichtigen wir zwei Glasfabriken in Nybro und Boda Glasbruk und weil wir bisher noch keinen Elch in freier Natur gesehen haben, besuchten wir noch den "Crystal Kingdom Moosepark (= Elchpark) Nybro" mit einem Elch, 2 weiblichen Elchen (Elchinnen ?) und einem erst 3 Monate alten Elchkalb, dem "Ferdinand". Am Nachmittag sind wir dann in Kalmar und starten noch eine Schloßbesichtigung. Eine Übernachtungsmöglichkeit finden wir auf einem Parkplatz nördlich des Zentrums (am Södakanalgatan). Nach Besichtigung der Altstadt und des Domes fahren wir auf die Insel Öland.

Auf unserem Weg nach Süden auf der Westseite der Insel zum dortigen Leuchtturm "Lange Jan" machen wir mehrmals halt bei Windmühlen, Kirchen (Resmo + Smedby) und dem Staatsgut Ottenby. Nach einem Spaziergang beim Leuchtturm fahren wir auf der Ostseite der Insel wieder nach Norden und übernachten auf einem Parkplatz in Gardby, etwa auf der Höhe von Kalmar. Wolkenloser Himmel, 24° und Windstille empfingen uns am nächsten Tag. Über die vorgeschichtliche Burg Graborg, der Ruine der größten geschlossenen vorgeschichtlichen Befestigung, mit der Ruine der St.Knud Kapelle, der Gardslösa Kirche und der Ruine der St.Brigitta Kapelle fahren wir in den Fischerhafen Karehamn, der aber außer einigen interessanten Briefkästen und einem einfallsreichen, hölzernen Abfallkübel nichts bietet. Nördlich von Sandvik wird die Insel schmal und wir kommen auf unserem Weg zum nördlichen Leuchtturm dem "Langer Erik" zu einer interessanten Steinmühle in Jordhamn, mit der Bodenplatten glatt geschliffen wurden - eine simple aber geniale Konstruktion - und weiter zu einer ganz alten Kirche in Källa aus dem 12. Jahrhundert, die aber heute nicht mehr als Kirche genutzt wird. Auch die größte Kirche der Insel in Högby, die wegen ihrer Innenkonstruktion, den beiden Seitenbalkonen, interessant ist, liegt auf unserem Weg nach Norden. Ab dem Leuchtturm geht es jetzt nur mehr nach Süden, wir fahren auf einem Küstenweg, nicht breiter als unser Wohnmobil, und kommen zu den Kalkformationen von Byrums Sandvik. Hier hat das Meer auf 600m Länge eigenartige Türme aus dem Muschelkalkstein gewaschen. In Sandvik übernachten wir auf dem Parkplatz der großen Windmühle.
Über die Hauptstadt Ölands, die Stadt Borgholm mit einer gigantischen Burgruine (Entsorgungsplatz an der Hafenuferstraße) verlassen wir Öland wieder und fahren von Kalmar vorbei an der wegen Renovierung geschlossenen Wehrkirche von Hagby nach Karlskrona, das schon an der Südküste Schwedens liegt. Zum Übernachten finden wir einen Wohnmobilparkplatz am Hafen. 30.06.2012 : Nach einem Stadtrundgang am Vormittag geht es dann weiter nach Ronneby. Bei der Eroberung der dänischen Stadt durch die Schweden wurde die ganze Stadt außer der Kirche niedergebrannt und die meisten Bewohner umgebracht. Den Nachmittag verbringen wir mit Spaziergängen durch Karlshamn und Kristianstad. In Arhus, wo wir übernachten wollen, sind die meisten Strassen gesperrt, da ein riesiges Hafenfest stattfindet. Wir finden einen Übernachtungsplatz auf einer Wiese unter Föhren. Nachdem es die ganze Nacht stark geregnet hat und ich früh am Morgen sehe, daß die Wiese unseres Parkplatzes schon 5cm unter Wasser steht, verlassen wir diesen Platz fluchtartig, da ich befürchte, sonst in der Wiese einzusinken und nicht mehr weg zu kommen.
Vorbei an der geschlossenen Kirche von Ravlunda kommen wir zu einem interessanten Königsgrab aus der Bronzezeit in Kivic und dann nach Simrishamn. Unsere nächste Station ist Burg Glimmingehus aus dem 16. Jahrhundert, die wir aber nur von außen besichtigen und weiter an den Strand von Sandhamnaren und Käseberga fahren.

In Käseberga befindet sich die größte vorgeschichtliche Schiffsetzung in Skandinavien "Ales Stenar", 59 Steinblöcke sind in Form eines 67m langen und 19m breiten Schiffes in den Boden gerammt worden, wahrscheinlich 500-1000 n.Chr. Die Stätte diente den Wikingern als Kult- oder Opferstätte. Übernachtet haben wir dann in Ystad allein am Parkplatz am Hafen, auf dem ein Teil für Wohnmobile reserviert ist. Am nächsten Tag besichtigten wir Ystad und wandelten teilweise in den Straßen, in denen Inspektor Wallander, der Kriminalkommissar aus Henning Mankells Romanen Verbrecher jagt. Bevor wir von Trelleborg wieder nach Deutschland übersetzen, wollen wir uns noch Malmö mit seinem gedrehten Büroturm und seiner schönen Innenstadt ansehen, wo bei diesem schönen Wetter viele Kaffeehäuser zur Rast einladen.
Gegen Abend fahren wir über saftige hügelige Wiesen zurück nach Trelleborg, wo wir auf dem überall angegebenen Stellplatz übernachten und auf unsere morgige Fähre nach Rostok/Warnemünde warten. Am Dienstag, dem 03.07., sind wir wieder zurück in Deutschland, bleiben noch eine Nacht in Warnemünde und lassen uns ein herrliches Abendessen in einem Fischlokal am Kanal schmecken.

Nur noch eine Station steht auf unserem Heimweg am Programm : Schloß Sanssouci in Potsdam. Es sollten aber doch zwei werden, da wir einem Hinweisschild mit einem Barockschloß noch nach Güstrow folgen, einer ostdeutschen Stadt, die zwar wie alle anderen auch in der DDR-Zeit sehr gelitten haben, die aber schon wieder sehr viel zur Renovierung beigetragen hat. In Potsdam ließen wir uns von einem Touristenbus die Sehenswürdigkeiten zeigen, an denen aber überall noch renoviert wird - da sollte man in 5 Jahren noch mal hin. Wir besichtigten dann wie vorgehabt Schloß Sanssouci - dem älteren Aufsichtspersonal merkt man heute noch die Ausbildung der DDR-Zeit an, es herrscht ein harscher Ton - und trafen uns am Abend mit einem Segelkollegen aus Berlin, den wir 10 Jahre nicht mehr gesehen haben, und verbrachten einen schönen Abend gemeinsam. Geparkt und übernachtet haben wir in einer Nebenstraße in einem Villenviertel. Die Heimfahrt sollte über das Gebiet der Tschechoslovakei gehen, somit mußten wir übers Erzgebirge und fanden im ReiseMobil-Stellplatzführer einen kleinen Stellplatz bei einem Hotel und Gasthof in Altenberg, wo wir ein hervorragendes Wilbret zum Abendessen bekamen.

Über Tschechien fuhren wir bis Schrems, wo wir auf einem Stellplatz beim Kulturhaus übernachteten. Über Tulln und Sollenau im Süden von Wien, wo wir alle Zutaten für eine Gastankflaschen-Anlage und einen Einbautermin bei Holliday Mobil vereinbarten, schloß sich der Kreis wieder und wir landeten gesund ohne Blessuren am Wohnmobil wieder gut in Graz.

  Hier geht' zu den Fotos für diesen Reiseabschnitt :
<DIA-Show Urlaub 2012 Teil 5/5 Südschweden - Insel Öland - Ystad - Malmö - Trelleborg - Güstrow(D) - Potsdam - Graz
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Die Fotos wurden ohne Stativ und meist auch ohne Blitz aus der Hand gemacht, (nicht nur weil Stativ und Blitz fast überall verboten sind, aber auch deshalb) mit einer NIKON D5500 mit 24,2 Megapixel mit Nikon-Objektiv AF-S DX NIKKOR 18-200mm f/3.5-5.6G ED VR II ohne Filter und mit einer Kompaktkamera SONY DSC-WX300 mit 18 Megapixel und 20-fach Zoom,
Sony Lens 4,6-86mm f/3.5-6.5
manchmal, wenn Fotografieren verboten war, auch mit dem Mobiltelefon.


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